Fußball

0:8 gegen Felix Magath in Würzburg und in der Südstadt

1:4 zum Start gegen Rapid, danach Trainerwechsel, beim Einstand von Zvonimir Soldos interimistischen Nachfolger Patrick Helmes mit 0:5 (0:4) gegen St. Pölten die bisher höchste  Niederlage im niederösterreichischen Derby. Damit ist nach zwei Runden die rote Laterne des Schlusslichts bei Admira in der Südstadt. Kein Punkt, aber neun kassierte Tore in zwei Spielen. Passiert vor den Augen von Mastermind Felix Magath. Für ihn war es mit beiden Klubs, bei denen er im Auftrag von Sponsor Flyeralarm das Sagen hat, ein Wochenende zum Vergessen: Kickers Würzburg verlor Samstag zum Auftakt der zweiten deutschen Liga als Aufsteiger daheim gegen Erzgebirge Aue 0:3, Sonntag folgte Admiras schweres Debakel. Damit 0:8 gegen Magath an zwei Tagen.

Sprach er noch vor dem Spiel davon, das jede Situation ihre Chancen habe, auch die derzeitige für Helmes, so begründete er die Rekordniederlage nachher mit Lehrgeld, das man  mitunter zahle müsse, wenn man so viele junge Spieler einschätze. Die Verantwortung für die Aufstellung  und damit für das Geschehen am grünen Rasen lehnt er ab. Helmes verzichtete auf Routiniers, der aus Laibach im Sommer gekommene Tomislav Tomic gehörte nicht einmal zum Kader. Hingegen stand der in den letzten zwei Jahren in Deutschland von Verletzungen gestoppte Christian Gartner, der sich über die zweite Mannschaft in der Regionalliga aufbauen sollte, in der Startelf. Es begannen zwei 19 jährige, ein 20 jähriger und zwei mit 21.  Nach 16 Minuten stand es 0:2, nach 29 Minuten 0:3. Weil St.Pöltens Youngsters viel auffälliger und besser waren: Der 18 jährige Marcel Tanzmayr erzielte sein erstes Tor in der Bundesliga zur Führung, der vier Jahre ältere Alexander Schmidt, 2017 Youth League-Sieger mit Salzburg, letzte Saison Salzburg-Leihgabe bei Wolfsberg, nunmehr LAK-Leihgabe in St.Pölten, gleich seine ersten zwei. zum 0:2 und 0:3. Im Finish traf auch der Israeli Dor Hugy erstmals in der Bundesliga. St.Pölten lacht von Platz zwei hinter Red Bull Salzburg. Und das vor dem Gastspiel von Rapid am nächsten Samstag. Trainer Andreas Ibertsberger: „Wir dürfen nicht euphorisch werden!“ Die Admira, die in den letzten 20 Minuten wegen der Verletzung Marcus Maier wegen des bereits erfüllten Austauschkontingents mit zehn Mann spielen musste, war kein Maßstab.

Wie geht´s in der Südstadt weiter? „Wir werden in Ruhe gucken, nicht in Hektik verfallen, sondieren ohnehin den Markt“, bemerkte Magath. Die Bedenken, die Ex-Sportchef Ernst Baumeister gegen Magaths Personalpolitik in Sachen Trainer (Soldo) und Spieler äußerte, die ihn den Job kosteten, dürfen nicht ganz unbegründet gewesen sein. Im „Sky“-Studio litt Marc Janko mit seinem Ex-Klub: „Die Admira muss einmal zur Ruhe kommen, braucht Kontinuität!“ Helmes, der vor dem Match  versichert hatte, richtig „Bock“ darauf zu haben, gab zu: „Wir haben zweimal richtig auf die Fresse bekommen, aber wir werden aufstehen, es geht weiter.  Wir brauchen noch viele Trainingseinheiten!“ Nächsten Samstag muss Admira zur Austria.

Ein Premierentor in der Bundesliga gab es auch in Hartberg. Für Wolfsberg durch den 19 jährigen Matthäus Taferner. Er traf genau ins Eck zur Führung. Wenig später sorgte der neue kroatische Stürmer Dario Vizinger mit seinem zweiten Tor bei seinem zweiten Einsatz für das  2:0 (0:0). Er schien das Tor zu köpfeln, erzielte es aber in Wahrheit mit der Schulter. Das erinnerte an seinen Trainer Ferdinand Feldhofer. Als ihm dies vor 15 Jahren in der  Südstadt gegen Admira im Rapid-Dress gelungen war, bedeutete dies Rapids Meisterstück. Feldhofers Kollege Markus Schopp, sein ehemaliger  Mitspieler bei Sturm Graz, hörte nach Hartbergs zehnten Heimspiel hintereinander ohne Sieg schon die Alarmglocken läuten: „Wir spielen nicht schlecht, machen zu wenig aus unseren Möglichkeiten. Was passiert erst, wenn wir schlecht spielen? Wir haben mit einigen Themen zu kämpfen, müssen die richtigen Schlüsse daraus ziehen!“

Foto: Flyeralarm.

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