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100 Millionen-Tormann Jan Oblak wieder das größte Hindernis

Eljif Elmas, der 20jährige Jungstar von Italiens Vizemeister Napoli, versetzte mit  zwei Toren zum 2:1 von Nordmazedonien Sloweniens EM-Hoffnungen doch einen ziemlichen Dämpfer. Im Juni, als Österreich in Skopje 4:1 gewann war Elmas noch Spieler von Fenerbahce Istanbul. Nichts geändert hat sich für Österreich in Bezug auf die Slowenen seit dem 1:0  am 7. Juni in Klagenfurt: Sloweniens Kapitän, der 1,88 Meter große Weltklassetormann Jan Oblak (Bild oben), wird wieder das größte Hindernis sein, um beim ersten Antreten von Österreichs  Teams in Laibach drei Punkte zu holen wie im Wörthersee-Stadion. Wo Oblak lange Zeit das 0:0 mit Superreaktionen festgehalten hatte, ehe ihn Joker Guido Burgstaller als Kärntner Lokalmatador mit seinem letzten Tor für Österreich doch bezwang.

Auf 100 Millionen Euro steht derzeit der Marktwert von Oblak, zehn Millionen mehr als der von Barcelonas deutschen Tormann Marc Andre ter Stegen. 16 Millionen zahlte Atletico Madrid vor fünf Jahren an Benfica Lissabon für den Transfer des damals 21jährigen Oblak, der zuvor schon zweimal portugiesischer Meister war. 2016 stand der Nachfolger des Belgier Thibault Courtois mit Atletico im Endspiel der Champions League gegen Real Madrid, das in Mailand erst im Elferschießen verloren ging. 2018 gewann er die Eopa League. Letzte Saison kassierte Oblak die wenigsten Gegentore aller Keeper in der spanischen La Liga, zum bestem war er in den zwei Saisonen davor gewählt worden.  Als er im Frühjahr seinen Vertrag bis 2023 verlängerte, wurde festgelegt, dass er nur um 120 Millionen Ablöse vorzeitig aussteigen kann. Das sagt alles.

Oblak, für sensationelle Reflexe bekannt, gibt zu, dass sein größter Tram ist, einmal die Champions League zu gewinnen. Nicht, mit Slowenien zur Europameisterschaft zu fahren. Immerhin hat er es geschafft, das die Slowenen vor ihrem  ersten Heimspiel gegen Österreich in fünf spielen mit Heimvorteil keine Niederlage bezogen haben, Das 2:0 gegen Polen samt ihrem Torjäger Robert Lewandowski hatte Slowenien am 6. September auf Platz zwei gebracht, den sie Donnerstag wieder verloren. Der kann nur mit einem Sieg über Österreich wieder erobert werden. Aber dennoch wird Teamchef Matjez Kek seiner Philosophie treu bleiben, die heißt: Defensiv gut organisiert sein, tief verteidigen, auf Konter warten. So gelang der Truppe mit elf Legionären aus Spanien, der nordamerikanischen Major Soccer League, aus Kroatien, Russland, Italien, Spanien, Frankreich, der Slowakei und Zypern die Überraschung gegen Polen. Durch Tore von Houston-Innenverteidiger Aljaz Struna nach einem Eckball und Slovan Bratsilavas Stürmer Andraz Sporar aus einem Konter nach perfekter Vorarbeit von Josip Ilicic, der bei Italiens Champions League-Teilnehmer Atalanta Bergamo einen Fixplatz hat, zu den Stützen zählt.

Donnerstag gab er in Skopje nach 57 Minuten den ersten slowenischen Torschuss ab. Wie lange wird es Sonntag gegen Österreich dauern? Kek, früher Abwehrchef beim GAK und Spittal, verlangt mehr Aggressivität als in Skopje, meinte, Österreich könnte den Arnautovic-Ausfall verkraften. Große Alternativen zur Besetzung von Skopje hat Kek nicht. Vielleicht Fenerbahce-Mittelfeldspieler Miha Zajc, vielleicht Maribor-Stürmer Luka Zahovec, den Sohn von Sloweniens Rekord-Teamschützen. Ex-Rapid-Torjäger Robert Beric wird wie gewohnt auf der Bank beginnen. Das Laibacher Stozice-Stadion ist wie gegen Polen, anders als beim 1:1 gegen Nordmazedonien und dem 3:2 gegen Israel, mit 16.000 Zuschauern seit zwei Wochen ausverkauft. 800 kommen aus Österreich. Gut 30.000 Tickets hätten die Slowenen verkaufen können. Das Nachbarsduell zieht.

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