Fußball

1:1 zählt für Austria Klagenfurt wie Sieg! Wieder VAR-Aufregung

13.495 Zuschauer beim ersten Kärntner Fußballderby seit 36 Jahren. Darunter Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser, Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider, ehemalige Austria-Größen wie Franz Hasil, Helmut König, „Dago“ Koch, Kurt Widmann,  Ex-Trainer wie Gustl Starek  und als interessierter Beobachter Hartbergs Trainer Kurt Russ. Kaiser empfand das 1:1 (0:0) beim am besten besuchten Spiel der Startrunde trotz des späten Ausgleichs des  Aufsteigers in der 89. Minute, als er nur noch mit zehn Mann spielte, als durchaus gerecht. Lag damit völlig richtig. Für die Violetten aus Klagenfurt zählt das Unentschieden wie ein Sieg, für Wolfsberg eher wie eine Niederlage. Überzeugend wirkte der Auftritt der Mannschaft die letzte Saison  unter den letzten 32 in der Europa League war, wirklich nicht. Trainer Robin Dutt: „Es fühlt sich wie eine Niederlage an! Wir haben noch ganz schön viel Steigerungspotenzial!“

Das Derby war das dritte Match in der Startrunde, in dem der Video Assistant Referee für Aufregung sorgte. Freitag verwunderte es, dass erst nach vier Minuten und 37 Sekunden das Wiener Videozentrum erkennen konnte, dass Sturm Führungstor gegen Red Bull Salzburg korrekt war. Samstag führte das Eingreifen von Videoreferee Alan Kijas zu einer mehr als umstrittenen Elfmeterentscheidung von Manfred Schüttengruber für Hartberg.  In Klagenfurt bestätigte Videoreferee Sebastian Gishammer in Meidling den nicht überzeugenden Salzburger Schiedsrichter Christopher Jäger, als der kurz nach Klagenfurts von Markus Pink vergebener Führungschance auf  „Ansage“ von Assistent Roland Riedel auf den Elfmeterpunkt zeigte. Ein „Kontakt“ von Klagenfurts Kapitän Kosmas Gkezos und Wolfsbergs Matthäus Taferner war der Grund dafür, bei dem Gkezos zweifelsfrei zuerst den Ball traf. Eine Unsitte, solche Kontakte als Foul zu sehen. Da fiel Sky-Kommentator Martin Konrad der Spruch des ehemaligen Spitzenreferees Günter Benkö ein, der einmal sagte. „Nach dem Regelwerk kannst alles pfeifen!“

Kapitän Michael Liendl, ansonst höflich gesagt ziemlich diskret, verwandele den Elfmeter zur Führung. Noch rätselhafter wurde es mit dem Videoreferee nach 77 Minuten. Da dauerte es fast sieben Minuten, bis alles nach einer Rettung von Klagenfurts Maximiliano Moreira vor Thorsten Röcher geklärt war. Zuerst wurde der Check auf der Anzeigetafel angekündigt. Dann stand darauf  Entscheidung  Strafstoß zu lesen. Die wurde wieder revidiert. Dann Check rote Karte, die Jäger schließlich Moreira zeigte, als in der Videoarea die Szene mehrmals sah. Der Grund_ Hands und Torraub. Auch umstritten, denn ein Sliding tackling mit angelegter Hand kann es nicht geben. Statt Strafstoß gab es Freistoß, weil das Vergehen außerhalb des Strafraums passierte.

Drei Minuten später gelang Peter Pacult ein Glücksgriff. Der erfahrenste Trainer der Bundesliga brachte trotz Rückstand mit Nicolas Wimmer einen Innenverteidiger für einen Offensivspieler, den farblosen Parick Greil. Das stieß bei manchen auf Unverständnis, die lieber noch einen Stürmer sehen wollten. Pacult stelle von Viererabwehr auf Dreierkette um. Und dieser Wimmer, wie der kampfstarke Mittelfeldspieler Turgay Gemicibasi Neuerwerbung von Blau Weiß Linz, machte den Ausgleich möglich: Er erkämpfte am eigenen Strafraum den Ball, ein Antritt, ein weiter Pass zu Markus Pink am Wolfsberger Strafraum. Der trickste den schlecht platzierten Georgier Luka Lochoshvili aus, zirkelte den Ball von rechts mit links präzis und sehenswert ins lange Eck. Ein verdientes Happy End für Austria Klagenfurt: „Uns fehlt zur Bundesliga schon noch etwas“ gestand Pacult, „aber wir hielten sehr, sehr gut dagegen. Ganz wichtig, dass wir gleich anschreiben konnten!“

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