Eishockey

Das zweite 0:1 gegen Schweden wäre zum WM-Start ein Riesenerfolg

Samstag Mittag Schweden, Sonntag Nachmittag die USA, die zum Auftakt Lettland 4:1 (3:0, 1:0, 0:1) bezwang: das ist der Start für Österreichs Eishockeyteam nach der hochkarätigsten WM-Vorbereitung, die es je gab, in die Mission Klassenerhalt in der Nokia-Arena von Tampere. Am nächsten Samstag wird sie mit 14.000 Zuschauern ausverkauft sein, wenn Österreich auf Finnland trifft. Der Olympiasieger möchte sich vor heimischen Publikum auch zum Weltmeister krönen, startete Freitag mit einem 5:0 (1:0, 2:0, 2:0) gegen Norwegen. Schweden hat andere Ziele: Die vergangene Weltmeisterschaft in Riga, in der sich Schweden erstmals nicht für die k.o.-Phase qualifizieren konnte, vergessen machen. Ebenso die Enttäuschung, bei Olympia in Peking ohne Medaille geblieben zu sein. Dort ging das Spiel um Bronze gegen die Slowakei im Penaltyschießen verloren.

So schwer der Start gegen Schweden und die USA auch wird, der Spielplan ist für Österreich günstiger als bei der letzten WM vor drei Jahren in Bratislava. In Tampere hat Österreich vor dem letzten, möglicherweise entscheidenden Spiel gegen Großbritannien einen Ruhetag, die Briten nicht. In Bratislava war es umgekehrt: Da hatte Österreich keinen Ruhetag, Gegner Italien, der im Penaltyschießen Österreich zum Abstieg verurteilte, hingegen schon. Aber es sollen ja schon vor dem siebenten und letzten Spiel Punkte geholt werden. Mittwoch gegen Norwegen, Freitag gegen Lettland. „Die Vorbereitung war super“, versicherte Teamkapitän Thomas Raffl, „wir wollen ganz einfach in jedem Match unsere beste Leistung bringen. Wichtig wird sein, mental stark zu bleiben, auch wenn wir nach den ersten drei Spielen gegen Schweden, die USA und Tschechien keinen Punkt haben, was normal wäre!“ Der Klassenerhalt wäre auch ein nettes verspätetes Geschenk für Ex-Verbandschef Hans Dobida, der Freitag seinen 93. Geburtstag feierte. Eine Persönlichkeit wie der Grazer täte der Verbandsspitze derzeit wirklich gut. Von ihm hätte man niemals Klagen gehört, wie teuer die WM-Vorbereitung kommt. Das neue Präsidium um Präsident Klaus Hartmann versicherte vor zwei Jahren beim Amtsantritt, sehr gute Kontakte zur Wirtschaft zu haben. Davon bemerkte man bisher aber nichts.

Gegen Schweden verlor Österreich vor zwei Wochen in Wien nur 0:1. Dabei konnten Raffl & Co den Favorit voll fordern (Bild oben). Eine so knappe Niederlage wäre schon ein Riesenerfolg. Denn von dieser schwedischen Mannschaft stehen nur sieben Spieler im WM-Kader. Teamchef Johan Garpenloev war gar nicht in Wien, jetzt hat er sieben Profis aus der National Hockey League zur Verfügung. Einen Tormann (Magnus Hellberg von Detroit), vier Verteidiger (Oliver Ekman-Larsson von Vancouver ist der bekannteste, dazu Erik Gustafsson von Chicago, Rasmus Dahlin von Buffalo und Adam Larsson von Seattle) und zwei Stürmer (Rasmus Asplund von Buffalo, Emil Bernstrom von Columbus). In Schweden endete das Finale der Meisterschaft erst zwei Tage vor WM-Beginn. Färjestad kürte sich mit dem vierten Sieg im siebenten Spiel gegen Lulea mit Österreichs Ex-Teamstürmer Konstantin Komarek zum Meister. Färjestads Triumph freute in Tampere einen in Österreichs Betreuerteam: Tormanntrainer Reinhard Divis spielte 2008/09 bei Färjestads, gewann den Titel.

In Helsinki verlor Aufsteiger Frankreich gegen die Slowakei 2:4, Deutschland gegen Favorit und Titelverteidiger Kanada 3:5.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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