Fußball

1:5 ist der Unterschied zwischen Horn und Chelsea

Ziemlich brutal riss Favorit England Österreichs  U21 aus ihren Träumen, nach dem Siegeshattrick gegen Andorra, .Albanien und die Türkei vielleicht sogar um den Gruppensieg in der Qualifikation für die EM 2021 mitspielen zu können. Innerhalb von 33 Minuten konfrontierten englische Millionenstars Österreichs Hoffnungen mit der Realität, als sie in Milton Keynes zwischen der 12. und 45.Minute vier Tore zum 4:0 erzielten. Der Endstand von 5:1 (4:0) zeigte nur, dass Österreichs Talente Charakter bewiesen, in der zweiten Hälfte ein 1:1 hielten. Da konnte den Ärger von Teamchef Werner Gregoritsch (Bild oben) aber nicht verdrängen. Den zeigten die TV-Kameras, als sie Gregoritsch nach der Pause mehrmals in seiner Coaching Zone oder auf der Bank einfingen. Mit hochrotem Kopf: „Die Tore wzei bis vier darfst nicht kriegen. Unser Zweikampfverhalten war zu naiv“, ärgerte er sich-

Der vierte Treffer mit der letzten Aktion vor der Pause unterstrich die englische Überlegenheit. Da stürmte die Chelsea-Rakete Callum Hudson Odoi aus der  eigenen Hälfte bis vor Österreichs Strafraum. Keiner konnte ihm folgen, keiner attackierte ihn rechtzeitig – so traf der Stürmer mit einem Marktwert von 35 Millionen Euro, den Bayern vergeblich jagte,  aus 18 Metern mit einem Prachtschuss genau ins Eck. Innerhalb dieser 33 Minuten wirkte die U 21 ähnlich rat-und hilflos wie  zwei Wochen zuvor Meister Red Bull Salzburg an der Anfield Road in der Champions League gegen Liverpool  vor der Pause. Nur begann bei 0:3 Salzburgs Rückkehr ins Spiel. Dau fehlte der U 21 die Qualität.

Brutal ausgedrückt: Das Ergebnis zeigt den Unterschied zwischen Chelsea und Horn. Chelsea, das ist Hudson Odoi, Horn die Admira-Leihgabe Lukas Malicsek als rechter Verteidiger. Dem man nicht den geringsten Vorwurf machen darf, der alles gab, was er zu geben hatte. Nur reichte es nicht. Oder wenn man will zeigt es auch den Unterschied zwischen Chelsea und Southampton. Das ist U 21-Kapitän Kevin Danso. Vor eineinhalb Wochen gewann Chelsea in der Premier League bei Southampton 4:1. Hudson Odoi spielte 80 Minuten, leistete den Assist zum Führungstor, Danso blieb auf der Bank. Der Vergleich  gilt nicht nur für Malicsek oder Danso, sondern bis auf den Tormann Faban Ehmann für die ganze Mannschaft. Die sich nicht versteckte, versuchte, die Engländer früh zu attackieren, zu stören, sogar für die erste  torgefährliche Aktion im Spiel sorgte, als Kelvin Arase vor Englands Strafraum den Ball erkämpfte. Vorne fehlten die Präzision, die Ballsicherheit, wenn die Engländer attackierten, in der Defensivarbeit die letzte Konsequenz.

Der Untergang begann, als Nicolas Meister Englands Rechtsverteidiger von Norwich, Max Aarons, laufen ließ, Bremen-Legionär Marco Friedl als Linksverteidiger irgendwo im Niemandsland stand, Aarons präzise Flanke Hudson Odoi direkt unter die Latte jagte.  Für das k.o..Österreichs  sorgte  Eddie Nketiah von Leeds aus der zweiten englischen Liga. Aber in Wahrheit ist der eine Stürmerhoffnung von Arsenal, die nach je acht Spielen in Premier League und Europa League-Qualifikation verliehen wurde. Sein Marktwert liegt vorerst bei acht Millionen. Er traf nach einem Eckball, als Friedl nur interessiert zuschaute und dann per Kopf. Damit war Österreich k.o.

Die Hoffnungen, wenigstens die zweite „Hälfte“ nach Christoph Baumgartners Kopftor gewinnen zu können, was ja auch etwas für das Prestige gewesen wäre, starben nach einem Freistoßknaller von Friedl an die Latte durch das dritte Tor von Nketiah, das erste aus Abseitsposition. Darauf folgte noch ein Erfolgserlebnis für Österreichs Besten. Goalie Ehrmann. hielt den Elfmeter von Nketiah, den er selbst verschuldete. Was Nketiah maßlos ärgerte. Das ist der Stoff, aus dem die Topstars von morgen sind. Für Österreich gibt´s  nach der Rückkehr auf den Boden der Realität nur eines: Am 15. November mit Heimvorteil gegen Kosovo gewinnen, Platz zwei festigen. Kosovo verlor Dienstag in Albanien 1:2, liegt drei Punkte hinter Österreich. Für das Schlüsselspiel schickt der ÖFB die U21 ins Innviertel nach Ried. Abwarten, ob´s dort auf den Tribünen wirklich Heimvorteil geben wird.

 

 

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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