Fußball

15 Millionen mehr bei Hasenhüttl: Davon eine für die „Ösis“

RB Leipzig sorgte  in dieser Saison für volle Kassen bei Österreichs Meister  Salzburg, zahlte knapp 32 Millionen Euro für den Kauf von Naby Keita, Benno Schmitz, Bernardo und zuletzt Dayot Upamecano. Aber die Millionen wird Salzburg  nicht mit vollen Händen in der Sommertransferzeit ausgeben, obwohl laut Sportchef Christoph Freund nächste Saison jede Position im Kader doppelt besetzt sein soll. Das will man aber vor allem durch  die Hoffnungen aus der Talenteschmiede Liefering schaffen. Die Ausnahme könnte ein junger rechter Verteidiger sein, da der Schweizer Christian Schwegler in seine Heimat  zurückkehren, zu Luzern wechseln wird.

Anders sieht  bei Leipzig auf dem Weg in die Champions League aus. Von dem kam der Sensationsaufsteiger nicht ab, obwohl es in der Rückrunde bisher nicht mehr so überragend prickelnd läuft wie im Herbst: Je drei Siege und Niederlagen, ein Unentschieden, das wäre in einer Rückrundentabelle Platz neun. Aber Sportchef Ralf Rangnick arbeitet  daran, in eine starke Mannschaft zu investieren. In dem er  aber Millionen sozusagen ins eigene Haus investiert. Er will seinem österreichischen Trainer Ralph Hasenhüttl die Truppe, die auf Platz zwei stürmte und damit bei anderen Klubs Begehrlichkeiten weckte, zusammenhalten. Der Schwede Emil Forsberg stand bei seiner Vertragsverlängerung bei Liverpool auf der Wunschliste, jetzt hat Trainer Jürgen Klopp Torjäger Timo Werner im Visier.  Keita soll unter anderem bei Bayern München und Arsenal am Einkaufszettel stehen. Rangnick will alle mit Gehaltserhöhungen überzeugen, ihren Weg in Leipzig weiter  zu gehen.

Damit steigt aber das Budget. Gab Leipzig bisher 30 Millionen Euro für seine Profis inklusive Prämien aus, werden es künftig 15 mehr sein. Damit würde  Leipzig in die Top sieben der Bundesliga aufsteigen.Muss dabei allerdings aufpassen, nicht gegen das Financial Fairplay der UEFA zu verstossen. In den letzten drei Jahren dürfen die Ausgaben die Einnahmen  nur um fünf Millionen überschreiten. Diese  Grenze hat Leipzig  logischerweise durchbrochen, da es keine gewinnbringenden Verkäufe gab. Für das Defizit kann ein Investor, sprich Red Bull-Chef Didi Mateschitz aufkommen. Aber es darf nur bis zu 45 Millionen betragen. Sonst gibt es Sanktionen. Die könnten bis zum Transferverbot im Sommer reichen.

Vom Sprengen der  selbst auferlegten Gehaltsgrenze wird in erster Linie Keita profitieren. Verlängert er in Leipzig, wird er auch zum Topverdiener. Von bisher 2,7 Millionen auf vier Millionen pro Saison. Sein Marktwert liegt inzwischen bei 18.  Für die zwei „Ösis“ gab es zusammen eine Million mehr. Ihr Gehalt wurde bereits um je eine halbe Million aufgepumpt. Bei Marcel Sabitzer schon letztes Jahr  vor der EURO auf 2,5 Millionen, der Steirer hat inzwischen acht Millionen Markwert. Ilsankers neues Gehalt liegt seit der Vertragsverlängerung im Jänner bei zwei Millionen. Man nennt den Salzburger inzwischen „Kampfsau“. Zweifelsohne ein Kompliment.

Die Rückkehr  des Abräumers im Mittelfeld nach der Gelbsperre bei der Heimpleite gegen Wolfsburg soll Leipzig Samstag in Bremen beim Österreicher-Duell gegen Zlatko Junuzovic sowie vielleicht Florian Grillitsch und Florian Kainz stabilisieren. Hasenhüttl sieht aktuell keinen Grund zur Beunruhigung: Die Laufleistung (im Schnitt 114,3 Kilometer pro Spiel), die Passquote (74 Prozent) sowie die Anzahl der gewonnen Zweikämpfe (50,2 %) haben sich gegenüber dem Herbst nicht verschlechtert. Gestiegen ist sogar der Ballbesitz. Von 50 auf 54 Prozent. Das heißt: Die Gegner haben sich auf Leipzigs Spielweise besser eingestellt, überlassen dem Zweiten mehr die Initiative als zuvor. Hasenhüttl: „Und dafür müssen wir noch bessere Lösungen finden. Wir arbeiten daran.“

 

 

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