Fußball

2:0 für die Schweizer Nati gegen Österreich

In der Schweiz brach beim Klub von Österreichs Ex-Teamchef Marcel Koller, dem FC Basel, der „Lohn-Zoff“ aus. Die Spieler um Kapitän Valentin Stocker weigerten sich, den Vorschlag der Chefetage um Präsident Bernhard Burgener, auf 17,5 Prozent ihres Jahres Jahresverdiensts zu verzichten, zuzustimmen. Das wären umgerechnet auf die Monate April, Mai und Juni rund 70 Prozent des Gehalts gewesen. Da sagte sie nein, bekamen als Antwort die Aufforderung präsentiert, das Modell nochmals genauer zu überprüfen. Und wurden medial an den Pranger gestellt.

Keine Diskussion um Verzicht gibt es hingegen in der Schweiz bei der  Nationalmannschaft, Sie spendete bereits im März eine sechsstellige Summe, um nötige Schutzausrüstung für das Pflegepersonal besorgen zu können. Und setzte am Mittwoch noch einen drauf:  Sie verzichteten auf ihnen zustehende Prämien aus dem laufenden Jahr. So kam mehr als eine Million Schweizer Franken zusammen. Diese 950.000 Euro sollen für Notfälle, die es durch den wegen Spielausfällen zu Stande gekommene Millonenschaden  in Spitzen-und Breitensport geben wird, verwendet werden. Jeder Spieler verzichtete auf 50.000 Franken, das sind rund 47.000 Euro, Teamchef Vladimir Petkovic auf die doppelte Summe und bemerkte: „Schwere Spiele kann man nur gemeinsam gewinnen.“

Kapitän Stephan Lichtsteiner versicherte, es habe keine langen Diskussionen darüber geben. Er sei stolz auf den Zusammenhalt der „Nati“, wie in der Schweiz zum Nationalteam gesagt wird. Die führt damit in Sachen „Corona-Spenden“ gegen Österreich 2:0. Da sich bisher so gar nichts tat, obwohl es auch in Österreich Härtefälle im Spitzen-und Breitensport gibt, kann man annehmen, dass der Kontakt zwischen ÖFB-Spitze und dem Spielerrat seit dem Corona-Stop nicht gerade intensiv sein dürfte. Was  auch das Umfeld von Teamkapitän Julian Baumgartlinger bestätigte. Zu hören war in Sachen Nationalmannschaft in den letzten Wochen nur, dass es Kontakte und Hoffnungen gibt, die im März und Juni ausgefallen Länderspiele gegen Wales, die Türkei, England und Tschechien im Herbst nachtragen zu können. Und von Marko Arnautovic, dass er weiterhin in Dubai fest sitzt, weil China seit 27. März keine Ausländer  ins Land läßt. Bis dahin schaffte Arnautovic die Rückkehr nach Shanghai nicht. Mitte März hatte Arnautovic via ORF den Österreichern aufmunternd mitgeteilt, es gebe schlimmere Dinge als Quarantäne. Jetzt kann er nach der von ihm ausgegebenen  Devise bis auf weiteres in Dubai leben. Wann China die Grenzen aufmacht, steht in den Sternen.

 

Foto: SFV.

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