Fußball

22 Legionäre aus sieben Ländern brauchen „spirit of Wembley“ – auch Demir!

Es war die vorletzte Pressekonferenz in Zusammenhang mit der Nominierung des Teamkaders für Österreichs Spiele in der  WM-Qualifikation, in der ÖFB-Präsident Leo Windtner seine Stimme erheben konnte. Der Fußballbund blieb bei der vorsichtigen virtuellen Informations-Variante, Bundesligaklubs halten inzwischen wieder  normale Pressekonferenzen ab.  In den drei September-Partien in Moldau, Israel und gegen Schottland im Wiener Happel-Stadion ist Windtner noch im Amt. Ebenso bei den Auswärtsspielen im Oktober auf den Färöer und in Kopenhagen gegen Dänemark. Fünf Tage später endet in Velden seine Ära. Die zwölf  Jahre dauerte. Stets begleitete Windtner die Vorliebe für englische Ausdrücke. Warum also nicht auch am Dienstag. Noch auf deutsch gab er bekannt, dass der ÖFB für jedes der fünf erzielten Tore bei der Europameisterschaft im Zeichen des Klimaschutzes 500 Bäume pflanzen wird, dann appellierte er an den „spirit of Wembley“, um noch das  Ticket für die Wüsten-WM in Katar zu schaffen.  Der Geist von Wembley, damit meinte er die Einstellung beim unglücklich in der Verlängerung verlorenen EM-Achtelfinale gegen den späteren Europameister Italien in Wembley.  Mit ähnlichen Leistungen müsste man die Wende schaffe, glaubte Windtner.  Nach drei von zehn Spielen reicht es mit vier Punkten aus drei Spielen nur zu Rang vier hinter Dänemark, Schottland und Israel.

So wie später auch Teamchef Franco Foda erinnerte Windtner daran, dass auch in der  EM-Qualifikation Österreich nach den Startniederlagen gegen Polen und Israel mit dem Rpcken zur Wand gestanden sei, danach durch eine  Siegesserie noch für ein Happy-End sorgte. Jetzt soll es wieder gelingen. Mit dem „spirit of wembley“. Den müssen 22 Legionäre aus sieben Ländern und drei Spieler aus Österreichs Bundesliga zeigen. Die meisten Legionäre kommen aus Deutschland, nämlich 15 (Martin Hinteregger, Philipp Lienhart, Stefan Posch, Christopher Trimmel, Kapitän Julian Baumgartlinger, Christoph Baumgartner, Florian Grillitsch, Stefan Ilsanker, Florian Kainz, Konrad Laimer, Marcel Sabitzer, Louis Schaub, Xaver Schlager, Alessandro Schöpf und Michael Gregoritsch). Dann noch zwei aus Spanien (David Alaba, Yusuf Demir), je einer aus England (Daniel Bachmann), der Schweiz (Basel-Tormann Heinz Lindner), Serbien (Aleksandar Dragovic), Italien (Marko Arnautovic) und Holland (Neuling Philipp Mwene). Das Trio aus der heimischen Bundesliga: LASK-Tormann Alexander Schlager, Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer und Rapid-Stürmer Ercan Kara. Von den 21 Spielern, die auf Abruf bereitstehen, sind 13 Legionäre. Darunter Dejan Ljubicic vom 1.FC Köln und je zwei aus Frankreich (Kevin Danso, Adrian Grbic) und Griechenland (AEK Athen-Tormann Cican Stankovic und Stefan Schwab von Paok Saloniki). Auffällig bei den acht Österreichern: Routinier Jakob Jantscher ist weiter ein Thema für Foda, erstmals auch Rapids Marco Grüll.

Im Vergleich zum Aufgebot bei der Europameisterschaft fehlen die am Wochenende schwer verletzten Stefan Lainer und Sasa Kalajdzic, Karim Onisiwo nach seiner Corona-Erkrankung, Valentino Lazaro, der bei Inter Mailand nicht mit der Mannschaft trainieren darf, Verteidiger  Marco Friedl, der mit Werder Bremen einen Fehlstart in der zweiten Liga hatte sowie Wolfsburgs Ersatztormann Pavao Pervan. Die „Neulinge: Statt Lainer  Philipp Mwene, der ohne  Knöchelbruch des Salzburgers wie bei der Europameisterschaft auf Abruf gestanden wäre. Am Telefon hörte Foda von Roger Schmidt, dem Eindhoven-Trainer mit Salzburger Vergangenheit, nur Guts über Mwene. Er und Christopher Trimmel sind die Kandidaten für Lainers Position als Rechtsverteidiger. Für Lazaro und Onisiwo kamen Florian Kainz, der sich durch gute Leistungen beim1. FC Köln aufdrängte und Yusuf Demir  zum Zug. Foda persönlich beobachtete ihn bei Barcelonas Testspiel in Stuttgart, Assistent Jürgen Säumel in Salzburg. Der Teamchef konstatierte nach einem Telefonat mit Demir, dass der 18 jährige aufgeschlossener klingt als zu Rapid-Zeiten. Den Teamdress trug Demir bereits am 28. März in der WM-Qualifikation beim 3:1 gegen die Färöer (Bild oben), als keine Zuschauer ins Happel-Stadion durften. Damals wurde Demir nach 85 Minuten für Schaub eingewechselt. Diesmal könnte  er schon auf längere Einsatzzeiten kommen. Für Kaladjzic, der zu seinem Pech um eine Schulteroperation nicht herumkommt, holte Foda Kara. Der ist ein ähnlicher Stürmertyp wie Kalajdzic. Schon von der Körpergröße her: Mit 1,92 Meter fehlen Kara auf Kalajdzic nur acht Zentimeter.

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