Fußball

Foda sah Barnes-Tor! Hasenhüttl braucht Arsenal-Double

Manuel Pellegrini, der chilenische Trainer von West Ham, gehört offenbar nicht zu denen, die Marko Arnautovic als unverzichtbar betrachten. Mit dem Wirbel, den Arnautovic und sein Bruder Danijel zum Jahreswechsel mit den Wechselwünschen nach China entfachten, dürfte Österreichs Teamspieler in der Pellegrini-Hierarchie etwas nach hinten gerutscht sein. Weil er ihn nicht als topfit einschätzt, setzte Pellegrini Arnautovic Freitag Abend im Heimspiel gegen den Vorletzten Fulham auf die Bank. Ließ für ihn den Mexikaner Chicharito ran. Dem gelang mit seinem 50.Tor in der Premier League der Ausgleich zum 1:1, der eigentlich nicht hätte zählen dürfen. Weil nicht nur der Kopf, sondern auch die Hand im Spiel war. Als Arnautovic nach 64 Minuten für Chicharito eingewechselt wurde, führte West Ham bereits 2:1. In den 26 Minuten von Arnautovic gab es drei Ausrufezeichen: Fulhams spanischer Tormann Sergio Rico wehrte je einen Kopfball und Schuss von ihm an die Latte ab. In der letzten Minute leistete Arnautovic den Assist zum 3:1-Endstand von Michail Antonio. Zum Jubel ließ er die Zunge raus. Chicharito und Arnautovic kamen in 27 Runden auf je 18 Einsätze. Mit sieben Toren hat der Österreicher dem Mexikaner drei voraus, bei den Assists steht es 2:2. Pellegrini nachher über Arnautovic: „Er hat sein Bestes gegeben“.

Froh über West Hams Sieg war in Southampton Ralph Hasenhüttl. Weil Fulham damit weiterhin acht Punkte zum rettenden Ufer fehlen, Southampton nach Cardiff 1:5-Heimdebakel gegen Watford weiterhin hingegen nur einer. Egal, wie das Sonntag-Spiel bei Arsenal im Londoner Emirates Stadium ausgeht. Nicht gefallen haben Hasenhüttl Samstag die Siege von Newcastle und Burnley. Das 2:0 von Newcastle gegen den Letzten Huddersfield kam erwartet, das 2:1 von Burnley gegen den Dritten Tottenham überraschend. Unter den 21.338 Zuschauern im Turf Moor sass auch Österreichs Teamchef Franco Foda. Er sah in der 83. Minute das Siegestor seines möglichen neuen Teamstürmers Ashley Barnes (Bild). Das achte Saisontor, das vierte in Serie. Bleibt die Frage, ob Barnsley bis März die Staatsbürgerschaft bekommt.

Southampton liegt jetzt vier Punkte hinter Newcastle, sechs hinter Burnley. Den Schock des Rückfalls auf den ersten der drei Abstiegsplätze versuchte Hasenhüttl mit seiner Mannschaft bei einem einwöchigen intensiven Trainingslager auf Teneriffa zu verarbeiten. Gegen Arsenal feierte Hasenhüttl Mitte Dezember daheim mit 3:2 etwas überraschend seinen ersten Sieg als Southampton-Trainer. Da war es erstmals in der Saison gelungen, daheim drei Punkte zu holen. Jetzt könnte Hasenhüttl sein Sieg-Double gegen Arsenal sehr gut gebrauchen: „Das wird eine ganz andere Herausforderung, ein ganz anderes Spiel daheim. Da brauchen wir ein anderes Konzept als im Dezember.“ Seit dem ersten Match des Grazers als Southampton-Trainer am 8.Dezember, dem 0:1 in Cardiff, war noch keines der vier Auswärtsspiele verloren gegangen. Da holte Southampton gegen Huddersfield, Chelsea, Leicester und Burnley acht Punkte.

Zum Auftakt der englischen Woche einen Punkt aus dem Emirates mitzunehmen wie bei seinem ersten Spiel in London, dem 0:0 gegen Chelsea an der Stamford Bridge, würde Hasenhüttl vor Anpfiff sofort unterschreiben. „Wir müssen uns so teuer wie nur möglich verkaufen, dürfen auf keinen Fall untergehen.“ Gegen Arsenals Offensivpotenzial mit dem Ex-Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang, dem Franzosen Alexandre Lacazette, Alex Iwobi oder Mesut Özil, der Donnerstag in der Europa League seinen Trainer Unai Emery nach langer Zeit wieder überzeugte, wenig zuzulassen, wird Southamptons Defensive alles abverlangen.  Das weitere Programm der englischen Woche für Hasenhüttl: Mittwoch daheim gegen Fzlham, drei Tage später in Old Trafford bei Manchester United. Arnautovic muss mit West Ham schon Mittwoch nach Manchester, allerdings zum Meister ins Etihad-Stadium. Dort gegen Manchester City zu punkten, scheint derzeit ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.

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