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3:0 wie Slowenien – das ist die Vorgabe von Rangnick

1000 Zuschauer am Montagabend beim öffentlichen Training des Fussballteams am Platz vor dem Hotel Dilly in Windischgarsten. So wie fünf Monate zuvor beim Start der EM-Vorbereitung. Damals im Regen, diesmal bei Postkartenwetter. Die Begeisterung der Fans hat unter dem verpatzten Start in die Nations League nicht gelitten. Das würde erst der Fall sein, wenn in Linz am Donnerstag und Sonntag gegen Kasachstan und Norwegen nicht die Wiedergutmachung gelingt. Für Österreichs erstes Heimspiel in der Gruppe hat Teamchef Ralf Rangnick klar Vorstellungen, die er schon bei der Kaderbekanntgabe vor zwei Wochen deponierte: „So viel wie Slowenien müssen wir uns auch zutrauen!“ Damit meinte er den 3:0-Heimsieg der Slowenen am 9. September in Maribor gegen Kasachstan. Alle Tore erzielte innerhalb einer halben Stunde der Ex-Salzburg-Legionär Benjamin Sesko. Der gilt als Ausnahmestürmer, den Österreich derzeit nicht hat. Wer wird also drei Tore schießen?

Eine Torserie im neuen Linzer Stadion hatte letztes Jahr Michael Gregoritsch.Er traf beim 4:1 gegen Aserbaidschan, erzielte beim 2:1 gegen Estland nach vergebenem Elfmeter das Siegestor, sorgte beim 1:1 gegen Moldawien für den Ausgleich. Aber nach fünfwöchiger Verletzungspause spielte Gregoritsch erst 16 Minuten für Freiburg, gibt selbst zu, dass er nicht so in Fahrt sein kann wie einer, der sechs oder sieben Spiele in den Beinen hat. Es sieht danach aus, als sollte der 30 jöhrige  als Joker zu seinem 60. Länderspiel kommen. Zwei der anderen drei Stürmer in Rangnicks Kader spielten regelmäßig: Andreas Weimann kam in der zweiten englischen Liga bei Blackburn zu elf Einsätzen und drei Toren, Junior Adamu bei Freiburg zu sieben Spielen mit vier Toren und einem Assist. Daher wäre es logisch, dass einer von beiden den Vorzug gegenüber Marko Arnautovic (nur vier Partien bei Inter mit einem Treffer) bekommen würde. Das dürfte auch so sein, da Arnautovic Mittwoch beim letzten Medientermin vor dem Spiel nicht neben dem Teamchef sitzen wird, sondern Christoph Baumgartner.

Offen ist auch die Besetzung in der Viererabwehr. Sollte Rangnick einen Linksfuß aufbieten, könnte dies das Comeback von Werder Bremens Kapitän Marco Friedl nach zwei Jahren bedeuten. Eher im Zentrum, als Linksverteidiger wird Alexander Prass erste Wahl sein. Durch die Sperre von Philipp Mwene wird Stefan Posch als Rechtsverteidiger benötigt, im Zentrum ist Philipp Lienhart gesetzt. Es bleibt die Frage, ob Rangnick Gernot Trauner, der Sonntag bei Feyeboord pausierte, an seiner ehemaligen Linzer Wirkungsstätte für das Sonntag-Duell gegen Norwegen und die Tormaschine Ering Haaland aufhebt oder gegen Kasachstan spielen lässt. Weitere Innenverteidiger im Kader sind Leo Querfeld und Neuling Michael Svoboda.

Gegen Kasachstan sollte es aber egal sein, wer in der Abwehr spielt. Das Match in Linz wird für Stani Tschertschessow, den ehemaligen Tormann, Publikumsliebling und Trainer des FC Tirol, das dritte als Teamchef der Kasachen. Seit Samstag bereitet er die Mannschaft in Krems vor, gegen Norwegen schaffte er bei der Premiere in Baku ein 0:0. In Baku empfängt Kasachstan am Sonntag die Slowenen, die Donnerstag im Ullevaal-Stadion von Oslo auf Norwegen treffen. Bei den Norwegern fehlt in beiden Partien Arsenal-Kapitän Martin Ödegaard, der beim 2:1 gegen Österreich vor einem Monat von Baumgartner unglücklich am Sprunggelenk verletzt wurde und seither pausieren muss.

Foto: ÖFB/Christopher Kelemen.

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