Fußball

49 Millionen! Wer wird für Avdijaj jemals so viel zahlen?

Ausstiegsklauseln bei  Verträgen in Form von festgeschriebenen Ablösen gehören im Spitzenfussball dazu.  Zum Teil mit Summen, die nie jemand bezahlen kann und wird. Im Vertrag von Ronaldo  bei Real Madrid bis 2021 liegt die sogar bei einer Milliarde Euro! Da kann man sich nur die Augen reiben. In der deutschen Bundesliga  sind 38 offiziell bekannt. Auch mit horrenden Summen. Viele Klubs, auch in Österreich, haben  es gar nicht gerne, wenn dies an die Öffentlichkeit dringt. Gewähren solche Klausel gar nicht gerne. Also handeln  clevere Berater für ihre Spieler andere Abmachungen aus, die praktisch eine Ausstiegsklausel bedeuten, ohne dass sie so genannt werden. Eine Variante, die sicher auch in Österreichs Bundesliga aktuell ist: Bis zu einer  gewissen Millionensumme  kassiert der  Verein allein die Ablöse. Aber alles darüber hinaus wird zwischen Klub und Spieler geteilt. Der somit mehr Handlungsspielraum besitzt. Indem er auf seinen Anteil verzichtet, könnte er es dem  Interessenten erleichtern, ihn zu bekommen.

Unter den 38 Ausstiegsklauseln in der deutschen Bundesliga  existieert  auch eine für einen Österreicher: Michael Gregoritsch kann  aus dem bis 2019 laufenden Vertrag beim Hamburger SV aussteigen, sobald ein Klub zehn Millionen Euro für ihn auf den Tisch legt. Aber daran denkt der 22jährige Steirer nicht, eher in die andere Richtung. Nämlich in der Hansestadt zu bleiben, vorzeitig zu verlängern. Dafür gibt´s einen neuen Ansprechpartner: Der neue Vorstandschef  Heribert Bruchhagen ernannte Jens  Todt zum neuen Sportchef. Andreas Müller, bis 7.November Sportvorstand Rapids, war für Bruchhagen auch ein Thema, wollte aber dem Vernehmen nach nicht mitten in der Saison bei einem Klub einsteigen. Wie vor zwei Jahren bei Rapid. Somit bleibt Müller  in Hütteldorf weiter auf der Gehaltsliste.  Todt arbeitete zuvor beim Zweitligist Karlsruhe, ist aus seinen aktiven Zeiten auch Österreichern ein guter Begriff: Andi Herzog und Wolfsberg-Trainer Heimo Pfeifenberger spielten mit Todt bei Werder Bremen, Austrias Sportchef Franz Wohlfahrt bei VfB Stuttgart. Seither sind sie befreundet.

Zurück zu den Ausstiegsklauseln: Eine der teuersten hat einer, der  von Jänner 2015 bis Juni 2016 als Schalke-Leihgabe bei Sturm Graz gespielt hatte, dort  in 45 Spielen  bei 24 Toren seine Beine im Spiel hatte, 13 selbst erzielte: Donis Avidjaj. Schalke schrieb  für den 20jährigen bereits 2014 eine Ablöse von 49 Millionen in den Vertrag bis 2019. Denn zu Juniorenzeiten galt der in Osnabrück geborene Sohn albanischer Eltern als Supertalent. Aber bisher scheiterte er auch an sich selbst. In Graz galt er wegen einiger Eskapaden  bei den Mitspielern als nicht gerade beliebt. Heuer im Herbst stoppte ihn zunächst eine Meniskusverletzung, dann machte er nur  durch eine Auto Crash-Tour (nicht seine erste) mit einem Mercedes GLE 350 D dicke Schlagzeilen: Führerschein weg, Abmahnung und saftige Geldstrafe von Schalke.  Sportliche Bilanz? Im Dezember drei Kurzeinsätze in der Bundesliga über 44 Minuten, in der Europa League beim 0:2 in Salzburg über die volle Distanz. Wird für Avdijaj  jemals ein Klub 49 Millionen Ablöse zahlen? Zweifel sind angebracht. Diese Ausstiegsklausel wird wohl niemals genützt werden.

Foto: Official Instagram Donis Avdijaj.

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