Fußball

76 Stunden später: Was bringt das Cup-Derby Neues?

76 Stunden nach dem Anpfiff zu Rapids 1:0 gegen Austria schon wieder ein Wiener Fussballderby. Diesmal im Uniqa-Cup. Erstmals seit zwölf Jahren. Am 1. Juni 2005 bezwang damals Violett im Finale  die bereits feststehenden Meister in Grün-Weiß 3:1, verhinderte das Double. Einer aus der Rapid-Mannschaft von damals könnte  auch bei der Neuauflage spielen: Ehrenkapitän Steffen Hofmann! Wenn er  nicht wieder nur auf der Fantribüne sitzt wie am letzten Sonntag (siehe Bild oben). Was aus sportlichen Gründen ohnehin nicht nachvollziehbar ist. Die Bilanz der Cupduelle im Prater sieht  für Rapid gar nichts gut aus: Dort gingen die letzten sieben allesamt verloren, beginnend mit dem 1:2 nach Verlängerung im Cupfinale am 9. Juni  1971, als damals der „Kawawanken-Herrera“, Gerdi Springer, der Trainer der Hütteldorfer war, der Sieger aber Heinrich „Wudi“ Müller hieß. Der letzte Rapid-Trainer, unter dem es im Prater gelang, die Austria aus dem Cup zu werfen, hieß  Rudi Vytlacil. Passierte bereits am 14. Mai 1969 mit dem 1:0 im Semifinale durch ein Tor von Poldl Grausam. Goran Djuricin könnte Mittwoch hiermit Rapid-Geschichte schreiben.

Was wird sich gegenüber letzten Sonntag ändern? Die tipp3-Quoten  sind auf Rapid (1,90) und auf ein Unentschieden nach 90 Minuten (3,30) gleich geblieben. Jene auf den Sieg der Austria ist durch die Niederlage höher geworden: 3,50 gegenüebr 2,90 vom Sonntag. Im Achtelfinale des Uniqa-Cups steht mehr auf dem Spiel als drei Tage zuvor, bei Rapid geht es um eines der zwei Saisonziele, das da heißt, so wie vergangene Saison wieder nach Klagenfurt zu kommen, ins Endspiel am 1. Mai 2018. Das kann schon vorbei sein. Anders als Sonntag ginge es bei einem Unentschieden nach 90 Minuten weiter in der Verlängerung. Spätestens im Elfmeterschießen fällt dann die Entscheidung. Anders als Sonntag pfeift Österreichs Topreferee, ist der Wiener Harald Lechner im Einsatz. Und es wird zu Beginn andere Aufstellungen geben.

Bei Austria sicher mit dem gesperrt gewesenen Felipe Pires am linken Flpgel, daher wird Dominik Prokop im Zentrum hinter der  zentralen Spitze spielen. Die wird diesmal Christoph Monschein und nicht Kevin Friesenbichler heißen. Viel mehr personellen Spielraum hat Trainer Thorsten Fink nicht, zumal Innenverteidiger Mohammed Khadiri mit einem Muskelfaserriss drei Wochen fehlen wird. Bei Rapid stehen zwei gesperrte Legionäre nicht zur Verfügung: Lucas Galvao im Abwehrzentrum  sowie Giorgi Kvilitaia als Spitze.  Daher werden die Innenverteidiger Mario Sonnleitner und Max Hofmann heißen, wird vorne der Brasilianer Joelinton beginnen. Und Hofmann müsste, wenn es mit rechten Dingen zugeht, wie eigentlich immer zum Kader gehören. Auch wenn anders als in der Bundesliga. Rapid hat ausser den  Gesperrten auch zwei neue Verletzte zu den Langzeitausfällen Christopher Dibon, Ivan Mocinic und Philipp Malicsek: Mario Pavelic kann wegen einer Bänderverletzung in der Schulter erst im November spielen, Talent Manuel Thurnwald wird Mittwoch operiert. Bändereinriss im Sprunggelenk, erlitten letzten Freitag bei Rapid II in der Regionalliga Ost  gegen Ebreichsdorf. Sonntag sass er dennoch auf der Bank. Im Cup gibt´s es keine Beschränkung durch den Österreicher-Topf. Da es sich um ein Duell von zwei Bundesligamannschaften handelt, dürfen je 18 Spieler auf den Bericht geschrieben werden. Also spricht nichts gegen den einzigen, der schon 2005 im Einsatz war. Tamas Szanto spielte bereits Dienstag beim „Vorderby“ der zweien Mannschaften in der Regonalliga Ost, das in der Austria-Akademie  1:1 endete.

„Die Austria wird sicher aggressiver agieren als am  Sonntag. Da müssen wir voll dagegen halten“, wusste Djuricin, Dabei gewann die Austria trotz 0:1 schon 58 Prozent der Zweikämpfe, hatte 58 Prozent Ballbesitz und auch die bessere Passqualität (79 %). Was hoffentlich anders wird als am Sonntag: Kein Polizeieinsatz nach dem Derby. Wegen dem will die Gesinnungsgemeinschaft „Rechtshilfe Rapid“ sogar rechtliche Schritte gegen die Exekutive ergreifen. Weil der Einsatz gegenüber friedvollen Rapid-Fans unverhältnismäßig gewesen sein soll. Aber sogar beim Regionalliga-Derby musste die Polizei, teilweise mit Pfefferspray und Tränengas eingreifen: 250 schwarz gekleidete, zum Teil vermummte Fans brachen ein Tor auf, stürmten die Tribüne der Austria-Akademie.

 

Foto: Ultras Rapid.

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