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800. Scorerpunkt von Urgestein Koch! Salzburg-Rekord auch auf Eis

Es gibt sie doch noch, die Tage in der von Legionären dominierten Erste Bank Eishockey Liga, in denen Österreicher Hauptrollen spielen, Schlagzeilen liefern. Wenn etwa das Klagenfurter Urgestein Thomas Koch mit 36 Jahren seinen 800. Scorerpunkt in der Liga bejubeln kann. Geschehen am Sonntag beim 6:1 von Meister KAC in Dornbirn, als der Center für das 2:0 sorgte, später mit einem Assist den 801. folgen ließ. Und das 20 Jahre nach seinem Debüt bei den Klagenfurter Rotjacken im zarten Alter von 16. Vor zehn Jahren wurde Koch nach einem seiner vier Meistertitel mit Red Bull Salzburg als wertvollster Spieler der Liga ausgezeichnet. Fünfmal hielt er im KAC-Dress, den er wieder seit 2011 trägt, den Meisterpokal in Händen. Für österreichische Verhältnisse eine einzigartige Karriere. Jahrelang bildete er mit Daniel Welser und Oliver Setzinger die Paradelinie in Österreichs Team, mit dem er dreimal bei Olympia war.  Welser musste seine Karriere aus gesundheitlichen Gründen beenden, Setzinger agiert inzwischen bei den Grazer 99ers  Verteidiger. Koch, der von 2004 bis 2006 in Schweden bei Lulea sozusagen am Polarkreis gespielt hatte,  ist weiter Center. Nur 1,73 Meter groß und 78 Kilo schwer, aber noch immer einer der besten der Liga und verschwendet keine Minute mit Gedanken ans Aufhören. Die Sportlergene muss er von seinem Vater Walter, der im Fußball als rustikaler Mittelfeldspieler bei Austria Klagenfurt, als die Kärntner in der obersten Spielklasse vertreten waren, in Erinnerung blieb, geerbt haben. Dem Vater hat er auch seinen Spitznamen „Dago“ zu verdanken.

Kochs Ex-Klub in Salzburg wandelt als Tabellenführer in den Spuren der erfolgreichen Fußballer: Auch auf dem Eis gibt es einen neuen Bullen-Startrekord. Der stand bereits Freitag nach dem siebenten Sieg in acht Runden, dem 4:3 gegen Villach nach Penaltyschießen fest. Mit 19 Punkten aus acht Partien überboten die Salzburger ihren Startrekord, den sie vor 13 Jahren aufgestellt hatten. Sonntag ließen sie den achten Sieg folgen. In Innsbruck, wo die Bullen seit eineinhalb Jahren, seit 2. März 2018 gewonnen hatten. Beim 8:2 traf ein um drei Jahre jüngerer Center-Oldie als Koch zum vierten Mal hintereinander zumindest zweimal: Der 33 jährige Thomas Raffl, der Nachfolger von Matthias Trattnig als Kapitän. Der Umbruch, die Verjüngung der Mannschaft und der Trainerwechsel von Greg Poss zum sympathischen Amerikaner Matt McIlvane scheinen Salzburg sehr gut getan zu haben. Der 33jährige war davor sechs Jahre lang Assistent der Legende Don Jackson. 2013/14 in Salzburg, danach fünf Jahre bei den Münchener Bullen mit drei Meistertiteln und dem Finale in der Champions Hockey League. Bei der Premiere als Cheftrainer stellt er seine österreichischen Leader in den Mittelpunkt: Außer Raffl noch Dominique Heinrich, Alexander Pallestrang und Raphael Herburger. Da hebt sich McIlvane wohltuend von einigen anderen Trainerlegionären ab.

Salzburg und der KAC sind die einzigen zwei Klubs, die sich zu Saisonbeginn auf sieben Legionäre beschränkten. Durch die Verletzung von Verteidiger  Brendan Mikkelson passierte es zweimal, dass Salzburg nur fünf Legionäre aufbot, wenn Einsergoalie Jean-Philippe Lamoureux eine Pause bekam und Lukas Herzog im Tor spiele. Erster Salzburg-Verfolger ist derzeit Villach, was den Aufschwung der Kärntner mit neuem finnischen Trainer Jyrki Aho und neun neuen Legionären bestätigte. Einer von ihnen, der amerikanische Goalie Brandon Maxwell, kam Sonntag beim 4:0 gegen die Grazer 99ers zu seinem ersten Shut-Out. Ahos Devise, um jeden Puck zu kämpfen, scheint befolgt zu werden.

In Schlagzeilen, die sie nie wollten kamen die Black Wings aus Linz., samt ihren 4000 Fans. Mit der bewegenden Trauerfeier am Freitag rund um das 4:0 gegen Fehervar um ihren Ex.Keeper Florian Janny, eines der fünf Opfer des unfassbaren Kitzbüheler Massakers. Österreichs Teamkeeper David Kickert gab seine Rückennummer 31 ab, weil die früher Janny gehörte, spielte Freitag beim Shut-Out  mit Nummer 70. Das Dienstag-Spiel der Black Wings gegen Villach wurde verschoben, da die Mannschaft geschlossen dem Begräbnis von Janny in Gmunden beiwohnt.

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