Ein 19 jähriger Innenverteidiger machte bei seinem ersten Bundesligaeinsatz in der Startelf die Wiener Austria froh, weil er für den ersten Bundesligasieg in dieser Saison sorgte. Die Rede ist von Dejan Radonjic (Bild), der durch die Verletzung von Tin Plavotic in die Startelf kam. Er köpfte nach einem Eckball von Sanel Saljic das goldene Tor zum verdienten 1:0 (0:0) gegen Altach, das die erste Niederlage der Vorarlberger bedeutete. Eine Co-Produktion von zwei 19 jährigen. Saljic bekam statt Manprit Sarkaria unter die ersten elf. Von einem ersten Erfolg durch die Kurswende auf die junge Welle nach dem Rücktritt von Sportvorstand Jürgen Werner zu sprechen, wäre falsch und vermessen. Bis auf Radonjic und Saljic gab es keine Umstellungen gegenüber der letzten 1:3-Heimpleite gegen Hartberg, aber doch eine andere Herangehensweise, die Trainer Stephan Helm verordnet: Weniger Ballbesitz (gegen Hartberg waren es 80 Prozent), sondern vermehrt auf Chancen zum Umschalten warten, auf Standards hoffen, Das entscheidende Tor fiel nach einem Eckball. Wie zur gleichen Zeit 15 Kilometer entfernt in der Südstadt bei Rapids Sieg. Der Austria-Treffer fiel 25 Minuten früher als der des neuen Tabellenführers.
Ein Tor von Radonjic machte schon in der letzten Saison größere Schlagzeilen als das gegen Altach. Damals spielten er und Saljic bei Austrias Kooperationsklub Stripfing in der zweiten Liga, eliminierten im Achtelfinale des Uniqa-Cups Rapid auf der Hohen Warte sensationell mit 2:1. Das Siegestor erzielte Radonjic fünf Minuten vor Schluss. Im Sommer endete die Kooperation. Daher kamen beide zur Austria zurück. Nicht zu den Young Violets in die zweite Liga, sondern in den Bundesligakader. Nach dem verpatzten Auftakt bekamen sie ihre Chance und nützten sie. Im Finish spielte gegen Altach auch der 17 jährige Philipp Maybach im Mittelfeld.
War der Sieg ein Befreiungschlag für den „angezählten“ Helm? Zu wünschen wäre es ihm. Vor dem Anpfiff schwor sich die Mannschaft sozusagen mit der Fantribüne auf Unterstützung ein, aber bei Violett kann sich so etwas rasch wieder ändern. Auch die Tendenzen in der Chefetage. Die nächsten Austria-Aufgaben in der Bundesliga haben es jedenfalls in sich: Auswärts Meister Sturm Graz, dann daheim Aufsteiger Ried, der momentan im „Flow ist“ und in Hütteldorf das Derby gegen Rapid.
Foto: FK Austria.