Seit Dominik Fitz, den viele für unersetzbar hielten, zu Minnesota United wechselte, gewinnt die Austria wieder. Zweimal hintereinander 1:0. Vor der Länderspielpause daheim gegen Altach, Sonntag gegen Meister Sturm in Graz. Gegen Altach traf erstmals der 19 jährige Innenverteidiger Dejan Radonjic, gegen Sturm der neue Stürmer Johannes Eggestein. Trainer Stephan Helm zog nach dem Fehlstart mit sieglosen ersten vier Runden offenbar die richtigen Schlüsse, indem er wieder mehr die Defensivarbeit in den Mittelpunkt stellte. So wurde zweimal kein Gegentor kassierte. „Wir könnten jetzt viel besser dastehen“, bedauerte Helm nach dem zweiten Sieg und dachte an die liegen gelassenen Punkte beim Unentschieden gegen den GAK und der Heimniederlage gegen Hartberg, als Austria zweimal die Mannschaft mit mehr Ballbesitz und Torschüssen war, „die Mannschaft zeigte, welchen Spirit sie hat. Wenn alle zusammenhalten, sind wir zu solchen Leistungen fähig.!
Helm setzte nach dem Wechsel von Maurice Malone zu Sturm, wie erwartet auf Manprit Sarkaria als zweite Spitze zu Eggenstein. Sarkaria ließ gegen seinen Ex-Klub den Sitzer zur Führung aus, ehe Eggenstein nach einem Outeinwurf des Südkoreaners Tae-seok Lee, den Abubakr Barry zu ihm verlängerte, erstmals seine Qualitäten im Strafraum bewies, nach 22 Minuten sein erstes Tor in der Bundesliga erzielte. Sicher eine „Erlösung“ für den Deutschen. Den Vorsprung verteidigte Austria mit Leidenschaft, ließ kaum Möglichkeien für den Meister zu. Als vor der Pause nach einem Fehler von Tormann Samuel Sahin-Radlinger Sturms Innenverteidiger Dimitri Lavalee ins Tor traf, zählt die nach Intervention von VAR Manuel Schüttengruber nicht, weil der Belgier zuvor den Ball auf der Hand hatte. Malone brachte den Ex-Klub in den 76 Minuten, in denen er spielte, kaum in Bedrängnis. Bei Sturm fehlten Otar Kiteishvili, der verletzt auf der Tribüne saß, und Ion Gorenc Stankovic, der zum Kader gehörte, aber nicht eingesetzt wurde. Die Zentralfiguren gingen Sturm stark ab, speziell die Kreativität von Kiteishvili. Obwohl dessen „Ersatz“, der 18 jährige Jacob Hödl, eine Talentprobe lieferte. „Bei uns gibt es einen Umbruch. Der braucht Zeit“, meinte Trainer Jürgen Säumel, „vor der Pause war auch zu wenig Tempo im Spiel. Die Austria war etwas cleverer, ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“
Hartberg gelang in Ried mit 2:0 (1:0) im vierten Auswärtsspiel der dritte Sieg. Marcus Hofmann traf mit links aus 20 Metern zur Führung, der zweite Treffer durch Joker Fridrikas fiel erst in der 94. Minute. Bei Ried gab es nach der Corona-Welle in der Länderspielpause drei Ausfälle. Rieds zweite Heimniederlage sahen 4000 Zuschauer. Mehr als doppelt so viele, 8120, kamen am Vormittag zum Salzburger Derby der zweiten Liga zwischen der Red Bull-Filiale Liefering und Aufsteiger Austria Salzburg. Mehr als 6000 waren Fans der Austria, die schon nach 13 Minuten über eine 2:0-Führung jubelten. Am Ende feierte aber Liefering mit 3:2 (1:2) den ersten Saisonsieg.
Foto: FK Austria/Marc Jarabe.