Die letzten 21 Startspiele in die Champions League hat Bayern München gewonnen. Vor einem Jahr gab es ein 9:2 gegen Dinamo Zagreb. Mittwochabend steht diese beeindruckende Superserie am Prüfstand von Chelsea. Der Mannschaft, die seit Mai regierender Conference League-Sieger ist, am 13. Juli m Finale der Klub-WM in East Rutherford Champions League-Gewinner Paris St. Germain mit 3:0 (3:0) imponierende abfertigte. Die „Blues“ aus London gaben im Sommer für Einkäufe 332 Millionen Euro aus, sind nach vier Runden der Premier League mit je zwei Siegen und Unentschieden noch ungeschlagen. Eine harte Prüfung, vor der Österreichs Teamspieler Konrad Laimer, letzte Woche der Siegestorschütze beim 2:1 in Bosnien, ebenso keinen Respekt zeigt (“ wir werden alles reinhauen“) wie Torjäger Harry Kane, Englands Teamkapitän in Diensten des deutschen Meisters: „Chelsea hat sicher eine starke Mannschaft, aber in München können wir jeden besiegen. Egal, wer kommt!“
Etwas anders sieht das Bayern-Patron Uli Hoeneß, der angesichts der Kaufwut der englischen Klubs meinte: „Wir sind in der Champions League ungefähr das, was Hoffenheim in der Bundesliga ist. Genau das ist unsere Chance!“ Soll heißen: Die in Deutschland dominierenden Bayern wissen nicht, wo sie international stehen, hoffen aber auf den Titel, wenn keiner mit ihnen rechnet!“ Chelsea war am Weg zu Bayerns letzten Champions League Triumph noch eine Hürde, die keine Probleme bereitete. In London an der Stamford Bridge gewann Bayern 3:0, in der Allianz-Arena 4:1. In beiden Spielen damals dabei: Österreichs Teamkapitän David Alaba. Von den damaligen Bayern-Siegern werden Mittwoch Tormann und Kapitän Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Serge Gnabry dabei sein, von den Chelsea-Verlieren nur Kapitän James Reece. Eine besondere Facette beim Schlager in München: Kommt Nicolas Jackson, die Chelsea-Leihgabe bei Bayern, zum Einsatz? Beim 4:1 (0:1) im Endspiel der Conference League gegen Betis Sevilla in Wroclaw erzielte er noch die 2:1-Führung für Chelsea. Im Sommer wurde er für 16,5 Millionen Euro eine Saison an Bayern verliehen, Chelsea kaufte den Senegalesen ein Jahr zuvor von Villarreal um 37 Millionen.
Die großen Namen bei Chelsea sind im zentralen Mittelfeld Argentiniens Weltmeister Enzo Fernandez, mit 121 Millionen Euro der teuerste Einkauf der Klubgeschichte und Moises Caicedo (kostete fünf Millionen weniger) , dazu die Torschützen des Finales der Klub-WM, Cole Palmer, um „nur“ 47 Millionen geholt, und 63 Millionen-Kauf Joao Pedro. Der von Aufsteiger Leicester im Juli 2024 abgeworbene italienische Trainer Enzo Maresca bewies schon in seiner ersten Saison, internationale Titel holen zu können. Mit dem Münchener „Knaller“ beginnt Canal+ seine Exklusivübertragungen in dieser Saison. Wer weiß, vielleicht sieht man in der ersten sogar den späteren Champions League-Triumphator.
Den Paukenschlag am Dienstag lieferte Aserbaidschan-Meister Qarabag Agdam in Lissabon mit dem 3:2 (1:2) gegen Benfica nach 0:2-Rückstand. Der erste Sieg einer Mannschaft aus Aserbaidschan in der Königsklasse. Unerwartet auch das 3:1 (2:0) von Belgiens Meister Union St. Gilloise ohne den gesperrten Raul Florucz unt mit Ex-Sturm-Torhüter Kjell Scherpen beim holländischen PSV Eindhoven. Paul Wanner spiele ab der 74. Minute, bereitete Eindhovens Tor in letzter Minute vor. Auswärts gewann auch Arsenal in Bilbao- 2:0 (0:0). Heimsiege gab es für Real Madrid mit 2:1 (1:1) gegen Olympique Marseille nach 0:1, beide Tore erzielte mit verwandelten Elfmetern Kylian Mbappe, und Tottenham mit dem 1:0 (0:0) gegen Villarreal, bei dem Kevin Danso in der 92. Minute eingewechselt wurde. Ein Wahnsinnsspiel nach einem 0:0 zur Pause mit acht Toren in der zweiten Hälfte, die zuvor in der Champions League noch nie fielen, gab es in Turin zwischen Juventus und Borussia Dortmund mit Marcel Sabitzer. Dortmund ging 1:o (der Ex-Salzburger Karim Adeyemi traf mit 119 km/h) und 2:1 in Führung. Nach dem zweiten Juventus-Ausgleich zog Dortmund bis zur 86. Minute auf 4:2 davon, doch Juventus glich aus. Durch Tore in der Nachspielzeit von Serben-Stürmer Dusan Vlahovic (94.) und dem englischen Verteidiger Lloyd Kelly (96.).
Foto: FC Bayern.