Fußball

Ab in die USA: Kara bringt Rapid noch Geld! Comeback von Schobesberger

Nach zwei Jahren ist die Zeit von Ercan Kara bei Rapid vorbei. Im Jänner 2020 stieg er im türkischen Trainingslager ein, Samstag verließ er es, flog zurück nach Wien. Dienstag folgt der Aufbruch zu neuen Ufern: Flug via Frankfurt in die Vereinigten Staaten, ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wo ein Klub der Major League Soccer mit einem lukrativen Dreijahresvertrag lockt. Mit dem der  26 jährige Torjäger um einiges mehr verdienen würde als irgendwo in Europa. So gesehen wird es für alle Beteiligten ein Geschäft, wenn Kara die sportmedizinischen Tests besteht. Diesbezüglich ist Rapid ein gebranntes Kind. Wegen der Erfahrungen mit Dejan Ljubicic. Der bekam im Winter 2020 bei Chicago Fire nicht das „Pickerl“ wegen eines angeblich lädierten Knies, einer Kreuzbandverletzung, spielte danach bei Rapid eineinhalb Jahre problemlos weiter, ehe ihn der 1. FC Köln holte. Der Ljubicic-Wechsel nach Chicago hätte Rapid damals drei Millionen Euro gebracht, da sein Vertrag noch eineinhalb Jahre lief.

Der von Kara hat nur noch fünf Monate Gültigkeit. Selten hat sich in letzter Zeit ein Kauf so bezahlt gemacht wie der von Kara, der aus der zweiten Liga kam: Er wuchs zum Stammspieler, sorgte in 84 Pflichtspielen für 37 Tore und 16 Assists, steigerte seinen Marktwert auf drei Millionen Euro, schaffte den Sprung in die Nationalmannschaft, kam bisher zu sieben Einsätzen. Jetzt würde Rapid für ihn eine sechsstellige Summe kassieren, die weit über der liegt, die 2020 an Horn bezahlt wurde (200.000 Euro). Rapid konnte sich laut Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic mit dem an Kara interessierten Klub über die Ablösemodalitäten einigen. Es ist keiner mit Österreich-Bezug. Also weder die New Yorker Red Bulls mit Ex-Wolfsberg-Trainer Gerhard Struber noch Philadelphia Union mit Ex-Salzburg-Nachwuchschef Ernst Tanner als Sportdirektor. Kara steht vor der Übersiedlung in eine sehr lebenswerte, sonnige Gegend.

„Reisende soll man nicht aufhalten“, sagte Rapids Trainer Ferdinand Feldhofer bereits vor den Abgängen von Max Ullmann und Kara. Die Frage ist, ob noch im Jänner ein Nachfolger für Kara kommt. Die Zeit bis zum Ende der Transferzeit ist nur noch kurz. Die wahrscheinlichste Variante ist, dass der aus der Regionalliga vom Wiener Sport-Club geholte Stürmer Rene Kiwak, der im Herbst in 13 Spielen elf Tore erzielte und eigentlich für Rapid II in der zweiten Liga geplant war, in die Bundesliga hochgezogen wird. Und falls Kara ein „Ljubicic-Schicksal“ ereilt? Dann spielt er bis Sommer weiter in Grün-Weiß. Mit vollem Einsatz, wie es seinem Charakter entspricht.

Ohne Kara, mit Taxiarchis Fountas und Marco Grüll im Angriff,  verlor Rapid Samstag in Belek den Test gegen Pogon Stettin 1:2 (1:0). Grüll erzielte nach 31 Minuten die Führung, Fountas ließ einige Chancen aus. Feldhofer setzte im Abwehrzentrum wie im Dezember Emanuel Aiwu mit Martin Moormann ein, im Mittelfeld erstmals Dejan Petrovic mit Talent Moritz Oswald, Robert Ljubicic und Koya Kitagawa ein. Rapid begann im  4-1-3-2-System, im 4-3-3 beim zweiten Samstag-Test, der ebenfalls 1:2 endete. Gegen Teplice spielte Max Hofmann mit Velimirovic im Abwehrzentrum, kam Yusuf Demir 63 Minuten zum Einsatz, erhielten Lukas Sulzbacher als Linksverteidiger und Bernhard Zimmermann als Spitze eine Chance. Das Tor erzielte Christoph Knasmüllner. Am erfreulichsten: Das Comeback von Philipp Schobesberger nach zwei Jahren und drei Monaten über 31 Minuten.

 

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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