Fußball

Ab Montag ist „Zoki“ Rapid-Geschäftsführer Barisic

Sechs Tage vor seinem 49. Geburtstag wurde hochoffiziell, was seit Mitte März im Raum stand: Die Rückkehr von Zoran „Zoki“ Barisic zu Rapid  fast drei Jahre nach dem überraschenden und falschen Rauswurf als Trainer im Juni 2016 knapp vor der Eröffnung des neuen Allianz-Stadions. In das er bisher nur einmal kam. Im letzten Juli zum Abschiedsspiel von Steffen Hofmann aus Respekt vor seinem ehemaligen Kapitän. Am 17.März, nach dem Rapid nicht in die Meistergruppe gekommen war, stand erstmals hier von der hohen Wahrscheinlichkeit, dass Barisic auf Fredy Bickel als Sportchef folgen wird. Ab Montag nimmt „Zoki“ seine neue Tätigkeit als Geschäftsführer Sport auf. Mit einem Dreijahresvertrag bis 2022.

Ein Jahr nach der Trennung war es im Wiener Cafe Landtmann zum ersten Treffen zwischen Rapids Michael Krammer und Barisic gekommen, das vier Stunden dauerte. Davor hatte Barisic in der Türkei mit Aufsteiger Karabükspor den Klassenerhalt geschafft, aber trotzdem den Job quittiert. Nachher konnten  sich Krammer und  Barisic wieder in die Augen schauen, kam es in regelmäßigen Abständen zu Gesprächen, in denen Krammer von Barisic seine Meinung zur grün-weißen Lage hören wollte. Seit letzten Dezember war der wieder am Markt, da er nach 16 Spielen bei Olimpija Laibach mit nur einer Niederlage die neuen „Befehle“ von Boss Mandaric nicht erfüllen wollte. Im Februar lehnte Barisic das Angebot, Teamchef bei Österreichs Qualifikationsgegner Lettland zu werden, ab. Im März sah es nach einer Einigung zwischen Barisic und Altach aus, als über Nacht plötzlich alles anders war. Weil die alte Liebe Rapid wieder rief. Bereits ziemlich laut.

Krammer versicherte, dass Barisic von allen Kandidaten, mit denen gesprochen wurde, seit klar war, dass Bickel nach der Saison aufhören wird, am meisten überzeugen konnte. Als einer der zugezogenen Experten war der vorletzte Rapid-Meistertrainer, Ex-Teamchef Josef Hickersberger, der zum sogenannten Beirat gehört, dabei. Der neue Geschäftsführer sei laut Krammer schon als Trainer fast wie ein Sportchef mit startegischem Blick aufgetreten, habe immer  eine einheitliche grün-weiße Spielphilosophie gepredigt, stets eine Verbesserung der Trainingsinfrastruktur angesprochen.  Jetzt  erwartet Krammer, biss der neue Geschäftsführer eine moderne, dynamische Spielweise vermittelt, die Rapids Kernattribute wie angriffslustig, dynamisch, selbstbewusst, beinhaltet. Keiner sei dafür besser geeignet als Barisic.

Eines ist klar: Bis zum Ende der Amtszeit von Krammer im November wird das nicht über die Bühne gehen, so etwas ist ein Prozess, der länger als nur  ein halbes Jahr dauert. „Zoki“ sprach von einem neuen Lebens-und Berufsabschnitt, den er mit großen Respekt und vollem Elan angehen werde. Mit Bickel hat er sich in den letzten Monaten bereits ausgetauscht, ab Montag werden nur die Details der Übergabe festgelegt. Priorität hat für Barisic,  einen schlagkräftigen Kader für die Kampfmannschaft zusammenzustellen „Die ist das Flaggschiff des Klubs, das muss jedem klar sein“. Bei aller jahrzehntelangem  Freundschaft zu Didi Kühbauer kann es da zu heißen Diskussionen über Personalwünsche des Trainers kommen. egal, ob das ehemalige Spieler von ihm sind oder nicht. Barisic galt in seiner  Trainerzeit als einer, der dem eigenen Nachwuchs das Vertrauen schenkte. Unter der Devise man müsse junge Pflanzen zum Blühen bringen, in dem man sie dementsprechend pflegt. Etwas, dass bei Rapid ohne ihn etwas verloren ging, bei dem es Nachholbedarf gibt. Die engsten Mitarbeiter des neue Geschäftsführers außer Kühbauer und seiner Stuff werden Teammanager Stefan Ebner und  sein ehemaliger Kapitän Hofmann, jetzt der Talentemanager, sein. Es wäre keine Überraschung, sollt es in absehbarer Zeit zu einigen personellen Änderungen kommen, die nicht im Bereich der Kampfmannschaft liegen werden.

Foto: © SK Rapid Wien Media .

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