Fußball

Abteilung Attacke: Die Hoeneß-Botschaft an Alaba

In fünf Tagen eröffnet Bayern München die deutsche Bundesliga in der Allianz-Arena gegen Schalke. Mit David Alaba im Abwehrzentrum, auf den Bayern in Sachen Vertragsverlängerung den Druck erhöht. Seit März gibt es wöchentlich, mitunter fast täglich, Wasserstandsmeldungen in den Medien, wie der Poker steht. In den letzten Tagen kamen mehrmals Zahlen, die Alabas israelischer Berater Pini Zahavi für die Vertragsverlängerung fordert, in die Medien. Zuletzt waren es 125 Millionen Euro für einen Fünfjahresvertrag. Demnach soll Zahavi, der im Frühjahr von Alaba und seinem Vater George engagiert wurde, das Angebot von Bayern mit 17 Millionen pro Saison zu wenig gewesen sein. Das kommt auch bei den Fans des Triplesiegers nicht gut an, so sehr sie Alabas Verdienste auch schätzen.

Das ganze erinnert daran, was im Frühjahr rund um die Verhandlungen um den neuen Vertrag mit Kapitän Manuel Neuer passierte. Als es ernst wurde, tauchten Details von Neuers übermäßigen Forderungen in den Medien auf. Höchstwahrscheinlich von Bayern lanciert, was auch bei Alaba passiert sein könnte. Neuer wehrte sich damals via seinem Berater Thomas Kroth in „Bild am Sonntag“, wies die Zahlen als unwahr zurück. Die Einigung ließ danach nicht lange auf sich warten.  Bei Alaba entwickeln sie die Dinge etwas anders. Keine Reaktion seiner Berater, hingegen legte Bayern in Person von Uli Hoeneß (Bild oben) nach. Sonntag Mittag im „Doppelpass“, der bekannten Diskussion auf „Sport 1“ aus dem Hotel Hilton am Flughafen München.

In seiner Zeit als Präsident und Manager war Hoeneß als „Abteilung Attacke“ von Bayern bekannt, das hat sich nicht geändert, auch wenn er nur noch Mitglied des Aufsichtsrats ist. Aber was er sagt, hat nach wie vor großes Gewicht. Auf die Frage von Moderator Thomas Helmer, einem ehemaligen Bayern-Star, nach dem Stand der Causa Alaba, lederte Hoeneß richtig los. Nach der  Versicherung, dass Alaba ein super Spieler sei, den alle bei Bayern halten wollen. Aber er habe leider einen geldgierigen Piranha als Berater, von dem sich auch der Vater, den er sehr möge, leider sehr beeinflussen lasse: „Ich hoffe sehr, dass David sich am Ende durchsetzen wird!“ Zahavi erzähle so viel Schmarrn, dass dies Wahnsinn sei, verlange nur für die Unterschrift einen zweistelligen Millionenbetrag. Und dann die Hoeneß-Botschaft an Alaba: Manuel Neuer und Robert Lewandowski sind das Maß aller Dinge, da geht nicht´s drüber!“  Lewandowskis Vertrag handelte übrigens Zahavi vor einem Jahr aus.

Das soll heißen: Den Wunsch, neuer Topverdiener bei Bayern zu werden, kann sich Alaba abschminken. Zahavis Plan, so Hoeneß, wäre es, die Verhandlungen in die Länge zu ziehen, damit Alaba 2021 bei Vertragsende ablösefrei wechseln könne: „Das muss und wird Bayern verhindern“, prophezeite Hoeneß und nahm Alaba auch in die Pflicht: „Er ist jetzt 28 Jahre alt und für sich selbst verantwortlich!“ Eien Aufforderung, sowohl Zahavi als auch seinen Vater etwas einzubremsen. Ob sich Alaba daran halten wird?

Foto: Sport 1.

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