Fußball

Acht Jahre nach Rapid: Boyd weckt schlafenden Riesen!

Es ist zwar schon einige Zeit her, dass er im grün-weißen Dress seine Tore bejubelte. Das tat Terrence Boyd von 2012 bis 2014. Andreas Herzog hatte den Amerikaner Rapids damaligen Trainer Peter Schöttel empfohlen. Herzog kannte ihn durch seinen Job beim US-Team als Assistent von Jürgen Klinsmann. Boyd kam aus der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund nach Hütteldorf, kam durch seine positive Art sehr gut an. Speziell in der zweiten Saison unter Zoran Barisic lief es sehr gut, am Ende standen 14 Länderspiele für die USA in der Rapid-Zeit und 37 Tore in 80 Spielen: „Wir rocken die Liga“ sagte er damals.  Dann kam der große Ärger für die grün-weißen Fans: Er wechselte ins Red Bull-Lager, nach Leipzig in die zweite Liga. Ralf Rangnick, damals Sportchef in Leipzig und Salzburg, jetzt Österreichs Teamchef, lockte ihn mit einem attraktiven Angebot von Rapid weg. Boyd entschuldigte sich bei Barisic fast, dass er es annahm.

Aber für Boyd wurde es danach eigentlich acht Jahre nicht mehr so, wie es bei Rapid war. Zwei Kreuzbandrisse bei RB Leipzig, wenig gespielt, daher im Jänner 2017 zu Darmstadt. Zwei Jahre später in die nordamerikanische Major Soccer League zu Toronto, bald zurück in die dritte deutsche Liga zum Halleschen FC. Als am 9. Oktober 2019 in Halle der fürchterliche Terroranschlag mit zwei Toten passierte, war Boyd nur 100 Meter vom Tatort entfernt. Mit dem Wechsel zum Traditionsklub Kaiserslautern im Jänner lief es wieder. Mit acht Tore in 15 Einsätzen hatte der 31 jährige seinen Anteil daran, dass Kaiserslautern in die Relegationsspiele gegen Dynamo Dresden kam, mit zwei Unentschieden in die zweite Liga aufstieg. Damit war die Konkursgefahr bei Kaiserslautern beseitigt.

„Mein Ziel war es, dass der schlafende Riese geweckt wird. Das beginnt jetzt“, freute sich Boyd. Zu den letzten Heimspielen kamen bereit wieder mehr als 45.000 Zuschauer in das nach dem Weltmeister von 1954 benannte Fritz Walter-Stadion. Irgendwie erinnert ihn die Begeisterung an die Atmosphäre bei Rapid, die er noch immer als einmalig in seiner Karriere: „Bis das in Leipzig so ist wie bei Rapid, dauert es vielleicht noch ein Jahrzehnt!“ Die Aufstiegsfeier auf dem Lauterer Marktplatz mit einer Drei-Liter-Flasche Jack Daniels Whisky wird er nicht so schnell vergessen. Die Party hatte Rapid-Niveau.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer/Jan Hübner.

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