Fußball

Acht Neue und ein Fünfjahresplan mit großen Ambitionen: Die Vienna meldet sich zurück

Vier Klubs aus Wien schafften bereits den Aufstieg in die zweite Runde des Cups:  Freitag Rapid und der Floridsdorfer AC aus der zweiten Liga, Samstag Vormittag die Austria auf Kunstrasen in Spittal/Drau mit 4:0 (1:0), am Abend TWL Elektra aus der Regionalliga Ost, trainiert von Herbert Gager, mit 3:1 (2:1) gegen Gleisdorf. Schafft das Sonntag Vormittag auf der Hohen Warte auch Regionalliga-Aufsteiger Vienna gegen Zweitligist Kapfenberg? Die Latte liegt für den durch acht neue Spieler sozusagen runderneuerten ältesten Fußballklub Österreichs recht hoch. Denn letzte Saison als Mannschaft aus der Wiener Liga schaltete die Vienna auf der Hohen Warte mit Vorwärts Steyr einen Zweitligisten sowie mit Altach sogar einen Klub aus der Bundesliga aus, scheiterte erst im Viertelfinale in Graz gegen Sturm knapp mit 0:1. Eine große Herausforderung für den 27 jährigen Trainer Alexander Zellhofer, so viele Neue in kurzer Zeit zu integrieren. Es gab erst ein Testspiel, danach ein Trainingslager in Schladming, das Freitag zu Ende ging. Die letzten drei Abschlüsse von Sportchef Markus Katzer: Der tschechische Stürmer Marek Szotkowski der 29 jährige Mittelfeldspieler Daniel Luxbacher, der 142 Spiele in der Bundesliga absolvierte, davon 21 letzte Saison bei Absteiger St.Pölten und der slowenische Stürmer Anel Hajnic, der nicht nur in seiner Heimat, sondern auch in Bosnien in der ersten Liga spielte, in Belgien in der zweiten. Wie viele Neue Zellhofer im Cup beginnen lässt? Sicher Tormann Andreas Lukse.

Der Aufstieg würde gut ins blau-gelbe Bild passen. Steht doch Cupsponsor Uniqa hinter den ambitionierten Plänen, die Donnerstag im neu gestalteten VIP-Klubs, einer „Kopie“ eines Wiener In-Lokals, des Planters´ Clubs, präsentiert wurde. 2026 will die Vienna in der Bundesliga vertreten sein, was diese Saison schon bei den Frauen der Fall ist. „Gesund wachsen, mit effizienter Arbeit den Aufstieg möglich machen“, nannte Klubchef Kurt Svoboda die wichtigsten der fünf Säulen beim Weg hinauf, „wir stehen für Tradition mit Leidenschaft, wollen so wie auf die blau-gelbe Vergangenheit auch auf die Gegenwart stolz sein“. Egozentriker haben laut Svoboda im Fünfjahresplan, der auch auf Teamspirit aufgebaut ist,  keinen Platz. Die sportliche Kompetenz sieht er vorhanden: Mit Nina Burger für die Damen, Katzer bei den Herren ( Bild oben). Ex-Teamkapitän Andreas Ivanschitz ist Teil des  großen Nachwuchsprojekts.

Mit dem Vienna-Campus in der Brigittenau, zehn Minuten von der Hohen Warte entfernt, als Trainings-und Nachwuchszentrum. Am 1. Juli war Spatenstich, die erste Phase umfasst je einen Rasen- und Kunstrasenplatz, ein Terrain für Tormanntraining und einen Sprinthügel. Kostet 1,5 Millionen Euro und wird im Herbst fertig sein. Möglich gemacht hat das der designierte Vizepräsident Roland Schmid mit seinem Unternehmen ImmoUnited. Sein zweiter großer Plan ist die Digitalisierung beim Traditionsklub. Ein Glück für Vienna, dass Schmids Versuch, Präsident bei Rapid zu werden, vor zwei Jahren nicht erfolgreich war. Insgesamt sollen in den Vienna-Campus 8,5 Millionen Euro investiert werden. Von klein und bescheiden, dem Vienna-„Markenzeichen“ der letzten Jahre, kann keine Rede mehr sein: „Unsere einzige Chance liegt im eigenen Nachwuchs“, so Schmid. Mit dem soll die Vienna aus Ausbildungsverein platziert werden.

Als Rapid im Juni Michael Tojner als Finanzier des grün-weißen Körner-Trainingszentrums beim Happel-Stadion präsentierte, war von solch hohen Summen nichts zu hören. Nicht ganz passen zu der Vienna-Aufbruchstimmung über die „neuen Wege 2026“ würde, wenn es stimmt, worüber in der Fußballszene seit Wochen getuschelt wird: Dass Svoboda in drei Monaten ein möglicher Kandidat bei der Wahl des ÖFB-Präsidenten ist.

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