Fußball

Adi Hütter holte mit Personalsorgen Platz eins zurück! Schalke jubelt über „Burgknaller“

Ein österreichischer Trainerlegionär ist Tabellenführer, ein anderer ist Letzter. Adi Hütter konnte Sonntag mit Young Boys Bern jubeln, weil er mit dem 3:0 (1:0) gegen Lugano vor 20.800 Zuschauern im Stade de Suisse nach drei Runden wieder Platz eins zurückholte, da der FC Zürich daheim gegen St. Gallen zwei Punkte liegen ließ,  Meister FC Basel sich Samstag  daheim mit dem 1:2 gegen den Letzten Lausanne blamierte. Peter Stöger hat hingegen erstmals in seinen fünf Saisonen beim 1.FC Köln die rote Laterne. Mit nur einem erzielten Tor nach drei Runden die einzige Mannschaft ohne Punkt, da Werder Bremen Sonntag mit Florian Kainz in Berlin gegen Hertha BSC mit dem 1:1 den ersten Punkt holte. In einem historischen Spiel: Mit Bibiane Steinhaus pfiff erstmals in der deutschen Bundesliga eine Frau. Problemlos. Sie war besser als die meisten Spieler, kam mit einer gelben Karte aus, als Herthas Norweger Per Skeljbred Kainz umsenste.

Hütter bezahlte die Tabellenführung mit Personalsorgen. Schon nach 58 Minuten war sein Austauschkontingent erfüllt. Bis dahin verlor er in jeder Formation mit Verteidiger Loris Benito, Mittelfeldspieler Leandro Bertone und Torjäger Guillaume Hoarau einen Spieler wegen Verletzung. So kam der von Altach geholte Kamerun-Teamspieler Nicolas Ngamaleu zu seinem Debüt, bereitete prompt das 2:0 vor. An Hütters Jubelgesten merkte man die Erleichterung. Donnerstag erfolgt der Start in die Europa League gegen Partizan Belgrad. Auch Österreichs Teamkeepeer Heinz Lindner hatte mit Grasshoppers Zürich ein Erfolgserlebnis: Zur Premiere des neuen Trainers Murat Yakin am Letzigrund  3:2 gegen Sion.

Auf ein Erfolgserlebnis muss  Stöger in dieser Saison noch warten. Die Theorie, dass Europa Köln lähmt, weil die erste Qualifikation für die internationale Bühne seit 25 Jahren für die Spieler Neuland bedeutet, sie daher verkrampfen, lässt Stöger nicht gelten: „Wir machen des den Gegner zu leicht, Tore zu erzielen. Wenn man seine Möglichkeit nicht nützt, einfache Fehler macht, dann fährst du eben mit null Punkten nach Hause.“ Droht Stöger auch  in den nächsten zwei Partien: Donnerstag Europa League gegen Arsenal in London, Sonntag in der Bundesliga wartet auswärts Borussia Dortmund. An das Match im Emirates Stadium knüpft Stögers Chef, Sportvorstand Jörg Schmadtke, einige Hoffnungen: „Vielleicht nimmt das Spiel die Anspannung und wir kriegen dadurch einen freien Kopf.“ Das österreichische Erfolgserlebnis in Deutschland hatte am Sonntag Guido Burgstaller: Bei Schalkes 3:1 gegen VfB Stuttgart zur zweiten Hälfte bei 1:1 eingeweschelt. In der 47. Minute fiel das 2:1, eine Minute das 3:1 durch den Kärntner, als er in seiner ersten Aktion den Ball über Tormann Ron Zieler chippte. Der erste „Burgknaller“ in dieser Saison für Schalke, insgesamt der 13. Schalkes Trainer Domenico Tedesco: „Burgi war wichtig!“

In Deutschland liefern auch die „Ballschanis“, beim Nachbarn „Balljungen“ genannt, Schlagzeilen: Hoffenheims U14-Spieler  Umut Tohumcu reagierte blitzschnell, als Bayerns Abwehrchef Mats Hummels der Ball ins Aus sprang. Tohumcu warf einen neuen Ball zu Hoffenheims Andrej Kramaric. Mit dessen schnellen Outeinwurf lief Mark Uth Bayerns Abwehr auf und davon, erzielte die Führung. Endstand 2:0 für Hoffenheim, für Bayern ein sehr ungewohntes Gefühl: Zu einem solch frühen Zeitpunkt, nach drei Runden verlor Bayern erstmals seit sechs Jahren.  Letzte Saison hatte es die erste Niederlage erst in der elften Runde gegeben. Beide Bundesliga-Niderlagen in diesem Jahr passierten Bayern gegen Hoffenheim. Das bedeutete erst die dritte Bundesliga-Pleit für Bayerns Trainer Carlo Ancelotti.

Österreichische Erfolgserlebnisse auch in der Premier League: Markus Suttner feierte mit Aufsteiger Brighton&Hove mit dem 3:1 gegen West Bromwich den ersten Sieg. Mit dem Mann des Spiels feierte der Ex-Teamverteidiger auch zuvor bei Ingolstadt einige Erfolge: Pascal Groß erzielte zwei Tore, bereitete das dritte vor. Kevin Wimmers Debüt bei Stoke endete mit dem ersten Punkteverlust von Manchester United in dieser Saison, daher konnte  der Oberösterreicher mit dem 2:2 gut leben. Auch wenn ihn ärgerte, dass vor der 2:1-Führung von United durch Romelu Lukaku die Abseitsfalle nicht klappte, was aber nicht an ihm lag. Trainer Mark Hughes setzte Wimmer in einer Viereabwehr im Zentrum links neben der französischen Chelsea-Leihgabe Kurt Zouma ein. Aleksandar Dragovic sah von der Tribüne im King Power-Stadiumbon  Leicester, wie seine neue Mannschaft mit Christian Fuchs gegen Meister Chelsea  unterlegen war, 1:2 verlor. Er weiß bereits, dass seine erste Saison auf der Insel für ihn nicht leicht wird. Leicester Kapitän Wes Morgan wirkte im Abwehrzentrum  mitunter gegen Alvaro Morata zu unbeweglich und  etwas überfordert. Daher könnte es nächsten Samstag beim Sensationsaufsteiger Huddersfield das Dragovic-Debüt bei Leicester geben.

Meist gelesen

Nach oben