Fußball

Adi Hütters elf Gebote zur Fortsetzung von Frankfurts Höhenflug

In der kurzen deutschen Winterpause waren die Lobeshymnen auf Österreichs einzigen Trainer in der Bundesliga, Adi Hütter, für sein erfolgreiches erstes halbes Jahr bei Eintracht Frankfurt mit attraktivem Offensivfussball, für Platz sechs in der Bundesliga und den Gruppensieg ohne Niederlage in der Europa League geradezu eingeprasselt. „Bild“ setzte  den Vorarlberger vor seinem Ex-Chef bei Red Bull Salzburg, Leipzigs Ralf Rangnick, und Lucien Favre von Borussia Dortmund sogar auf Platz eins der Trainer-Rangliste der  Hinrunde. Folgte ihm zum Interview während seines kurzen Skiurlaubs zum Jahreswechsel auf die „Edelweissalm“ bei Obertauern, auf der er ein paar Frankfurter Würstel bestellte. Die Frankfurter Fans leben mit der Angst vor einem Einbruch in der Rückrunde, weil der auch in den letzten zwei Jahren passiert war. Hütter hingegen nicht.  Aber nicht nur, weil in den letzten Jahren Young Boys Bern in der zweiten Saisonhälfte immer stärker war: „Ich bin mit meiner Idee des Fußballs in die Köpfe der Frankfurter Spieler vorgedrungen“ gab er sich überzeugt, „beweisen muss man sich immer.“ Er vertraut auf seine elf Gebote zur Motivation im Spitzenfußball, die er bereits 2006 zum Ende der Spielerkarriere in Zusammenarbeiten mit dem Psychologen Jörg Zeyringer in Buchform festgehalten hatte:

Klare Ziele vor Augen haben

Richtige Ziele finden

Erfolg findet zuerst im Kopf statt

Starkes Selbstgefühl entwickeln

Höchste Konzentration, optimale Vorbereitung, absolute Konsequenz

Spielen mit Freude und Begeisterung

Mut zum Risiko zeigen

Ein schlechter Verlierer sein

Über Sieg freuen, aus Niederlage lernen

Für ein positives Klima sorgen

Ein professionelles Umfeld gestalten.

Bei Gebot elf sprach Hütter auch aus eigener Erfahrung, die er machte, als er als junger talentierter Spieler zu Austria Salzburg gekommen war. Bald nahm ihn der erfahrene Kapitän Heribert Weber zur Seite, um ihn zu ermahnen: „Du bist ein guter Fußballer, wirst aber scheitern, wenn du dein Zweikampfverhalten nicht verbesserst!“ Hütter nahm den Tipp an. Das Ende der Geschichte: Nur drei Jahre später war Hütter Kapitän der Salzburger Meistermannschaft, deren Trainer Weber hieß. So ein Höhenflug ist bei der Eintracht kein Thema. Von Platz vier und der Champions League zu träumen ist das höchste der Gefühle. Und in der  Europa League so weit als möglich zu kommen. Wenn möglich bis nach Baku ins Finale. Wenn dort der Gegner Red Bull Salzburg hieße, wäre es für Hütter perfekt.

Die erste Prüfung bedeutet Samstag das Heimspiel gegen Freiburg. Die Mannschaft, gegen die Frankfurt im August mit 2:0 der erste Pflichtspielsieg unter Hütter gelungen war. Bei Freiburg konnte damals der Trainerguru Christian Streich wegen eines Bandscheibenvorfalls nicht auf der Bank sitzen, Samstag kommt es zum ersten Aufeinandertreffen zwischen dem Original und Hütter, worauf sich der schon freut. Der argentinische Abwehrchef David Abraham ist wieder fit, Winterkauf Sebastian Rode könnte sogar beginnen: „Auf Grund der Trainingseindrücke habe ich ein gutes Gefühl“, gestand Hütter.

Foto: Sport.orf.at.

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