Fußball

Alaba gegen Sabitzer kann entscheidend sein

Das verbale Flirten von Bayern-Präsident  Uli Honeß mit Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl dient auf Grund langjähriger Erfahrungswerte  als deutliches Indiz, dass der  Meister den Aufsteiger nicht nur vor dem großen Weihnachtsfinale um Platz eins als Gefahr sieht: wenn es so weit ist, locken die Bayern gerne dessen Spieler oder dessen Trainer. So sickerte auch bereits durch, dass aus Hoffenheim, der einzigen noch ungeschagenen Mannschaft in der Bundesliga,  nächste Saison der talentierte Innenverteidiger  Niklas Süle sowie  der universell einsetzbare Teamspieler Sebastian Rudy nach München wechseln werden. Und jetzt die Hoeneß-Komplimente für Hasenhüttl. Carlo Ancelottis Vertrag läuft aber bis 2019. Hasenhüttl weiß, wie er die Schmeichel-Attacke einschätzen muss.

Auch als Beweis dafür, was Hoeneß bereits  kurz nach seiner Rückkehr an die Bayern-Spitze sagte: „Ich fühlte mich von Leipzig angestachelt.  Ohne  Herrn Mateschitz und ohne Red Bull gäbe es  im Osten Deutschlands keinen wettbewerbsfähigen Fußballverein. Deswegen kann ich da nichts Negatives dran finden.  Es dem zu zeigen, der einen Superjob macht mit seiner Company, der alles der Dose unterwirft, der in der  Formel 1 erfolgreich war und jetzt eben im Fußball zeigen will, dass er es auch kann – das reizt mich  gerade. Es wird ein spannendes  Rennen.“ Hoeneß hat Mateschitz bereits zweimal in Salzburg besucht, heute kommt es in der Allianz-Arena zum dritten Treffen.

Vier Österreicher sind heute  am deutschen Spitzenduell direkt beteiligt: Hasenhüttl auf der Trainerbank, am Rasen David Alaba bei Bayern sowie Stefan Ilsanker und Marcel Sabitzer. Da wird es wohl zu einem direkten Duell kommen: Sabitzer bearbeitet bei Leipzig die rechte Flanke, Alaba ist Bayerns Linksverteidiger.  Dieser rot-weiß-rote Zweikampf kann den Schlager entscheidend beeinflussen: Bei Hasenhüttl sind die Offensivspieler zugleich die ersten Verteidiger. Das gilt zwar im modernen Fußball inzwischen als selbstverständlich, aber  bei Hasenhüttl ist das extrem.  Wenn es Sabitzer gelingt, Bayerns linke Flanke  mit Alaba und Ribery so zu beschäftigen, dass über diese Seite, die stärkere bei Bayern, auch nach Alabas Vorstössen kein Schaden für Leipzig entsteht, dann ist das fast schon die halbe Miete. Leipzigs Sportchef Ralf Rangnick traut das Sabitzer zu: „Marcel spielt immer wie mit einer Pistole im Anschlag! Auch Ilsanker hat  gemeinsam mit  Orban im Abwehrzentrum eine Schlüsselrolle: Gegen Torjäger Robert Lewandowski.

Der Ex-Salzburger Bernardo spielt erstmals gegen den Klub, für den sein Vater 1991 unter Jupp Heynckes vier Spiele in der deutschen Bundesliga bestritt. Als linker Verteidiger, denn Hasenhüttl muss wegen Verletzungen zum siebenten Mal in der Saison die Viererabwehr umbauen. Dazu droht der Ex-Salzburger-Miftelfeldmotor Naby Keita mit einer Oberschenkelzerrung auszufallen. Aber Jammern ist nicht das Ding von Hasenhüttl: „Wenn uns etwas auszeichnet, ist das die Fähigkeit, Lösungen zu finden statt zu jammern!“

 

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