Fußball

Alaba und sein drittes Wiedersehen mit der Jugendliebe

Arsenal ist der Dauergegner von Bayern München  in der Champions League, Bisher gingen die drei Achtelfinale-Duelle  für den deutschen Meister immer gut aus. Sowohl 2005 (3:1, 0:1), 2013 (3:1, 0:1) als auch 2014(2:0, 1:1). Bei den letzten zwei schon mit österreichischer Beteiligung, sprich David Alaba, für den es das dritte Wiedersehen mit seiner  Jugendliebe ist: Als Nachwuchshoffnung der Austria galten die rot-weißen „Gunners“ aus London für  ihn als sein Traumklub, bei dem er unbedingt landen wollte.  Geht es für Alaba auch bei seinem  dritten Mal, für Bayern beim vierten,  gegen Arsenal gut aus? Alles andere würde Katzenjammer bei den Münchnern hervorrufen.

Es ist das Aufeinandertreffen grosser Trainerpersönlichkeiten. Da ist der 57jährige Carlo Ancelotti, der bereits mit Milan (2003 gegen Juventus, 2007 gegen Liverpool und Real Madrid 2014 gegen Atletico Madrid ) die Champions League gewonnen hat.  Bei Arsenal der 67jährige Franzose Arsene Wenger, der im 21. und wahrscheinlich letzten Jahr seiner Ära trotz harter Kritik über das Abschneiden in der Meisterschaft (der  erste Titel seit 2004 ist in weiter Ferne) deutlich bessere Chancen als zuletzt gegen Bayern sieht, erstmals seit 2011 wieder unter die letzten acht zu kommen. Da setzt er auf Tschechen-Goalie Petr Cech, die deutschen Weltmeistern  Shkodran Mustafi und Mesut Özil, den Ancelotti bei Real Madrid trainiert hatte, und Chiles Torjäger Alexis Sanchez im Duell  gegen Landmann Arturo Vidal. Sanchez führt mit 17 Treffern aus 25 Spielern in der Torschützenliste der Premier League.

Ancelotti bekam in seinem ersten Jahr bei Bayern von „Bild“ das Prädikat „Mister Minamalista“. Weil Bayern bei seinen zehn Siegen in den letzten elf Partien  viermal in den letzten zehn Minuten das entscheidende Tor erzielte, sechsmal mit nur einem Tor Differenz gewann. In der ältesten Mannschaft der Bundesliga (Durchschnittsalter 28,1 Jahre) müssen sich die Routiniers mitunter schon die Kräfte einteilen. Reicht das auch in der Champions League für den ersehnten Triumph? Der im Achtelfinale neu aufgelegte Ball mit dem Namen „Finale Cardiff“ sagt Bayern und Arsenal wohin sie wollen: Ins Endspiel nach Cardiff. Der „Drachen-Print“ auf dem Ball  gilt als Hommage an  den Finalgastgeber Wales und seine Flagge.

Ancelotti war auch „Mister Minamalista“ bei zwei seiner drei Triumphe ind er  Champions League: Mit Milan besiegte er 2003 Juventus in Manchester nach einem 0:0 erst im Elferschießen (3:1),  mit Real Madrid 2014 den Stadtrivalen Atletico erst nach  Verlängerung 4:1.  Wobei das Tor, das Real in die Verlängerung rette, erst in der 93. Minute, der Nachspielzeit,fiel. Alaba glaubt daran, dass für ihn aller guten Dinge drei sein werden, er zum dritten Mal die Jugendliebe ausschalten wird: „Aber wir werden darum kämpfen müssen.“ Der Unterschied zu 2013 und 2014  ausser dem Bayern-Trainer: Da Bayern anders als unter Pep Guardiola als Gruppenzweiter weiter kam, diesmal das erste Spiel in München, das vielleicht entscheidende zweite in London. Möglicherweise wird Ancelotti danach eine seiner geliebten Mentholzigaretten zur Beruhigung brauchen. Eine seiner Devisen, um dir Champions League zu gewinnen: „Sprich nie zuviel über den Gegner. Es muss  viel zusammen kommen:  Man darf keine Verletzten haben, muss in guter Form sein und manchmal benötigt man Glück.“ Ancelottis  vierterTriumph wäre historisch, weil er dann der einzige Trainer wäre, der dies schaffte: „Nur wenn wir sie gewinnen, war es für Bayern und mich eine gute Champions League-Saison.“

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