Fußball

Alaba wirft wieder alles rein: „Das sind die Spiele, für die ich lebe!“

Real Madrid, der bereits entthronte Titelverteidiger in der Champions League, eroberte trotz des Achtelfinalschlagers Bayern München-Liverpool wieder die Schlagzeilen. Mit der Rückkehr von Trainer Zinedine Zidane, der einen Vertrag bis 2022 unterschrieb. Vor neun Monaten war der Franzose nach dem dritten Triumph in der Königsklasse unter seiner Regie zurückgetreten, jetzt soll er eine neue Erfolgstruppe aufbauen. Und sofort begannen Spekulationen: Welche neuen Stars wird er im Sommer holen? Da können die Namen von Bayern-Spielern darunter sein. Der Kolumbianer James ist eine Real-Leihgabe bei Bayern, auch  Davids Alabas Name könnte wieder einmal in der spanischen Sportgazetten als Real-Kandidat auftauchen, obwohl er einen Vertrag in München bis 2021 hat. Doch dafür hat Alaba derzeit keinen Kopf.

Er will nach zwei Spielen Verletzungspause wegen einer Sehnenreizung wie vor drei Wochen in Liverpool, unter anderem gegen den Ex-Salzburger Naby Keita (Bild oben) alles reinhauen, um den Sack zuzumachen, wie es der 26jährige Wiener ausdrückte: „Das sind die Spiele, für die wir Fußballer leben. Auch ich.“ Um das 0:0 von der Anfield Road Mittwoch Abend in der ausverkauften Münchener Allianz-Arena in den Aufstieg ins Viertelfinale zu verwandeln. Die Ausgangsposition ist besser als vor drei Wochen: Bayern ist inzwischen wieder Tabellenführer, gewinnt mit Leichtigkeit seine Spiele wie in Mönchengladbach und gegen Wolfsburg, plötzlich reden schon  viele vom möglichen Triple: „Es wäre jetzt nicht richtig, vom Triple zu reden. Wir müssen weiter unseren Weg gehen. Aber ich spiele Fußball, um ganz oben zu stehen. Nach München kommt kein Gegner gerne“, weiß Alaba. Auch nicht Liverpool. Inzwischen in der Premier League nicht mehr Tabellenführer, sondern Zweiter hinter Manchester City.

Alabas vordringlichste Aufgabe heißt wie beim 0:0: Mohamed Salah kontrollieren. Der ägyptische Torjäger erzielte in den letzte fünf Partien keinen Treffer. Auch ungewöhnlich. Brisant wird der Besuch des deutschen Teamchefs Jogi Löw eine Woche, nach dem er die Teamkarriere der Bayern-Stars Thomas Müller, Mars Hummels und Jerome Boateng beendete. Er dürfte  mit einem Pfeifkonzert empfangen werden, Bayerns Präsident Uli Hoeneß kündigte an, nach dem Liverpool-Spiel zu dieser Causa Stellung zu beziehen. Alaba tat dies bereits letzte Woche via „Bild“, bezog dabei natürlich klar Stellung für seine  Mitspieler, von denen Müller gegen Liverpool gesperrt ist. Ebenso wie Rechtsverteidiger Joshua Kimmich.

Liverpool hat dagegen anders als im Hinspiel den gesperrt gewesenen Abwehrriesen  Virgil van Dijk und den verletzt gewesenen kroatischen Innenverteidiger Dejan Lovren zur Verfügung. van Dijks Fehlen führten Liverpool-Kenner darauf zurück, dass die „Reds“ an der Anfield Road gegen Bayern ungewohnt ängstlich agierten. In München muss sich Liverpool anders präsentieren. Das weiß auch Trainer Jürgen Klopp, der sich seit dem 0:0 und der verlorenen Tabellenführung  öfters die Frage gefallen lassen muss, ob er noch Titel kann.

Seinen letzten gewann er 2012 mit Borussia Dortmund, die Meisterschaft. Die drei nächsten Finalspiele mit der Borussia verlor er: 2013 die Champions League in Wembley gegen Bayern, 2014 und 2015 den DFB-Pokal.  Auch mit Liverpool bezog er bereits in drei Endspielen Niederlagen: 2016 in der Europa League und im englischen Ligacup, 2018 in der Champions  League.  Es gibt keinen anderen Trainer im Spitzenfußball, der seine letzten sechs großen Finals in Serie verloren hat. Ex-Rapid-Legionär Jan Age Fjörtoft meinte  letzte Woche im Münchener „Sky“-Studio, dass Klopp zwar sehr populär ist, als Leitbild für Liverpool gilt, aber nichts desto trotz heuer einen Titel gewinnen muss. Viele meinen, das werde ihm in der Premier League leichter gelingen als in der Champions League.

Klopps Ärger vor dem Flug nach München: Bayern konnte letzten Samstag in der Meisterschaft spielen, Liverpool erst Sonntag gegen Burnley. Damit hat Bayern einen Tag mehr zur Regeneration. Egal von wem: Ein Tor muss in der Allianz-Arena fallen, um eine Entscheidung durch Elfmeterschießen zu verhindern.

 

Foto: SkySport (© GEPA pictures).

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