Fußball

Alabas Traumstart mit Real Madrid: „Ich will meine eigene Geschichte schreiben!“

Knapp drei Monate ist David Alaba jetzt bei Real Madrid. Bisher ist es für den 29 jährigen Wiener eine Erfolgsstory. Keine Niederlage in der La Liga und Champions League, fünf Siege, ein Unentschieden (das 3:3 in Valencia gegen Levante am 22. August),17:6-Tore, ein Traumstart! Mittwoch Abend endete seine Premiere im neuen, futuristischen Bernabeu-Stadion vor 20.113 Zuschauern mit einem 6:1 (3:1)-Schützenfest gegen Mallorca. Von Abwehrchef Alaba kam der Assist um 5:1,dem achten Saisontor von Torjäger Karim Benzema. Er kann sich inzwischen schon mit allen auf spanisch unterhalten. Alaba hat zwar noch jede  Woche Spanischunterricht, aber für Kabinengespräche reicht es schon.

Das erste Real-Spiel im neuen Bernabeu versäumte er eineinhalb Wochen davor wegen muskulärer Probleme, die inzwischen kein Thema mehr sind. Ihm taugt alles bei Real.  Das Trainingsgelände findet er „super“, die Stimmung in der Kabine ähnlich gut und positiv wie bei Bayern. Von dort kannte er Toni Kroos, der ihn am Anfang bei der  Eingewöhnung sehr half, und Trainer Carlo Ancelotti: „Wir hatten schon bei Bayern ein Super-Verhältnis. Er ist als Person ein sehr ehrlicher und super Mensch,  hat unglaublich viel Erfahrung, große Erfolge gefeiert.“ Mit Ancelotti verständigt er sich auf englisch, obwohl ihn der Trainer im Juli mit den Worten „David, wie geht es dir?“ auf deutsch willkommen hieß.

In der Kabine ist der brasilianische Innenverteidiger Eder Militao sein Sitznachbar, auf der anderen Seite saß bis zu seinem Wechsel zu Manchester United Weltmeister Raphael Varane, jetzt mit dem Spanier Jesus Vallejo, der früher bei Eintracht Frankfurt spielte, wieder ein Innenverteidiger. Unter Druck wegen der Rückennummer vier, die vor ihm die zu Paris St.Germain gewechselte Klublegende Sergio Ramos trug, fühlt sich Alaba nicht. Seine Nummer aus Bayern-Zeiten (27) ist in Spanien nicht erlaubt, die Real-Bosse wollen, dass er die Nummer vier übernimmt: „Ich weiß, dass Sergio Ramos eine absolute Legende ist, ein Vorbild. Aber ich möchte nicht mit anderen verglichen werden, sondern meine eigene Geschichte bei Real schreiben. Die Leistung ist entscheidend, nicht die Rückennummer.“  Apropos Bayern:  Dass dort Österreich auch nach seinem Abgang weiter vertreten ist, durch Marcel Sabitzer, gefällt Alaba sehr. Er hatte Sabitzer auch stets zugeredet, nach München zu wechseln: „Es wird ihm taugen.“

So wie ihm Real Madrid. Tabellenführer zu sein, ist Alaba seit einem Jahrzehnt gewohnt. Ungeschlagen sind außer dem weißen Ballett noch Meister Atletico Madrid und Salzburgs Champions League.Gegner FC Sevilla. Gegen Mallorca gelang Marco Asensio innerhalb von 31 Minuten ein Dreierpack. Mit Casemiro, Luka Modric und Kroos, der nach wie vor an einer Schambeinentzündung leidet, fehlte das komplette Mittelfeld, Casemiro und Modric saßen auf der Bank. Ancelotti lobte nachher seine Mannschaft als „mutig, erfahren und selbstbewusst“. Im „Alternativ-Mittelfeld“, dem für die Zukunft, begannen Fede Valverde (23),  die 18 jährige französische Neuerwerbung Eduardo Camavinga und Marco Asensio (25).  Alabas nächste Aufgaben im Bernabeu: Samstag gegen Europa League-Sieger Villarreal, Dienstag in der Champions League daheim gegen Sheriff Tiraspol, den Sensations-Meister aus Moldawien, der zum Start Schachtjor Donezk 2:0 besiegte. „Er ist wie geschaffen für Real“, schrieb die Sportzeitung „Marca“ über Alaba.

Ein Erfolgserlebnis gab es Mittwoch auch für einen österreichischen Trainer-Legionär. Auf kleinerer Bühne. Peter Stöger gewann mit Ferencvaros Budapest in Szekesfehervar das Nachtragsspiel gegen Fehervar, die Mannschaft von Ex-Sturm-Legionär Imre Szabics, 1:0 (0:0), ist nach Verlustpunkten mit Tabellenführer Kisvarda gleichauf. Der vierte Meistertitel in Serie würde in Ungarn fast als „Selbstläufer“ gewertet werden. Das entscheidende Tor köpfte der Marokkaner Ryan Mmaee sieben Minuten vor Schluss.

Foto: Real Madrid.

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