Fußball

Alle lieben, mit „Magic Mo“ Salah zu spielen

Er hob nur die Hände, verzichtete nach seinen zwei Toren aus Respekt vor seinem ehemaligen Klub groß zu jubeln. Mohamed Salah zeigte beim 5:2 (2:0) im ersten Semifinalspiel der Champions League gegen AS Roma, warum ihn die Fans des FC Liverpool als „Magic Mo“ bejubeln , warum sie nach Toren des 25jährigen Ägypters oft singen, „wenn er noch ein paar Tore schießt, dann werde ich auch Moslem“. Noch kein Spieler in der 125jährigen Klubgeschichte der „Reds“ sorgte in seiner ersten Saison an der Anfield Road für so viele Tore und Assists. Seit Dienstag Abend sind es 42 Tore und 16 Assists. Die englischen Presse hebt ihn bereits in Messi-Dimensionen, was sein Trainer Jürgen Klopp nicht gerne hört: „Ich weiß nicht, ob es für irgendeinen Spieler gut sein kann, mit Messi verglichen zu werden“. Aber er weiß, wie viel Salah zu Liverpools Erfolgen beiträgt: „Seine Konstanz tut uns sehr gut. Alle Jungs lieben es, mit ihm zu speilen. Umgekehrt ist es auch so. Großartig.“

Großartiga, wie Liverpool zwischen der 36. und 69. Minute fünf Tore erzielte. „Doing the klopp“ nennen  die Liverpool-Fans diese blitzschnelle Umschalten. Und so halten sie auch ihre Transparente „Trust Klopp“ in die Höhe. Es wird sich rund um Lievrpool keiner finden, der derzeit Klopp nicht vertraut. Speziell nach dem 80. Sieg im 150. Pflichtspiel seiner Ära. Liverpool als rote Bestie, die nichts aufhalten kann. Vielleicht werden diejenigen, die Salah aus 2012, seinen Anfangszeiten in Basel kennen, erinnert haben, sich Dienstag erinnert haben, wie oft er damals  im Training keinen Ball richtig traf, wie viele Chancen er damals oft für ein Tor brauchte. Etwa Sturm-Trainer Heiko Vogel, damals bei Basel, vor dem TV-Schirm in Graz. Oder Aleksnadar Dragovic, der jetzt auch in der Premier League spielt. Allerdings gegen Salah. Wie schwer es ist,ihn zu stoppen, weiß von Österreichs Teamspielern auch Sebastian Prödl. Er verlor mit Watford gegen Liverpool 0:5, konnte vier Tore  von Salah nicht verhindern.

Sechs Jahre nach Basel kann man sich das gar nicht vorstellen, Genau sowenig erahnen, warum Startrainer Jose Mourinho mit Salah 2014/15 bei Chelsea nichts anzufangen wusste. Jetzt gehört „Egyptian King“ Salah zum torgefährlichsten Trio der Champions League, von dem jeder auch gegen Roma traf.  Salah erzielte zehn Tore, was vor ihm keinem anderen Afrikaner gelang. Salah, der Brasilianer Roberto Firmnho und der Ex-Salzburger Sadio Mane kamen sseit der Qualifikation gegen Hoffenheim  bisher zusammen auf 28 Tore: „Sie haben geniale Laufwege“, schwärmte Klopp. Mane ist mit acht Toren der „schwächste“ Schütze. So etwas gelang früher nicht einmal dem berühmten magischen Barcelona-Dreieck mit Lionel Messi, Neymar und Luis Suarez.

Kein Wunder, dass sich Real Madrid seit Monaten intensiv um Salah bemüht, bereits ist, ihn mit 100 Millionen Euro aus dem Vertrag bis 2022 herauszukaufen. Aber“Magic Mo“ beruhigte  in einem BBC-Interview seine Fans. Für ihn sei es etwas besonders, bei Liverpool zu spielen, er fühlte sich mit Frau und Tochter in der Beatles-Stadt sehr wohl: „So eine Stimmung wie an der Anfield Road in der Champions League habe ich vorher nicht gekannt. Darauf will ich nicht verzichten“. Als Klopp gegen Roma Salah schon ausgetauscht hatte, passierte etwas unerwartetes. Roma, praktisch bereits klinisch tot, traf zwischen der 81, und 85. Minute durch seinen Torjäger Edin Dzeko und einen umstrittenen Handselfer durch Diego Perotta zweimal, erwachte wieder zum Leben, sprich der Aufstiegshoffnung. „Nur“ noch 5:2. Wenn Roma am nächsten Mittwoch ein zweites Barcelona-Wunder gelingt, auch Liverpool 3:0 schlagen kann, dann steht Liverpool nicht im Finale von Kiew: „Hätte mir vorher jemand einen Sieg mit drei Toren Differenz angeboten, hätte ich den sofort angenommen. Egal mit wie vielen Gegentreffern“,behauptete Klopp, wollte die überragende Leistung nicht in Frage gestellt sehen, auch wenn die Laune etwas getrübt war: „Roma muss gewinnen,muss uns daher Räume anbieten. In Rom hat noch kein Gegner in dieser Champions League ein Tor erzielt. Einer muss ja damit den Anfang machen. Warum nicht wir? Wenn man „Magic Mo“ Salah hat, kann man damit durchaus rechnen.

 

 

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