Fünf Jahre nach seinem Abschied von den Austria-Amateuren trägt Ercan Kara wieder Violett. In der Major Soccer League bei Orlando. Er bestand Mittwoch die medizinischen Tests, Rapid gab den Abgang des 26 jährigen Stürmers offiziell bekannt, der Wechsel von Grün-Weiß zu Violett ist perfekt. Karas Berater Sertan Günes und Emre Öztürk posteten stolz das Foto mit ihrem Schützling aus dem25.000 Zuschauer fassenden Exploria Stadium. Er bekam den Dress mit der Nummer neun, einen Dreijahresvertrag mit der Option von Vereinsseite auf eine viertes. Ein Vertrag, der Kara zum Millionär macht: Laut seinen Beratern wird er in Florida dreimal soviel verdienen wie in Europa.
Nach dem „Salary Cap“ für die Major League Soccer dürfen im Jahr 2022 die Gehaltskosten für eine Mannschaft nicht mehr als 4,9 MiIlionen US-Dollar, das sind rund 4,4 Millionen Euro, betragen. Ein Spiel darf umgerechnet höchstens 570.000 Euro verdienen. Pro Team gibt es drei Ausnahmen, das sind „designated players“. Zu denen von Orlando gehört Kara. Diesen Status schaffte er als erster Österreicher. Weder Andreas Herzog (2004/05 bei LA Glaxy), Markus Schopp (RB New York, 2006/07), Ex-Teamtormann Michael Gspurning (2012-1014 bei Seattle) noch Ex-Teamkapitän Andreas Ivanschitz, der als einziger Österreicher Meister in der nordamerikanischen Liga wurde (2016 mit Seattle) noch Daniel Royer in seinen fünf Jahren bei den New Yorker Red Bulls gehörten zu den designated players.
Auch Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs mit Charlotte wird es in der kommenden Saison, die am 26. Februar beginnt, nicht sein. Orlando spielt in der Eastern Division. So wie die New Yorker Klubs, die Bullen und New York FC, D.C. United aus Washington, der künftige Verein von Taxiarchis Fountas, der bereits unterschrieben hat, nach Vertragsende bei Rapid oder Inter Miami, der Verein im Besitz der englischen Ikone David Beckham. Bei dem sein ehemaliger Mitspieler Phil Neville Trainer ist, bei dem der argentinische Stürmerstar Gonzalo Higuain (früher Juventus, Milan, Chelsea) unter Vertrag steht.
Wer bei Rapid Nachfolger von Kara wird? Aus dem wird ein großes Geheimnis gemacht. So wie aus dem letzten Test vor der Saison gegen Jednota Trencin am Samstag im Hütteldorfer Allianz-Stadion. Da darf niemand zuschauen. Weder Fans noch Medien. Es ist ja anzunehmen, dass Trainer Ferdinand Feldhofer die Mannschaft beginnen lässt, die auch eine Woche später im Cupviertelfinale gegen Hartberg erste Wahl sein wird. Keiner darf die erfahren. Interessant, was Feldhofer in mehreren Interviews zu Rückkehrer Yusuf Demir sagte: Er hat schlechtere Fitnesswerte als vor seinem Wechsel zu Barcelona. Daher ist er kein Spieler für 90 Minuten. Cupgegner Hartberg ist derzeit sozusagen außer Betrieb: Mehrere Corona-Fälle nach dem Trainingslager in der Türkei, sowohl bei Spielern als auch bei Betreuern. Alle mussten in Quarantäne. Daher gibt´s bis Montag kein Training, am Wochenende auch kein Testspiel.
Einen neuen Stürmer bekam Schlusslicht Altach. Auf Leihbasis spielt der Ex-Austrianer Christoph Monschein bis Juni im Ländle. Beim LASK, zu dem er im letzten Sommer gewechselt war, fand er nach einem Muskel-Bündelriss nicht in die Spur, kam nur zu 13 Einsätzen, je zwei Toren und Assists. Bei Sturm Graz soll Freitag die 19 jährige dänische Stürmerhoffnung Rasmus Höglund vom FC Kopenhagen die sportmedizinischen Tests absolvieren.
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