Fußball

Als Prohaska anrief, konnte Gregoritsch schon wieder lachen

Bei allen, die Österreich U 21-Teamchef Werner Gregoritsch gut kannten, war die Betroffenheit groß, als sie Montag Abend vom Zusammenbruch des 62 jährigen Steirers beim Tennis am WAC-Platz in der Rustenschacherallee im Wiener Prater zusammen gebrochen war, als er wie so oft in vergangenen Jahren   gegen Herbert Prohaska spielte. In einem Turnier zum Gedenken an den legendären „Mister Austria“, Joschi Walter. Prohaska wolle gerade aufschlagen, als Gregoritsch sagte: „Wart´ein bissl, mir geht´s nicht gut“, über starke Schmerzen in der Brust klagte, sich auf die Bank setzte. Zum Glück gehören zu der Tennisrunde, die sich fast jeden Montag  trifft, für die Gregoritsch bisher mehr als  nur einmal im Monat von Graz nach Wien und retour fuhr, auch  Mediziner. Wie der bekannte Herzchirurg, Universitätsprofessor Ernst Wollner, oder Rapid-Arzt Thomas Balzer. Sie riefen rasch die Rettung, die aber erst nach mehr als einer halben Stunde eintraf.

Vor einigen Wochen hatte sich Gregoritsch in Graz routinemäßig genau durchchecken lassen und sich über Topwerte gefreut. Er trainiert zudem fast täglich daheim im Kraftraum. Daher kam der Zusammenbruch völlig unerwartet, wie aus heiterem Himmel. Am Abend wurde ihm im Rudolfsspital ein Stent, eine Gefäßstütze, gesetzt. Eine Herzkranzarterie dürfte verstopft gewesen sein, damit den leichten Herzinfarkt ausgelöst haben. Als Prohaska Dienstag Vormittag Gregoritsch anrief und dabei versprach, ihm künftig die Bälle nicht mehr so scharf, sondern etwas leichter über das Netz zu spielen, da konnte Gregoritsch schon wieder lachen.

Er wäre natürlich am liebsten auch in den EM-Qualifikationsspielen gegen Albanien und  England am 4. und 7.  September in Ried auf der Bank gesessen, aber das geht sich nicht aus. Das verbietet die Vernunft, zumal Gregoritsch für seine Emotionen bekannt ist, mit der er seine Mannschaft nach vorne pusht. Den Gregoritsch-Job übernimmt in diesen zwei Partien mit Unterstützung der Gregoritsch-Assistenten Andreas Gahleitner und Raimund Hedl ÖFB-Sportchef Peter Schöttel, feiert damit nach drei Jahren ein Comeback auf der Trainerbank. Auch in der Mannschaft wird es ein Comeback geben: Neo-Gladbach-Legionär Hannes Wolf kehrt nach seinem im Juli 2019 bei der U 21-EM in Triest erlittenen Knöchelbruch zurück. Es gibt fünf Neulinge: Den von St.Pölten nach Southampton zurückgekehrten Innenverteidiger Christoph Klarer, St.Pöltens Mittelfeldspieler Robert Ljubicic, der jetzt doch nicht für Kroatien spielen will, WSG Tirols Linksverteidiger David Schnegg, LASK-Mittelfeldspieler Dominik Reiter sowie Rapids 17 jähriges Toptalent Yusuf Demir. Warum der 19 jährige Leo Greiml, im grün.weißen Abwehrzentrum inzwischen eine feste Größe, nicht der sechste Neuling ist, bleibt nicht ganz nachvollziehbar.

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