Fußball

Als Rangnick bei Salzburg war, gewann Stöger mit Austria den Titel

Red Bull Salzburgs Sportchef Christoph Freund prophezeite vor dem Anpfiff zum Cupsieg in Klagenfurt im ORF-Interview dem ÖFB mit Teamchef Ralf Rangnick spannende Zeiten.  Er muss es wissen, er arbeitete drei Jahre lang an Rangnicks Seite. Die Reaktionen auf Rangnicks Wahl zum Nachfolger von Franco Foda lassen jedenfalls darauf schließen, dass es zumindest nicht ruhig werden wird. Superfund-Gründer Christian Baha sah sich in seiner Kolumne in d er „Kronen-Zeitung“ genötigt, für Rangnick Stimmung zu sorgen. Die Ansicht, dass es ihm gelang, bei Manchester United Cristiano Ronaldo Beine zu machen, hat Baha exklusiv. Dazu kommen Geschichten um Rangnick in Erinnerung, die nach Streit aussahen. Etwa die Weigerung von Martin Hinteregger, 2016 Rangnicks Ruf von Salzburg nach Leipzig zu folgen. Der nunmehrige Frankfurter Fanliebling soll damals sogar bei Red Bull-Boss Didi Mateschitz interveniert haben, nach Augsburg wechseln zu dürfen. Für 10,5 Millionen Euro Ablösesumme. Und sollte jemand Jakob Jantscher nach seinen Erfahrungen in der Salzburger Zeit mit Rangnick fragen, wird er keine Lobeshymnen hören.

Dass Klagenfurt-Trainer Peter Pacult seinen Ärger über Rangnicks Bestellung öffentlich machte, kam nicht wirklich überraschend. Weil Rangnick vor zehn Jahren dafür sorgte, dass Pacult als Trainer von RB Leipzig gehen musste, weil damals der Aufstieg in die zweite Liga nicht gelungen war. Aber nicht den Mumm hatte, Pacult dies in einem persönlichen Gespräch zu sagen. Das wurmt den noch immer. Pacult ist ja bekannt dafür, dass zu sagen, was er denkt, nichts davon hält, sich zu verstellen. Der von Rangnick eingesetzte Alexander Zorniger schaffte den Aufstieg auch erst im zweiten Anlauf.

Interessant ist noch ein anderer Aspekt: Peter Stöger, der ÖFB-Präsident Gerhard Milletich und Sportchef Peter Schöttel nicht genug war, Teamchef zu werden, gewann in der Saison 2012/13, als Rangnick bei Salzburg als Sportchef schon das Sagen hatte, Roger Schmidt als Trainer installierte, mit der Austria den Meistertitel, feierte mit dem Teller ausgerechnet in Salzburg. Erst danach begann das Titelsolo für die Bullen. Bei denen damals Hinteregger, Fränky Schiemer, Valentino Lazaro spielten, der Brasilianer Alan und der Spanier Jonathan Soriano auf Torjagd gingen. Der nunmehrige Liverpool-Topstar Sadio Mane, Leipzigs Kevin Kampl und Valon Berisha gehörten zu den 14 Einkäufen von Rangnick. Die Austria begnügt sich mit sechs, darunter von Philipp Hosiner, der mit 32 Toren Schützenkönig vor Soriano (26) und Mane (16) wurde, und hatte am Ende fünf Punkte mehr als Salzburg.

Foto: APA/Krug.

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