Fußball

Als Tabellenführer in ein Heimspiel: Rapids Premiere im Allianz-Stadion!

Letztmals ging Rapid vor sieben Jahren als Tabellenführer in ein Heimspiel. Das war am 4. Oktober 2015, als Grün-Weiß wegen des Stadionbaus nicht in Hütteldorf spielte, sondern im Ausweichquartier Happel-Stadion. Damals war Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic noch Trainer, waren vom aktuellen Kader Christopher Dibon und Max Hofmann dabei. Vor der elften Runde lag mit Rapid mit sieben Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen an der Spitze, bezog dann aber drei Niederlagen in Serie. Die erste gab es gegen Red Bull Salzburg mit 1:2 (0:0) vor 22.600 Zuschauern, drei Tage nach dem 1:0-Auswärtssieg in der Europa League bei Dinamo Minsk. So unglaublich es klingt: Sonntag gibt es im Allianz-Stadion sechs Jahre nach der Eröffnung das erste Rapid-Heimspiel als Tabellenführer. Wie viele Fans das gegen Aufsteiger Austria Lustenau anlocken wird? Durch eine „Kinderaktion“ kann man 15.000 Zuschauer erwarten.

Es sind die ersten Duell zwischen Rapid und den Grün-Weißen aus dem Ländle seit der Saison 1999/2000. Damals gewann Rapid alle vier ohne Gegentor (2:0, 1:0, 4:0, 1:0). Auch Sonntag wäre der fünfte  „zu null“-Sieg gegen die Vorarlberger hintereinander keine Überraschung, weil es in den ersten zwei Runden keinen Gegentreffer gab. Allerdings traf Rapid auch nur zweimal. Zweimal durch Joker: Beim Glückssieg gegen Ried war es im Allianz-Stadion Bernhard Zimmermann (Bild oben), in Klagenfurt Guido Burgstaller. Das waren zwei Jokertore. Auch das kann wieder passieren. Denn Trainer Ferdinand Feldhofer beharrt auf Umstellungen: „Ohne Rotation wird es nicht gehen“, behauptete er, obwohl er wusste, dass es besser wäre, eine Mannschaft einspielen zu lassen. Wegen der strapaziösen Reise nach Baku hält er es mit Blickpunkt auf das entscheidende Rückspiel gegen Neftci am Donnerstag für besser, zu rotieren. Am Freitag stand nach der Ankunft um vier Uhr früh zunächst Ausschlafen und dann Regenration am Programm.  Daher „verschlief“ Linksverteidiger Jonas Auer praktisch seinen 22. Geburtstag. Von den Spielern, die Donnerstag auf der Bank begonnen hatten, müssten Max Hofmann, Thorsten Schick, Patrick Greil und auch Youngster Niklas Sattlberger heiße Kandidaten sein, gegen Lustenau zu beginnen. Burgstaller so wie in Klagenfurt erst zur zweiten Hälfte zu bringen, wäre keine gute Idee von Feldhofer. Barisic stellte damals gegen Salzburg gegenüber dem Sieg in Weißrussland nur an drei Positionen um und verlor. Egal wen Feldhofer  gegen Lustenau aufbietet: Alles andere als der dritte Sieg, mit dem Platz eins gehalten wird, wäre eine unliebsame Überraschung.

Rapid gegen Lustenau ist der eine Teil des Sonntag-Duells zwischen Wien und Vorarlberg. Der zweite heißt Altach gegen Austria, bei dem beide auf den ersten Saisonsieg hoffen. Mit dem Austria nicht mehr im „Punkteminus“ wäre. Bisher holten Altach und Austria nur jeweils einen Punkt. Altach hält gegen Violett bei zwei Vereinsrekorden. Durch 14 Siege in der Bundesliga, zehn davon daheim. 46 Treffer wie gegen die Austria erzielte Altach ansonst nur gegen Rapid. Allerdings gewann Austria fünf der letzten acht Bundesligaspiele gegen Altach, (zuletzt 2:0 im Februar). Das sind so viele Siege wie in den 16  Duellen davor zusammen. Die größte Gefahr droht Austria sicher von einem Ex-Rapidler: Seit der ehemalige Weltklassetorjäger Miroslav Klose Trainer ist, blüht der1,96 Meter große Mittelstürmer-Riese Atdhe Nuhiu auf. In drei Pflichtspielen kam er auf vier Tore und einen Assist: „In mir ist noch etwas drinnen!“ sprach der 33 jährige Nuhiu eine offene Rechnung an. Weil er in den Wiener Derbys gegen Austria kein Tor erzielt hatte. Worauf sowohl Altach als auch Lustenau gegen die Wiener Klubs setzen: Sie waren in den ersten zwei Runden die Mannschaften mit den besten Zweikampfwerten. Jeweils 55 Prozent gewonnen.

Die Mannschaft mit den meisten Torschüssen war WSG Tirol. 50 bedeutet 21 mehr als die Verfolger Rapid und Wolfsberg. Trainer Thomas Silberberger behauptete nach dem 2:1 gegen Hartberg am letzten Sonntag im „Sky“-Interview sogar, hätte der Schwede Tim Prica alle Chancen genützt, die er hatte, wäre er bereits nach zwei Runden uneinholbar Schützenkönig. Noch kein Thema beim Heimspiel gegen die punktelose Klagenfurter Austria ist der neue Innenverteidiger Osarenen Okungbowu, der nach dem ersten Training muskuläre Probleme hatte. Auch bei den Kärntner wird der Neue nicht dabei sein: Der nigerianische Mittelfeldspieler Daniel Francis, aktuell die zweite 18 jährige Leihgabe von Bayern München nach dem chinesischen Tormann Liu Shoziyong, der bei den Amateuren spielt.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

2

Meist gelesen

Nach oben