Nicht das Spitzenduell in Salzburg lieferte das größte Spektakel der Runde mit den meisten Chancen und Torszenen. Sondern völlig unerwartet das 3:2 (2:2) von Altach bei Wolfsberg. Erstmals unter Miroslav Klose gelangen zwei Siege hintereinander, womit Altach in der Tabelle nicht nur die Kärntner Verlierer, die in der Bundesliga dreimal in Serie verloren, sondern auch Rapid einholten, vor dem Vorarlberger Rivalen Austria Lustenau stehen, der daheim in 0:0 gegen Ried schaffte und damit das erste „zu null“. Drei Punkte hätten dem Aufsteiger mehr geholfen.
Man kann zwar durchaus behaupten, dass nur durch defensive Schwächen das Spektakel in der Lavanttal-Arena möglich wurde. Aber es war dennoch mitreißend. Und es gab herrliche Tore. Wie den Knaller von Wolfsbergs Kapitän Mario Leitgeb zur Führung, die Gewaltschüsse von Altachs Noah Bischof mit links zum 1:1 und 2:1. Der lieferte mit der Ferse den Assist zum Siegestor von Alexis Tibidi. Dazu vergab Altach in der Nachspielzeit der ersten Hälfte durch Routinier Atdhe Nuhiu einen Elfmeter, gab es am Ende noch zwei Stangenschüsse. Zunächst durch Maurice Malone bei Wolfsberg, dann von Altachs Joker Csaba Bukta.
Eigentlich unglaublich, wie sich Altach innerhalb von kurzer Zeit zu einer attraktiven Mannschaft, die spielerisch viel drauf hat, entwickelte. Spieler wie die 19 jährige Salzburg-Leihgabe Amanwah Forson, der 21 jährige Kroate Jan Jurcec, der in der Akademie Vorarlberg ausgebildete 21 jährige Bischof, oder der 18 jährige Franzose Alexis Tibidi (Bild oben), der letzte Saison gemeinsam mit dem Austrianer Manuel Polster in Stuttgarts zweiter Mannschaft spielte, können nach dem verpatzten Saisonstart zaubern. Wie man es beispielsweise von Rapid in dieser Saison noch nie sah. „Das Fitnesslevel wird immer besser. Das wird nach dem Rückstand weiter an uns glauben, ist im Gegensatz zu früher viel besser. Da haben wir viel schneller aufgesteckt“, erklärte Klose den Unterschied. Plötzlich hat Altach dadurch Chancen auf das obere Play-off: „Ich habe von Anfang an gesagt, dass wir den Strich attackieren wollen. Deswegen bin ich nach Altach gekommen. Es war nicht einfach, die Mannschaft zu überreden, dass es möglich ist.“ Offenbar hat Klose auch Überredungskünste. Nächsten Sonntag soll es die Wiener Austria spüren. Daheim hat Altach dieses Duell gewonnen.
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