Fußball

Altachs Trainerhammer mit einem berühmten Torjäger: Miro Klose

Es dauerte zwar lange, bis Altach einen Nachfolger für seinen Retter Ludovic Magnin fand. Keine österreichische Lösung, obwohl etwa Willi Ruttensteiner, Markus Schopp oder Rene Aufhauser am Markt waren, sondern ein richtiger Hammer, der auch in Deutschland für Aufsehen sorgte: Miroslav Klose, vor acht Jahren mit Deutschland im Maracana von Rio de Janeiro Weltmeister (Bild oben), übernimmt in Vorarlberg seinen ersten Cheftrainerposten. Das WM-Finale 2014, das 1:0 gegen Argentinien, war Kloses letztes Spiel für Deutschland, zwei Jahre später beendete der gebürtige Pole bei Lazio Rom seine Laufbahn. Danach gehörte er zwei Jahre lang zum Trainerteam von Deutschlands Teamchef Jogi Löw, trainierte von 2018 bis 2020 Bayerns U 17, war danach in 55 Spielen Assistent von Hansi Flick am Weg zum Triple. Nach einjähriger Pause steigt der 44 jährige bei Altach ein. Eine riesige Überraschung.

Zu Beginn seiner großen Karriere war auch ein Österreicher Kloses Trainer: Im Frühjahr 2004 bei Kaiserslautern Kurt Jara mit seinem Tiroler Assistenten Manfred Linzmaier, die geholt wurden, um den Abstieg zu verhindern. Die Mission gelang, danach übersiedelte Klose zu Werder Bremen. 2007 holte ihn Bayern München, vier Jahre später wechselte er in Italiens Hauptstadt Rom zu Lazio. Mit Bayern gewann er zweimal das Double. Die Liste der prominenten Trainer, unter denen Klose spielte, von denen er einiges gelernt haben könnte, ist lang: Bei Bremen Thomas Schaaf, bei Bayern Otmar Hitzfeld, Jupp Heynckes, Louis van Gaal, bei Lazio der spätere Schweizer Teamchef Vladimir Petkovic und Stefano Pioli, in dieser Saison Meistermacher bei Milan.  Klose ist mit 71 Toren der Rekordschütze im deutschen Team, mit 16 Treffern der bei WM-Endrunden, nur er spielte viermal im WM-Semifinale (2002, 2006, 2010, 2014). Für Deutschland traf er sechsmal gegen Österreich: Dreimal 2002 beim 6:2 in Leverkusen, sechs Jahre später einmal beim 3:0 im Happel-Stadion, 2011 einmal beim 6:2 in Gelsenkirchen, am 6. September 2013 einmal beim 3:0 in München. Das war sein 68. Tor im Teamdress, womit er den Rekord des legendären Gerd Müller einstellte.

„Wir haben uns nicht für einen großen Namen entschieden, sondern für eine Persönlichkeit“, behauptete Altachs Geschäftsführer Christoph Längle. Die Begeisterung in Vorarlberg über das Engagement des deutschen WM-Helden war riesig. Die Homepage war überlastet, zeitweise nicht erreichbar. Auf der steht von Klose zu lesen: „Es war einfach von Anfang an dieses positive Gefühl, dass ich haben muss, dass ich hier genau richtig bin!“ Montag nimmt er seine Arbeit auf, als Assistent bringt er den 50 jährigen Bosnier Slaven Skeledric mit, der diesen Job auch bei Bayerns U 17 hatte.

Foto: © FIFA (Getty Images).

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