Fußball

Am Beispiel Raguz: Zur LASK-Krise gehört auch die medizinische Abteilung

Der LASK nach zwölf Runden Letzter mit nur zehn erzielen Toren. Wer hätte das zu Saisonbeginn gedacht? Da galten die Linzer noch als sicherer Tipp für einen Platz unter den ersten sechs. Auch der Trainerwechsel von Dominik Thalhammer zu seinem Assistenten Andreas Wieland brachte nichts. Die miese Effizienz in der Offensive (0:1 gegen Altach bei 18:8-Torschüssen) hat sicher etwas Mut dem Fehlen von Marko Raguz zu tun. Seit einem Jahr, genau seit 5. November 2020, kam der Torjäger nur 181 Minuten lang zum Einsatz, erzielte nur ein Tor. In der Qualifikation zur Conference League gegen St. Johnstone aus einem Elfmeter. In der vergangenen Saison die Folge eines gerissenen Kreuzbands samt Operation, in dieser Saison wohl auch deshalb, weil augenscheinlich die Krise des LASK auch vor der medizinischen Abteilung nicht Halt gemacht hat. Sonst könnte  Raguz mittlerweile nicht insgesamt 42 Spiele versäumt, 264 Tage gefehlt haben. Länger als es nach einer Kreuzbandoperation üblich ist.

Fünf Ärzte gehören zur medizinischen Abteilung des LASK. Dazu mit Franz Leberbauer ein Sportwissenschaftler, drei Physiotherapeuten und ein Masseur, praktisch auch der Athletiktrainer.  Sportwissenschaftler Franz Leberbauer hat sich inzwischen zurückgezogen. Andererseits ist Raguz derzeit schon die zweite Woche bei ihm in Fuschl zur Behandlung einer Schambeinentzündung. Wie das passierte? Als Leberbauer  Raguz nach der Reha bei ihm, die ähnlich erfolgreich verlief wie aktuell die von Xaver Schlager nach seiner Knieoperation, zurück zum LASK schickte, ging nichts entscheidend weiter. Kurzeinsätze im Juli und August, danach kamen neue Verletzungen dazu. Im September eine am Oberschenkel, und eine Schambeinentzündung, die Leberbauer bereits Anfang September konstatierte. Danach wurde Raguz drei Wochen bei den LASK-Physios behandelt. Beim 1:3 am 3. Oktober in Salzburg spielte er letztmals. 31 Minuten lang unter Schmerzen. Das heißt, irgendetwas muss bei der Arbeit der Physios und des Athletiktrainer nicht geklappt haben. Die gingen nach ihren Methoden vor, die nicht passten.  Daher riss Präsident Siegmund Gruber die Geduld. Jetzt soll Leberbauer allein mit Raguz die Reha machen. So lange, bis er ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Die Leberbauer-Behandlung bei einer Schambeinentzündung  bewährte sich in letzter Zeit unter anderem bei zwei Spielern von RB Leipzig, bei Emil Forsberg und beim Ex-Salzburger Dominik Szoboszlai.

Wann Raguz ins Training einsteigen wird können? Sicher nicht in dieser Woche, in dem auf den LASK in seiner aktuellen Lage zwei haarige Aufgaben warten. Donnerstag Abend in Pasching eines der zweite Bundesligaduelle im Achtelfinale des Uniqa-Cups gegen WSG Tirol. Von den letzten fünf Spielen gegen die Tiroler gewannen die Linzer keines (zwei Niederlagen, drei Unentschieden). Keine guten Vorzeichen mitten im Tief. Drei Tage später muss der LASK nach Hütteldorf zu Rapid. Der vermeintliche Schlager der Runde mutierte zum Krisen-Gipfel.

Foto: Zolles Kg/Johanna Schlosser.

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