Fußball

Am Beispiel Schwab: Die Referees wissen nicht, was sie pfeifen!

Hauptsache gewonnen, egal wie! Darüber redet in ein paar Tagen sicher keiner mehr. Das steht über Rapids sechstem Spiel hintereinander ohne Niederlage, dem 1:0 (1:0) in Mattersburg.  Dem ersten in dieser Saison ohne Verlusttor, obwohl der Vorletzte drei Treffer erzielte. Allerdings alle aus knapper Abseitsposition. Diese Entscheidungen waren korrekt. Aber nicht die beim goldenen Tor für Rapid, erzielt durch die rechte Hand von Kapitän Stefan Schwab, die Mattersburgs Spanier Jano bei einem Rettungsversuch traf. Der kombinierte Ärger führte dazu, dass Mattersburgs Trainer Gerald Baumgartner von der Bank auf die Tribüne musste, Tormann Markus Kuster nach der bitteren Niederlage resümierte: „Es ist wie jede Woche, wir werden von den Schiedsrichtern benachteiligt. Vielleicht weil wir nur ein kleiner Verein sind Aber das muss aufhören, wir sind nicht die Trotteln.“

Der kritisierte Referee Manuel Schüttengrüber  verteidigte vor dem „Sky“-Mikrofon seine Entscheidung, das irregulöre Tor zählen zu lassen, mit dem Satz: „Bei der Handsregel steht ganz oben als Überschrift die Absicht.“ Er gab zu, dass die Auslegung der Handsregel eine der schwierigsten Sachen für jeden Unparteiischen sei, blieb aber dabei: Schwab habe nicht die Möglichkeit gehabt, die Hand wegzuziehen, weil er aus kürzester Distanz getroffen wurde. Daher sei das Vergehen für ihn absolut nicht strafbar. Wäre eigentlich ein Fall für den Videobeweis gewesen, der in Deutschland Runde für Runde heftig diskutiert wird. Aber die Video-Investittion kann sich Österreichs Liga nicht leisten.

Die  Auslegung von Schüttengruber steht im krassen Gegensatz zu dem, was am 19. Jänner dieses Jahres auf Initiative der Bundesliga in ihrer Hietzinger Zentrale Österreichs Topreferee Harald Lechner (Bild oben) und der damals noch für die Besetzung und Ausbildung zuständige ÖFB-Schiedsrichtermanager Fritz Stuchlik, der sich seit Sommer nur noch um die Administration und Urlaube kümmern darf, einer Journalistenrunde erklärten: Auf Grund der neuen Richtlinien vom Regelboard des Weltverbands FIFA seien die Zeiten, in denen man zwischen absichtlichen und unabsichtlichen Hands strikt trennen müsste, vorbei. Es zählen andere Kriterien wie die sogenannte Verbreiterung der Körperfläche durch Bewegungen mit der Hand. Das scheint sich in acht Monaten noch nicht bis Schüttengruber durchgespochen zu haben. Und zeigte eigentlich: Schiedsrichter wissen oft nicht, was sie pfeifen. Denn wer im konkreten Fall  durch Schwab keine Verbreiterung des Körperfläche erkannte, der leidet unter Sehstörungen.

Die Diskussionen fielen deshalb heftig aus, weil es das einzige Tor in der umkämpften Partie blieb, es Rapid versäumte, einige gut anlegte Konter nach der Pause, die sich ergaben, weil Mattersburg mehr riskieren musste, erfolgreich zu Ende zu spielen. Daher sprach Schwab ehrlich davon, dass noch Luft nach oben sei, gab Trainer Goran Djuricin zu, es habe auch die glücklichere Mannschaft gewonnen.  Die  Leistungen der Legionäre Veton Berisha, diesmal am Flügel, und Giorgi Kvilitaia ließen nur das gleiche Urteil wie in den Wochen davor zu: Steffen Hofmann und Philipp Prosenik können es garantiert besser.

Da es Sonntag zwei Heimsiege gab, zunächst Austria Angstgner Altach mit 2:0 in die Knie zwang, dann Meister Red Bull Salzburg Wolfsberg trotz vergebenen Elfmeters von Munas Dabbur, der damit einen Triplepack verpasste, papierformgemäß 2:1 schlug, veränderte sich unter den ersten vier der Tabelle nichts. Der ungewohnte Aufreger des Sonntags: Die Auslosung des Achtelfinales im Uniqa-Cup brachte den Schlager Austria-Rapid. Somit zwei Derbys im Happel-Stadion um drei Punkte, Aufstieg und viel, viel  Prestige innerhalb von vier Tagen von 22. bis 25. Oktober.

 

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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