Große Hektik am letzten Tag der Transferzeit in Europas Topligen. In der Premier League, die mehr 3,58 Milliarden Euro umsetzte, wurde bis zuletzt um den Rekordkauf verhandelt, ehe er perfekt war: Liverpool bekam für 150 Millionen den schwedischen Stürmer Alex Isak (Bild) von Newcastle, scheiterte aber den Versuch Marc Guehi, den Kapitän und Abwehrchef von Oliver Glasner bei Crystal Palace zu bekommen. Weil der Plan von Crystal Palace, den Brasilianer Igor, der von 2017 bis 2019 bei der Wiener Austria war, von Brighton als Nachfolger zu holen, sich nicht umsetzen ließ. Manchester City kaufte für 20 Millionen Euro von Paris St. Germain Italiens Teamtormann Gianluigi Donnarumma, trennte sich vom Schweizer Abwehrspieler Manuel Akanji, der künftig für Inter Mailand spielt, Manchester United verlieh den ehemaligen Sturm Graz-Torjäger Rasmus Höjlund an Napoli. Bayern München bekam von Chelsea nach langem Hin und Her doch noch Chelsea-Stürmer Nicolas Jackson auf Leihbasis. Die Österreicher bei Werder Bremen, Marco Friedl, Max Wöber, Romano Schmid und Marco Grüll, spielen künftig mit dem nigerianischen Torjäger Viktor Boniface, weil sich dessen Wechsel von Leverkusen zu Milan zerschlug. Juventus sicherte sich von RB Leipzig den belgischen Stürmer Lois Openda. Der französische Stürmer Randal Kolo-Muani übersiedele von Paris St. Germain nach London zu Tottenham und Kevin Danso. Die Leihgebühr für eine Saison: 4,5 Millionen.
Es gab drei österreichische Beiträge zum Transferfinish: Teamverteidiger Stefan Posch wechselte zum zweiten Mal innerhalb von sieben Monaten innerhalb der Serie A auf Leihbasis. Im Winter für zwei Millionen Euro zu Atalanta Bergamo, jetzt um 500.000 zu Como. Letzten Samstag besiegte Bologna ohne Posch Como 1:0. Der Steirer, der wegen des Transfers Montag beim Teamtraining in Windischgarsten fehlte, hat daher künftig den spanischen Welt-und Europameister Cesc Fabregas als Trainer, unter anderem den spanischen Alt-Torjäger Alvaro Morata und Ex-Rapidler Nicolas Kühn als Mitspieler. Beide waren aber in den ersten Runden nicht erste Wahl. Der Posch-Konkurrent als Rechtsverteidiger ist Ex-Salzburg-Legionär Ignace van der Brempt, der Belgier schied Samstag verletzt aus. Letzte Saison kam Como als Aufsteiger auf Platz zehn, der Ex-Austrianer Matthias Braunöder spielte dabei keine Rolle, wurde in die Serie B an Bari verliehen. Ebenfalls verliehen wurde Muhamed Cham von Trabzonspor für 600.000 Euro an den tschechischen Meister Slavia Prag, womit er in die Champions League wechselte. Fix gewechselt ist Innenverteidiger Flavus Daniliuc von Italiens Drittligist Salernitana um 500.000 Euro zum Schweizer Meister FC Basel, einen Europa League-Gegner von FC Salzburg.
Große Schlagzeilen machte Montag ein Rekord-Trainerwechsel: Der Nachfolger von Xabi Alonso bei Bayer Leverkusen, der 55 jährige Erik ten Hag musste schon nach zwei sieglosen Runden gehen. Beim deutschen Vizemeister gab es den großen Umbruch, mit Florian Wirtz, Abwehrchef Jonathan Tah, Kapitän Granit Xhaka und dem Holländer Jeremy Frimpong verabschiedeten sich wichtige Leistungsträger. Normal müssten auch diejenigen, die ten Hag engagierten, zurücktreten: „Es zeigte sich, dass es nicht passt. Es bringt nichts und wäre total falsch, an Dingen festzuhalten, wenn man erkennt, dass es keinen Erfolg geben kann“, begründete Sportchef Simon Rolfes den ungewöhnlichen Schritt. Der Konter von ten Hag folgte prompt: „Das ist beispiellos. Es hat offenbar kein gegenseitiges Vertrauen gegeben. Die Klubs, die mir vertrauten, wurden mit Erfolgen und Titeln belohnt!“ Damit meinte er Ajax Amsterdam (dreimal Meister) und Manchester United, wo er als Nachfolger von Österreichs Teamchef Ralf Rangnick den FA-Cup und Ligapokal gewann, letzte Saison aber gehen musste. Bei Leverkusen sind als Nachfolger der ehemalige Salzburger Erfolgstrainer Marco Rose, der nach der Trennung von RB Leipzig verfügbar wäre, und Ex-Dortmund-Trainer Edin Terzic im Gespräch.
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