Jetzt hat der Videobeweis auch die Champions League voll im Griff. In drei der vier Viertelfinalpartien wurde er bemüht. Nur das 1:1 (0:1) zwischen Ajax Amsterdam und Juventus Turin in der Johan Cruyff-Arena bildete Mittwoch die Ausnahme. Dort gab es nichts an der Juventus-Führung in der 45.Minute durch Cristiano Ronaldos 125.Tor in der Champions League, dem 24. im Viertelfinale, auszusetzen wie am schnellen Ausgleich durch den Brasilianer David Neres kurz nach der Pause. Bei allen anderen Partien sorgte für Videobeweis für Aufregung.
Dienstag bei Tottenhams 1:0 gegen Manchester City im neuen Stadion an der White Hart Lane. Dort gab nach 12 Minuten der holländische Referee Björn Kuipers zunächst Eckball, als Tottenhams Verteidiger Danny Rose einen Schuss von Raheem Sterling blockte. Aber sein Video-Assistent bat Kuipers in die Review-Area. Zwei Minuten lang sah er die Szene an, dann erkannte er, dass die Hand von Rose im Spiel war, gab Elfmeter und zeigte dem Verteidiger die gelbe Karte. Doch Kun Aguero scheiterte beim Elfmeter an Tottenhams Tormann Hugo Lloris. Trotz Sieg fühlte sich Tottenham am Tag danach als Verlierer: Da stellte sich heraus, dass Torjäger Harry Kane erneut am linken Knöchel schwer verletzt wurde, wahrscheinlich bis Saisonende ausfällt.
Auch an der Anfield Road bei Liverpools 2:0 gegen Porto musste der Referee in die Review Area. Doch auch, als er nochmals sah, wie Liverpools Verteidiger Trent Alexander Arnold an die Hand flog, gab der Spanier Antonio Mateu Lahoz keinen Elfmeter. Soll sein. Mittwoch Abend in Old Trafford korrigierte der Video-Assistent eine falsche Abseitsanzeige von Linienrichter Matteo Passeri, der die Fahne hob, als ein Kopfball von Luis Suarez via Manchesters Verteidiger Luke Shaw über die Linie flog. Doch der Videoassistent sah, das alles korrekt war, daher zeigte nach mehr als einer Minute Schiedsrichter Gianluca Rocchi zur Auflage. Das frühe Tor entschied den Schlager, womit auch Old Trafford eine Ausnahme war. Denn dort gab es mit Barcelonas 1:0 (0:0) den einzigen Auswärtssieg oder die einzige Heimniederlage. Barcelona bleibt die einzige Mannschaft der Champions League ohne Niederlage Bei United scheint die Euphorie um Trainer Ole Gunnar Solskjaer (Bild oben), die mit dem Aufstieg gegen Paris St. Germain ihren Höhepunkt erreichte, verflogen zu sein. Seit damals gab es in fünf Pflichtspielen vier Niederlagen. Solskjaer, inzwischen nicht mehr Interimstrainer, sondern Chef mit Vertrag bis 2022, versuchte mit einer Fünferabwehr Barcelona mit Messi zu stoppen. Das gelang ganz gut, aber offensiv bliebt Manchester United total harmlos: Kein Schuss auf das Tor von Marc Andre ter Stegen. Den Rückstand wird Manchester United in Nou Camp nicht aufholen können..