Fußball

Andi Herzogs Ärger und Sorgen mit der langen Transferzeit

Das letzte halbe Jahr verlief für Andi Herzog durchaus zufriedenstellend. Mit Israel sind die Chancen auf das EM-Ticket, auf Platz zwei in der Qualifikation hinter Polen,  sind bei einem Punkt Vorsprung auf Österreich, je zwei auf Slowenien und Nordmazedonien, noch intakt. Aber vor der heißen Phase im Herbst beginnen wieder Probleme, die er heuer noch nicht hatte.  Montag erzählte er davon noch mit gelassener Miene in Salzburg bei Servus-TV (Bild oben), bevor er Dienstag nach Tel Aviv zurückflog. In Wahrheit ist sein Ärger aber größer, als er es nach außen hin zeigen will, sind die Bedenken, dass ihm die lange Transferzeit bis 2.September für die kurz darauf folgenden Spiele gegen Nordmazedonien in Beer-Sheva und Slowenien in Laibach auf den Kopf fällt, derzeit ziemlich groß: „Wir haben nur eine Chance, Platz zwei zu halten, wenn wir uns perfekt vorbereiten können“, orakelte Herzog. Und danach sieht es derzeit nicht aus. Zumal in Isreals Meisterschaft, der Ligat ha´ Al, vor den September-Spielen nur zwei Runden am Programm stehen.

Drei für ihn wichtige Spieler sind derzeit noch auf Vereinssuche. Herzog drängt in regelmäßigen Abständen bei Telefonaten mit ihnen  darauf, dass sie ihre Wartezeit beenden, wieder voll ins Training einsteigen, wird aber von Woche zu Woche mit Hinweis auf laufende Verhandlungen, die ihre Berater führen, vertröstet. Da geht es um die Außenverteidiger Eli Dasa und Taleb Tawatha. Dasa lehnte ein lukratives Angebote von Meister Maccabi Tel Aviv zur Vertragsverlängerung ab, will nach Europa, fand aber noch keinen Abnehmer. Tawatha wurde von Adi Hütter  nicht einmal in Eintracht Frankfurts Trainingslager nach Windischgarsten mitgenommen, sondern aussortiert. Herzog hörte von Hütter am Telefon Klartext: „Er hat auf der Position zwei stärkere, Alternativen, daher für ihn leider keine Verwendung mehr.“ Hütter legte Tawatha den Klubwechsel nahe. Das dritte großen Sorgenkind heyißt Bibras Natcho. In Griechenland Bei Olympakos Piräus hat Herzogs Kapitän keine Zukunft mehr. Auch er ist noch auf Klubsuche: „Das sind für mich wichtige Schlüsselspieler“ betonte Herzog, „mir wäre am liebsten, die Transferzeit würde nur drei, vier Wochen dauern. So hängen viele meiner Planungen in der Luft.“

Zudem sind bei Schottlands Meister Celtic Glasgow zwei Spieler von ihm, Nir Bitton und der neu verpflichtete Verteidiger Hatem Abd Elhamet. nicht erste Wahl. Eran Zahavy, bisher bester Torschütze in der EM-Qualifikation, schlägt sich in China, wo er für Guangzhou R&F bisher stolze 23 Tore erzielte, die Schützenliste überlegen anführt, seit Wochen mit einer Fußverletzung herum. Auch für Munas Dabbur gibt  es beim FC Sevilla keine guten Perspektiven. Mit dem Franzosen Wissam Bin Yedder wechselte zwar ein Konkurrent des Ex-Salzburg-Torjägers nach Monaco, der für ihn im Tausch gekommene Portugiese Rony Lopes ist ein Rechtsaußen. Aber Herzog kann sich nicht vorstellen, dass Sevillas neuer Trainer Julen Lopetegui den von ihm geholten Holländer Luke de Jong mit dem von Vorgänger Pablo Marchin verpflichteten Dabbur zusammen stürmen lässt. Herzog hat nur eine Hoffnung: „de Jong konnte sich bisher nur in Holland durchsetzen., Nicht in Deutschland bei Mönchengladbach, nicht in England bei Newcastle. Hoffentlich passiert das auch auf seiner dritten Auslandsstation.“ Verständlich, dass sich Herzog in dieser Situation gar nicht über Österreich den Kopf zerbrechen will.

 

 

 

Foto: © ServusTV / Neumayr / Leo.

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