Fußball

Angst um Existenz vereinte alle: Liga hofft auf Anfang Mai

Die alternativlos vernünftige Ansicht, dass die Bundesliga die aktuell  schwierige Situation nur vereint bewältigen zu können oder vielleicht gar nicht, setzte sich bei den zwölf Klubs bereits durch, bevor Mittwoch Vormittag die erste Klubkonferenz via Videoschaltung zur Bewältigung des Corona-Chaos begann. Alle lobten nachher die ruhige und sachliche Atmosphäre. Alle standen zu dem Ergebnis, das nach etwa vier Stunden feststand und auch für die zweite Liga gilt: Es soll versucht werden, ab Anfang Mai die Saison bis Ende Juni zu beenden. Mit zehn Runden und zwei Play-Off-Partien im Kampf um Meistertitel und Europacupplätze sowie gegen den Abstieg. In Deutschland steht die Pause nur bis 2. April fest, in Österreich praktisch ein Monat länger, Was dahinter steckt, ist die vage Hoffnung, damit vielleicht Geisterspiele, die nicht mehr ausgeschlossen wurden verhindern,  mit Fans die Saison fortsetzen zu können.

Die Angst vor der Existenz hat mehr oder weniger alle vereint. Auch wenn Ligavorstand Christian Ebenbauer (Bild oben) betonte, man sei allzeit bereit, sobald sich die Situation bessert, alle wissen, dass der Virus weiterhin das Kernthema ist, wie es Austrias Sportvorstand Peter Stöger nachher ausdrückte und Leben ohne Fußball derzeit um ein Vielfaches wichtiger ist. Die Liga ist abhängig von der Entwicklung der Pandemie, wann und wie die Regierung und die Gesundheitsbehörden die derzeit geltenden Beschränkungen wieder lockern können. Ein erster Schritt wäre die Aufhebung des Trainingsverbots. Danach bräuchten alle Mannschaften wieder eine gewisse Vorbereitungszeit, bis wieder um Punkte gekämpft werden kann. Denn eines steht außer Diskussion: So ausgeklügelt auch alle Heimprogramme sein mögen, die von den Klubs für ihre Spieler ausgearbeitet wurden, die können derzeit  kein auch nur annähernd gleichwertiger Ersatz für ein Mannschaftstraining sein.

Wenn es im Mai und Juni weiter gehen sollt, dann werden englische Wochen zur Tagesordnung zählen. Dann gilt es  auch noch das für den 1.Mai in Klagenfurt angesetzt gewesene Cupfinale zwischen Titelverteidiger Red Bull Salzburg und dem Zweitligisten Austria Lustenau zu terminisieren. Mittwoch Nachmittag verlautete aus der  UEFA-Zentrale in Nyon, die Play-Off-Spiele um die vier EM-Tickets sowie die im März angesetzt gewesenen Länderspiele sollten im sogenannten „FIFA-Window“, also Fenster, zwischen 1. und 9. Juni ausgetragen werden. Ob Österreichs Team da wirklich in Wales gastieren und die Türkei im Happel-Stadion empfangen wird?

Schwer vorstellbar. Eines sollten sich aber die Chefetagen in den zwölf Klubs bewusst machen: Je länger ihr sogenannter „Corona-Frieden“ auch hält, desto besser für die Liga!

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