Fußball

Auch in Brügge droht den Mentalitätsmonstern des LASK der Videoärger

Jubelszenen für den LASK mit Trainer Valerien Ismael und Kapitän Gernot Trauner wie letzten Samstag nach dem späten Sieg bei Rapid auch Mittwoch Abend im mit 29.000 Zuschauern ausverkauften Jan Breydel-Stadion von Brügge? Dann hat der Linzer Traditionsklub gegen Belgiens Vizemeister den Sprung in die Gruppenphase der Champions League geschafft. Den größten Triumph der Vereinsgeschichte, der auch bestehen bleibt, wenn es nach dem 0:1 auf der Gugl im ersten Match nicht gelingt, alles umzudrehen. Die Gruppenphase in der Europa League ist zwar nicht so glanzvoll, wäre aber auch der international größte Erfolg. Wer bei Tipp 3 auf den Aufstieg der Linzer gegen den FC Brügge wettet, bekommt das fünffache Geld. 32% der Wetter trauen dies den Mentalitätsmonstern, wie LASK-Mastermind Jürgen Werner die Spieler nach dem 2:1 in Hütteldorf nannte, aber zu, so wie vor drei Wochen in Basel auch in Brügge zu gewinnen. Auch wenn das schwerer wird.

Denn die Belgier zeigten in Linz bis auf die Anfangsphase, dass sie Mittel gegen den kämpferisch, robusten Stil der Linzer haben. Der unberechtigte Elfmeterpfiff für Brügge war die Zäsur des Spiels, stoppte den LASK-Sturmlauf. Ein ähnlicher Ärger über das Versagen des Videobeweis wie in Linz, für den die UEFA im Nachhinein eine technische Panne verantwortlich machte, die verhinderte, dass der polnische Videoreferee Pawel Gil die richtigen Bilder über die Abseitsstellung von Brügge-Stürmer Lois Openda vor dem Foul von Trauner an ihm sah. Aber auch Mittwoch in Brügge kann dem LASK ein ähnlicher Videoärger wie in Linz drohen. Die Gefahr hat einen Namen: Bastian Dankert, der Video Assistant von Deutschlands Spitzenreferees Felix Brych.

Dankert war Samstag bei Schalkes 0:3 gegen Bayern München in dieser Funktion im Einsatz. Da gab es zwei Handvergehen von Bayern-Spielern im eigenen Strafraum. Eines garantiert reif für einen Elfmeter. Ein anderer Video-Referee als Dankert hätte Schiedsrichter Marco Fritz zweimal zum Monitor geschickt, um die Szene zu überprüfen.  Er tat es nicht, weshalb Lea Wagner, die Tochter des Schalke-Trainers, Sportmoderatorin beim Südwestfunk, bei Instagram postete: „Der Video-Schiedsrichter war wohl zum Fünf-Gänge-Menü verabredet.“ Referee Fritz, den Dankert nicht zum Monitor schickte, ist in Brügge übrigens Assistent von Videoreferee Dankert. Schöne Aussichten.

Vorerst verdrängte der LASK das Video-Thema. Marko Raguz, durch den Doppelpack gegen Rapid ein Thema für die Startelf, meinte in seiner jugendlichen Unbekümmertheit: „Wir hatten beim 0:1 gegen Brügge 14 Torschüsse, aber trafen nie. Da dürfen wir uns nicht auf den Schiedsrichter ausreden.“ Das hat auch etwas für sich. Der FC Brügge kann sicher besser spielen als in Linz, die Mentalitätsmonster haben aber auch noch Luft nach oben. Es wird sich zeigen, ob es für Brügge besser war, am Wochenende in der Meisterschaft zu pausieren oder für den LASK, im Rhythmus zu bleiben. Der verletzte Christian Ramsebner prophezeite Montag Abend in Servus-TV jedenfalls den sensationellen Aufstieg: „Ich weiß, mit welchem Herzen sie Mittwoch in Brügge spielen werden!“  Wenn das eintrifft, dann hat Österreich erstmals Donnerstag Abend bei der Auslosung der Gruppenphase in Monaco zwei Klubs dabei. Das wäre ein Meilenstein.

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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