Fußball

Auch Liverpool tief in der Krise! Wirbel um Schiedsrichter im Manchester-Derby

Chelseas Absturz auf Rang zehn mit dem um mehr als 20 Millionen Euro Ablöse aus dem Vertrag bei Brighton herausgekauften Trainer Graham Potter lieferte Schlagzeilen. Ausgerechnet Potters früherer Klub sorgte Samstag dafür, dass auch ein anderer Spitzenklub tief in der Krise steckt: Brighton mit seinem italienischen Trainer Roberto de Zerbi fertigte erstmals daheim den FC Liverpool ab, überholte die „Reds“ durch das 3:0 (0:0) sogar in der Tabelle. Liverpool nur noch Neunter hinter Aufsteiger Fulham, Brighton und Brentford, das sagt alles. In 18 Runden bezog Liverpool sechs Niederlagen, fünf davon auswärts. Das bedeutet sieben Punkte Rückstand auf einen Champions League-Platz. Sogar zehn, wenn Newcastle Sonntag daheim gegen Fulham gewinnt. Ein bitterer Samstag für Trainerguru Jürgen Klopp. So schafft er höchstens die Europa League: „Ich kann mich nicht an ein schlechteres Spiel erinnern. Damit meine ich alle, nicht nur die mit Liverpool. Das ist ein absoluter Tiefpunkt“, gestand der frustrierte Klopp.

Liverpool präsentierte sich beim Premier League-Debüt des um 42 Millionen Euro gekauften holländischen Stürmers Cody Gapko ohne den verletzten Abwehrchef Virgil van Dijk, der noch einige Wochen ausfällt, defensiv nicht stabil, dazu vorne harmlos. Das liegt zum Teil sicher an den Verletzungen von Darwin Nunez, Luis Diaz und Diogo Jota, aber auch am Tief von Mo Salah. Brighton spielte erstmals seit der WM-Pause mit dem argentinischen Weltmeister Marc Mac Allister, der die Aktion zum Führungstor einleitete. Nach einem Fehlpass von Liverpools Innenverteidiger Joel Matip in seine Füße. Solly March gelang in 6:15 Minuten ein Doppelpack, im Finish traf auch Englands Ex-Teamstürmer Danny Welbeck. Der Assist zum 1:0 kam von de Zerbis spielenden Co-Trainer Adam Lallana, der eine sechsjährige Liverpool-Vergangenheit hat. Nächste Runde kommt es an der Anfield Road zum Krisengipfel zwischen Liverpool und Chelsea, davor muss Liverpool noch zum Cup-Wiederholungsspiel bei Wolverhampton.

Zwei Stunden vor Klopp war es auch für Pep Guardiola ein verpatzter Samstag: Er wütete nach der 1:2 (0:0)- Derbyniederlage mit Manchester City bei United vor 75.000 Zuschauern in Old Trafford über Referee Stuart Attwell. Grund der Aufregung war der Ausgleich von United elf Minuten vor Schluss. Die Frage, ob korrekt oder nicht, wird noch lange für Diskussionen sorgen: Marcus Rashford stand bei einem Pass von Casemiro klar im Abseits, lief in Richtung des Balls, berührte ihn aber nicht. Sondern ließ Bruno Fernandes schießen. Für Attwell war es ein passives Abseits. Guardiola konnte das nicht fassen, wütete, war lange nicht zu beruhigen. Zumal Rashford zwei Minuten später das Siegestor erzielte, mit dem United bis auf einen Punkt an den Stadtrivalen herankam. Gewinnt Tabellenführer Arsenal Sonntag das Londoner Derby bei Tottenham, hat Titelverteidiger Manchester City acht Punkte Rückstand auf die „Gunners“.

Southampton feierte mit Ralph Hasenhüttls Nachfolger Nathan Jones nach Siegen im FA-Cup bei Crystal Palace und im League Cup gegen Manchester City Samstag auch den ersten in der Premier League. Kapitän James Ward Prowse drehte in Liverpool gegen Everton nach dem 0:1-Pausenrückstand mit zwei Treffern die Partie zum wichtigen 2:1-Auswärtssieg. Beim Siegestreffer bestätigte sich Ward Prowse einmal mehr als Freistoßspezialist. Southampton darf jetzt wieder hoffen, schloss punktemäßig zu Everton und West Ham auf. Das Trio liegt auf den Abstiegsplätzen. Der Sieg der „Saints“ verschlechterte die Situation von Österreichs einzigem Legionär in der Premier League, Max Wöber und Leeds: Nur zwei Punkte vor den Abstiegsplätzen. Zwar hat Leeds ein Spiel weniger als Southampton, Everton und West Ham, aber beim Nachtrag ist Manchester United in Old Trafford der Gegner. Dort muss mit einer Niederlage gerechnet werden.

Teamtorhüter Daniel Bachmann gewann in der Championship, der zweiten Liga, daheim mit Watford gegen den Vorletzten Blackpool 2:0 (0:0). Watford liegt auf Rang drei, der Rückstand auf den Zweiten Sheffield United beträgt elf Punkte, auf Tabellenführer Burnley 16. Der Aufstieg wird für Bachmann und Watford nur über das Play off zu schaffen sein.

Foto: AFP.

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