Mittwoch feierte Marcel Koller seinen 60. Geburtstag. Dazu führte der Schweizer „Blick“ ein langes Interview mit Österreichs Ex-Teamchef, der seit der Trennung vom FC Basel nach zwei schwierigen Saisonen auf einen neuen Job wartet, der ihn reizt. Teamchef der Malediven zu werden, gehörte nicht zu dieser Kategorie. Im Interview ging es auch um David Alaba. Zum Vertragspoker mit Bayern sagte Koller nichts, weil er keine Details kannte. Er bezeichnete Alaba als Top-Spieler und anständigen Menschen, dem es immer wichtig war, ihm mit dem nötigen Respekt zu begegnen: „Er war schon mit 19, 20 eine große Persönlichkeit, die auch Spass und dumme Sprüche schätzte. Auf der anderen Seite auch schlitzohrig und bestimmend. In der Mannschaft, wenn er den Mitspielern klar machte, dass es so nicht geht. Oder bei ihm reklamierte: „Meistens ging es um den Ausgang“, erzählte Koller. Es habe sich fast immer darum gedreht, dass die Legionäre ihre Familien treffen wollten. „Ich musste David klarmachen, dass wir wegen des Fußballs hier waren. Wir haben aber immer gute Lösungen gefunden!“ Ob dies auch für die Zeit der Europameisterschaft stimmt?
Donnerstag Mittag zieht Alaba vor den Wiener Nations League-Spielen gegen Nordirland und Norwegen in das Hotel, in dem die Nationalmannschaft schon zu Kollers Zeiten wohnte. Ins „Steigenberger“ gegenüber dem Innenministerium in der Herrengasse. Den Aufenthalt in seiner Heimatstadt nützte Alaba zum Gedenken an die Opfer des Terroranschlags vom 2. November und ihren Angehörigen. An Ort und Stelle des Attentats vor einem Lichtermeer. Das Foto stellte er selbst samt begleitet via Instagram ins Netz (Bild oben). Donnerstag Abend wird Alaba erfahren, wer Österreichs vierter Gegner im Juni 2021 bei der Europameisterschaft sein wird: Georgien mit seinem slowakischen Teamchef Vladimir Weiss oder Nordmazedonien. Gegen beide hat Alaba mit Österreich gespielt: Gegen Georgien in der WM-Qualifikation für 2018 gab es ein 2:1 in Tiflis und in Wien ein 1:1, bei dem Alaba vor der Pause verletzt ausschied. Gegen Nordmazedonien fehlte er beim 4:1 in Skopje, erzielte beim 2:1 in Wien, mit dem das EM-Ticket fixiert wurde, das Führungstor. Georgien muss beim Finalspiel in Tiflis auf den verletzten Sturm Graz-Legionär Otar Kiteishvili verzichten.
Donnerstag wird Franco Foda nochmals das Thema Marko Arnautovic beschäftigen. Viel spricht nicht dafür, dass er für das „Endspiel“ der Nations League gegen Norwegen nach Wien kommt. Shanghai SIPG verlor Mittwoch mit dem 1:1 (0:1) im zweiten Spiel gegen Beijing Guoan das Play-off um Platz drei der Super League (Gesamtscore 2:3). Trainer Vitor Pereira brachte Arnautovic erst nach 66 Minuten. Das spricht nicht dafür, dass er gerade gut in Form ist. Zudem spielt Shanghai SIPG am 19. November, also einen Tag nach dem Norwegen-Match, in der asiatischen Champions League. Legt Pereira keinen Wert auf Arnautovic, müsste das zu denken geben.