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Auch Marsch ratlos: Salzburg ging ohne Energie und Mut unter!

Vor  vier Monaten  lag Red Bull Salzburg in der Champions League beim Titelverteidiger FC Liverpool an der Anfield Road nach 36 Minuten 0:3 zurück, verlor aber nur 3:4. Donnerstag Abend sah Österreichs Meister bei Eintracht Frankfurt im Sechzehntelfinale der Europa League viel schlechter aus als am 2. Oktober in Liverpool, dauerte die desaströsen 36 Minuten praktisch über das ganze Spiel. Am Ende stand eine 1:4 (0:2)-Abfuhr, die kaum Aufstiegschancen für das Retoruspiel am 27. Februar lässt. Trotzt ausverkauftem Haus. Die Stimmung wird vor 27.000 Fans in Wals-Siezenheim nicht so laut und mitreißend sein können wie bei 47.000 in Frankfurt. Nur ein Wunder kann das früheste Ausscheiden von Salzburg aus der Europa League seit der Saison 2017/18, als in der Ära von Oscar Garcia die k.o.-Phase nicht erreicht wurde, verhindern. Aber ist Salzburg derzeit zu solch einem Kraftakt in der Lage?

Das schien auch der deprimierte Trainer Jesse Marsch zu bezweifeln. Ihn traf die miese Vorstellung wie ein Keulenschag: „Wir hatten eine starke Vorbereitung, das ist mir ein Rätsel, das mich momentan ratlos macht!“ Schon zur Pause  bemängelte Sportchef Christoph Freund bei „Puls 4“ das mutlose Auftreten der Mannschaft, die offenbar nicht an sich selbst glaubte. Hat das mit den  Abgängen von Erling Haaland und Takumi Minamino oder mehr mit dem verpatzten Saisonstart gegen den LASK am letzten Freitag zu tun? Oder  spielt da beides zusammen? Vier Tore aus zwei Spielen kassierte  Salzburg schon lange nicht. Davon fielen drei nach Outeinwürfen. Auch Frankfurts schnelle Führunf durch den Japaner Daichi Komada. Er traf noch zweimal. Zum 2:0 zwei Minuten vor der Pause (Bild oben) und zum 3:0 per Kopf. Letzte Saison war Kamada an St. Truiden in Belgien verliehen gewesen. Der Serbe Filip Kostic traf drei Minuten nach dem 3:0 zum 4:0. Über seine linke Seite liefen die meisten Frankfurter Angriffe. Fast wie befürchtet bekam ihn Salzburg nicht in den Griff. Erst in der 80. Minute kamen die zahmen Bullen   zum ersten Torschuss, in der 85.Minute zum Ehrentor aus einem Elfmeter nach Foul an Kapitän Andreas Ulmer durch Hee Chan Hwang. Viel Hoffnung gab das nicht.

Salzburg ohne Energie, ohne Durchsetzungsvermögen in den Zweikämpfen. Nicht in der Lage, sein Spiel auch nur ansatzweise durchzubringen. So viele planlos geschlagene hohe Bölle sah man in den  letzten Jahren selten. Nichts von Tempo, schnellem Umschalten zu merken. Alles nur Stückwerk oder sogar noch weniger. Zu behaupten, mit Haaland wäre das nicht passiert, ist zu billig. Salzburg brachte sein Spiel kaum in die Räume, in denen das „Tormonster“ zuschlagen hätte können. Am Ende stand die höchste Niederlage seit dem Achtelfinale 2018, dem 0:3 bei Napoli. So stand es damals bereits nach 30 Minuten. „Wir müssen intern unsere Probleme ansprechen, das aufarbeiten. Und dabei können oder müssen  harte  Worte fallen“, meinte der frustrierte Max Wöber. Was noch auffiel: Es ist bei Salzburg  derzit viel zu leiht, durch das Mittelfeld zu kommen, in dem der Ungar Dominik Szboszlai ebenso eine Vergabe blieb wied er Jaoaner Masaya Okuhawa. Dadurch sieht auch das Abwehrzentum nicht gut aus. Wie Jerome Onguene  vor dem vierten Tor mit links den Ball rasierte, das hatte nicht das Niveau, das es in der k.o.-Phase der Europa League braucht. Marsch brachte schon zur Pause für Okugawa und  Patson Daka Sekou Koita und den erst 18 jährigen Karim Adeyemi, der letzte Woche noch in der Youth League spielte. Gebracht das hat so gut wie nichts. Am Ende stand eine Niderlage mit drei Toren Diffferenz. Wie das 0:3 bei Napoli im Achtelfinale 2019/20.

Verständlicherweise zufriedene Gesichter bei Eintracht Frankfurts Österreichern. Trainer Adi Hütters Prognose von dem anderen Gesicht, das seine Mannschaft im Vergleich zur 0:4-Pleite in Dortmund am letzten Freitag zeigen werde, traf ein. Zufrieden sprach er von der besten Saisonleistung, die ihn sehr glücklich machte: „Wir haben sehr, sehr griffig gespielt. Da hat alles gepasst!“ Stefan Ilsanker sprach von einem „geilen Europacupabend“. Den er in Frankfurt erstmals erlebte: „Das hat schon mit der Stimmung angefangen!“

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