Fußball

Auch mit sechs Umstellungen schaffte „St.Ralph“ nicht die Wende

Ralph Hasenhüttl kam, sah, stellte kräftig um und verlor trotzdem. Das Fazit des Einstand des ersten österreichischen Trainers in Englands Premier League. Am Ende stand ein 0:1 (0:0) im Kellerduell bei Cardiff, das ausgerechnet einer der sechs Spieler verursachte, den der Grazer neu in die Mannschaft stellte: Der dänische Innenverteidiger Jannik Vestergaard, im Sommer für 25 Millionen Euro von Mönchengladbach geholt. Der teuerste Einkauf in der  Klubgeschichte der „Saints“ verlor am eigenen Strafraum leichtfertig den Ball, das nutzte der 11fache schottische Teamspieler Callum Peterson zum goldenen Tor für den Aufsteiger.

Mittwoch sah Hasenhüttl seine neue Mannschaft beim 1:3 gegen Tottenham im Wembley-Stadion bekrittelte danach, dass die Defensive zu leicht Tore kassiere. Donnerstag dann nur Regeneration und seien erste Pressekonferenz Schon zuvor hatten ihn englische Medien zum „St.Ralph“ ernannt, der für die Rettung sorgen soll. Freitag blieb ihm ein Training, um das Match in Cardiff vorzubereiten. Für das er doch einiges änderte: Sechs neue Spieler in der Startelf, die halbe Mannschaft ausgetauscht. Für den  portugiesischen Europameister Cedric begann als Rechtsverteidiger der 19jährige Franzose Yan Valery, der in der Southampton-Akademie ausgebildet wurde. Dann ein neues Abwehrzentrum mit Vestergaard und dem 22jährigen polnischen Teamspieler Jan Bednarek. Im zentralen Mittelfeld bot er die Spieler auf, die schon bei prominenteren Klubs unter Vertrag waren: Den Spanier Oriel Romeu, der von Chelsea kam und den Franzosen Mario Lemina, der eine Juventus-Vergangenheit hat. Und vorne gab er dem Engländer Charlie Austin, als Joker Torschütze gegen Tottenham, den Vorzug gegenüber Ex-Napoli-Stürmer Manolo Gabbidiani. Nützte aber im strömenden Regen alles nichts.

Möglicherweise wäre es anders gelaufen, hätte Schiedsrichter Jonathan Moss  eine Attacke an Mittelfeldspieler Stuart Armstrong im Cardiff-Strafraum für elferwürdig befunden. Tat er nicht. Daher stand Hasenhüttl am Ende mit leeren Händen da. Die große Wende zu seinem Debüt blieb aus. Damit wartet Southampton schon zwölf Runden auf den ersten Sieg seit 1. September, fiel mit mickrigen neun Punkten sogar auf den vorletzten Platz zurück, hat drei Zähler Rückstand auf einen Nicht-Abstigsülatz.  Zum Glück sind erst 16 von 38 Runden gespielt. Nächsten Sonntag kommt der Tabellenvierte Arsenal mit Torjägern wie Pierre Aubameyang und Alexandre Lacazette ins St. Mary´s Stadion von Southampton.  Keine guten Aussichten: „Ich weiß´, dass es bis zum Saisonende brutal schwer wird, darauf bin ich eingestellt“, meinte Hasenhüttl, „ich habe es mir noch nie in meinem Leben leicht gemacht.“

Hasenhüttls verpatztes Debüt stand im Schatten des Wechsels an der Tabellenspitze: Meister Manchester City mit Pep Guardiola verlor nach 13 Siegen und zwei Remis in London gegen Chelsea an der Stamford Bridge 0:2 (0:2). Neuer Tabellenführer: Jürgen Klopps FC Liverpool nach dem 4:0 in Bournemouth.

 

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