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Auch ohne Arthroskopie gab es keine EM-Chance für David Alaba

Freunden, mit denen er noch zu Wochenbeginn telefonierte, wie etwa Aleksandar Dragovic, verriet Österreichs Teamkapitän David Alaba nichts über die bevorstehende Arthroskopie am linken Knie, das am 17. Dezember in Hochrum bei Innsbruck nach einem Kreuzbandrisss operiert wurde. Dort gab es Mittwoch den nächsten Eingriff von Kniespezialist Christian Fink. Irgendetwas kann bei der Reha nicht optimal verlaufen sein. Aber auch ohne der Gelenkspiegelung hätte es keine Chance für Alaba gegeben, als Spieler im Juni bei der Europameisterschaft dabei zu sein. Real Madrid hätte nie grünes Licht dafür gegeben, weil Alaba in diesem Jahr kein Spiel für den spanischen Meister absolvieren konnte. Das ist Fakt. Also ist es für Österreichs EM-Kader unerheblich, dass die Arthroskopie keinen wesentlichen Einfluss auf den Heilungsprozess hat, wie der von Alaba informierte Teamchef Ralf Rangnick Freitag behauptete. Spanische Medien erfuhren vom neuerlichen Eingriff. Mehr Details will Rangnick Dienstag verraten, wenn er den Kader für die EM bekannt gibt. Die wahrscheinlichste Variante: Alaba wird nach dem Champions League-Finale am 1. Juni im Wembley-Stadion, wo er seine Mitspieler gegen Borussia Dortmund von der Bank aus unterstützen wird, sozusagen als Non-Playing-Captain in einer Betreuerfunktion zum EM-Aufgebot stoßen. In Wembley gewann Alaba vor elf Jahren mit Bayern zum ersten Mal die Königsklasse.

Wie es aktuell aussieht, könnte Rapids Leopold Querfeld der einzige der Innenverteidiger des EM-Kaders sein, der am Wochenende von Beginn an spielt. Philipp Lienhart und Max Wöber pausieren, Kevin Danso dürfte bei Lens in der letzten Runde gegen Montpellier nicht zur Startelf gehören. Florian Grillitsch wird bei Hoffenheims Heimspiel gegen Bayern einer von drei Innenverteidigern sein, aber Rangnick bevorzugt die Viererabwehr. Dazu kommt noch das Fragezeichen um Tormann Alexander Schlager. Nicht nur Rangnick hat Sorgen um seine Verletzten, sondern auch Ronald Koeman, sein Kollege vom dritten und letzten Gruppengegner Holland, wenn auch nicht so viele:  Da geht es um Mittelfeldspieler Frenkie de Jong, der wegen einer Knöchelverletzung beim FC Barcelona seit einem Monat pausierte und den routinierter Stürmer Memphis Depay von Atletico Madrid.  Koeman nominierte vorerst 30 Spieler, darunter mit Mathijs de Ligt (Bayern), Ian Maatsen (Borussia Dortmund), Jeremy Frimpong (Leverkusen), Xavi Simons (RB Leipzig), Donell Malen (Dortmund) und Wout Weghorst (Hoffenheim) sechs Legionäre aus der deutschen Bundesliga.

Sicher wird Rangnick am Dienstag nicht 38 Spieler bekannt geben. Das tat Freitag der Schweizer Teamchef Murat Yakin. Nach dem letzten Test gegen Österreich am 8. Juni in St. Gallen wird er den Kader auf 24 reduzieren, zwei Plätze werden Frankreich-Legionäre frei gehalten, bei denen fraglich ist, ob sie bis zum ersten Gruppenspiel am 15. Juni gegen Ungarn fit werden. Das sind Mittelfeldspieler Dennis Zakaria und Stürmer Breel Embolo von Adi Hütters AS Monaco. Wie erwartet gehört der Ex-Salzburger Noah Okafor (Milan) dazu, etwas überraschend das Salzburger Talent Bryan Okoh, der seit drei Jahren von Verletzungen „verfolgt“ wird. In diese Saison bestritt das 21 jährige Abwehrjuwel nur zwölf Partien für Zweitligist Liefering. Keine Berücksichtigung fand Gregory Wüthrich, der Abwehrchef von Fast-Meister und Cupsieger Sturm Graz.

Foto: ÖFB/Christopher Kelemen.

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