Fußball

Auch Platz zwei wird nicht helfen! Vorarlberg ist für Herzog

Nur 15 Punkte kann Österreichs Team in der WM-Qualifikation nach dem enttäuschenden 1:1 (1:1) gegen Georgien mit Siegen über  Serbien und Moldawien erreichen. Die bittere Wahrheit: Selbst wenn damit auf wundersame Weise der Sprung auf Platz zwei in der Gruppe hinter Serbien gelingt, wird das mit ziemlicher Sicherheit nicht genügen, um im Play-off zu spielen. Denn der schlechteste Zweite schafft nicht die Qualifikation. Und das würde dann mit ziemlicher Sicherheit Marcel Kollers Team sein. Das wäre wie die Höchststrafe.

Mehr als die möglichen 15 Punkte für Österreich haben derzeit bereits von den aktuellen Gruppenzweiten Europameister Portugal (21) und die Sensation Nordirland in der Deutschland-Gruppe, nämlich 19. Die schaffte Dienstag auch Italien mit dem mühsamen 1:0 über Israel. Auch   Dänemark und Montenegro, egal wer Zweiter hinter Polen wird, liegen mit 16 außerhalb der Reichweite Österreich. Ebenso Schweden und Island, Österreichs Bezwinger bei der EURO, nach dem 2:0 gegen die Ukraine. Eine Watscen mehr der Inselkicker für Rot-weiß-Rot.  Bei 15 Punkten halten schon jetzt die Slowaken. Beim Heimspiel gegen Malta sieht es verdächtig nach drei mehr aus, also auch noch vor Österreich. Bleibt  Bosnien mit 14. Die Bosnier treffen noch auf Estland. Da würde  sich für Österreich selbst mit 15 Punkten, an denen man nach der Leistung gegen Georgien zweifeln muss, nach normalen Maßstäben nichts mehr mit dem Play-off ausgehen. Trotzdem wären 15 Punkte ungemein wichtig. Weil es um die Setzung für die neue Nations League geht, die im Herbst 2018 in drei Doppelspieltagen ausgetragen wird,  die wiederum eine Auswirkung auf die Töpfe für die Auslosung zur EM-Qualifikation 2020 hat.

Der erste Landesverbandspräsident meldete sich bereits vor dem Tiefschlag gegen Georgien zum Teamchefthema, das kommende Woche erstmals im ÖFB-Präsidium erörtert wird, zu Wort. Der Vorarlberger Horst Lumper, ein renommierter Rechtsanwalt, rechnete im Interview mit ORF-Vorarlberg sprich Thomas König mit dem Ende der Ära von Marcel Koller, obwohl er die Riesenverdienste des Schweizers hervorhob: „Aber man kann nicht übersehen, dass ein Ziel nicht erreicht wurde.“ Lumper meinte, er könnte mit Rekordteamspieler Andreas Herzog als Nachfolger gut leben. Interessant. Bisher gehörte Lumper zu dem ÖFB-Präsident Leo Windtner nahestehenden Landeschefs. Bleibt die Frage, ob Lumpers Offensive in Sachen Herzog mit Windtner abgestimmt war oder nicht. Ob man mit Herzog nur einen Versuchsballon steigen lassen wollte oder ihn nach der Erfahrung, wonach die Kandidaten, die als erste genannt werden, selten den Zuschlag bekommen, beschädigen wollte. Derzeit ist alles möglich. Herzog  war jedenfalls Dienstag beim 1:1 im Happel-Stadion. Sichr ist, dass Lumpers Vorstoss der nächsten Päsidiumssitzung ein großes Medienecho garantierte.

Wie man hört, tendiert Sportchef Willi Ruttensteiner eher zur Verlängerung der Koller-Ära. Zumindest vor dem Georgien-Spiel. Wenn es um eine österreichische Lösung geht, dann wird man sicher nicht daran herumkommen, über U 21-Teamchef Werner Gregoritsch zu diskutieren. Die Bilanz muss ihm erst einer nachmachen: Von 52 Spielen 31 gewonnen, nur acht verloren, Nachschub für die Nationalmannschaft geliefert. Montag schaffte er  ohne zehn, die noch bei ihm spielen hätte können wie Philipp Lienhart, Max Wöber, Konrad Laimer, die verletzten Xaver Schlager, Hannes Wolf und Sascha Horvath etc., in Hartberg ein 1:1 (1:0) gegen Kroatien, bei dem der zuletzt oft enttäuschende Arnel Jakupovic an vorderster Front nicht nur wegen seines Blitztors nach14 Sekunden angenehm überraschte.  So viele Spieler kann man Gregoritsch offenbar gar nicht wegnehmen, dass er verliert. Wäre auch bei der Nationalmannschaft gefragt.

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