Fußball

Auch über Malta oder Estland darf Salzburg jubeln

Ab der U15 aufwärts erstmals alle nationalen Titel gewinnen, dazu noch als internationalen Triumph der Sieg in der Youth League. Das bejubelt seit letztem Wochenende Salzburgs Sportchef Christoph Freund (oben links) als bisher einmalig in der Geschichte des österreichischen Fußballs. Soll aber nicht einmalig bleiben. Die Freude über die Premiere mit fünf Titeln konnte Montag die Auslosung zur zweiten Runde in der Qualifikation zur Champions League nicht entscheidend bremsen, dem neuen Trainer Marco Rose (rechts) Kopfzerbrechen bereiten. Ein gebranntes Kind, sprich Blamage gegen Düdelingen, die Amateure aus Luxemburg, vor fünf  Jahren, fürchtet zwar das Feuer. Aber weder der zwölffache Meister FC Hibernians La Valetta aus Malta noch FCI Tallinn aus Estland können normal Salzburg weh tun. Auch wenn Konrad Laimer und Valentino Lazaro im Juli nicht mehr den Salzburg-Dress tragen sollten. Noch dazu spielt Salzburg zunächst auswärts . Vier Tage vor dem Heimspiel steht bereits der Gegner für die dritte Runde fest, mit der  Salzburg schon planen kann.

Ob der jüngste Neuzugang schon in der Qualifikation ein Thema ist, bleibt abzuwarten: Von 1860 München, dem prominenten Absteiger aus der zweiten Liga, kam der 19jährige kroatische Innenverteidiger Marin Pongracic. Er bestritt sechs Partien  in der zweien Liga, kam auch im ersten (nicht verlorenen) Relegationsspiel gegen Jahn Regensburg zum Einsatz. Aber vorerst muss sich Pongracic, der für vier Jahre unterschrieb, hinter seinem ein Jahr älteren Landsmann Dujan Caleta-Car anstellen. Die Salzburg-Scouts erkannten bei Pongracic viel Potenzial für die Zukunft.

Der Verlust von Liefering-Trainer Thomas Letsch als Talentezulieferer für den vierfachen Doublesieger kam für Freund nach der Wahl von Rose als Nachfolger von Oscar Garcia nicht unerwartet. Letsch ist lieber Chef in der zweiten deutschen Liga als in der österreichischen. Verständlich. Erzgebirge Aue, der 14. der letzten Saison, hat ein Stadion für 11.000 Zuschauer. Zu Lieferings Heimspielen kamen nach Grödig selten über tausend, viel öfters weniger.  Letsch folgt auf den zu Schalke 04 abgewanderten erst 31jährigen Domenico Tedesco, der in elf Spielen Aue vor dem Abstieg retten konnte. U19-Teamstürmer Oliver Filip, auf den Salzburg trotz fünf Toren in der Youth League aus disziplinären Gründen verzichtete, kommt künftig als Gegner: Im Dress von Sturm Graz. Sportchef Günter Kreissl sieht Filip, der in seine steirische Heimat zurückkehrt, eine spannende Waffe. Abwarten, ob und wie schnell  sie Salzburg weh tun kann.  Sturms Gegner in der Qualifikation zur Europa League: Mladost Podgorica aus Montenegro oder Gandzasar Kapan aus Armenien. Noch vor Sturm kommt Altach, derzeit im Montafon-Trainingslager, an die Reihe: Zunächst gegen Chikhura Sachkhene, den Vizemeister Georgiens aus einer 6000 Einwohner-Stadt, beim Aufstieg dann gegen Weißrusslands Cupsieger Dinamo Brest.  Eines verbindet die Gegner von Salzburg, Sturm und Altach: Keine Ticketseller. Aber die erwartete auch niemand.

Foto: RB Salzburg.com.

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