Eishockey

Auf das Silvester-Wunder von Edmonton gab es nur eine Chance

Erstmals lag Österreich bei der U 20-WM in Edmonton nach dem ersten Drittel nicht zurück, aber schon bei 0:0 gegen Tschechien sagte Kapitän Marco Rossi in die Kameras der IIHF: „Wir müssen besser spielen, um gewinnen zu können, vor allem viel mehr Zweikämpfe im Offensivdrittel gewinnen!“ Passierte aber nicht. Die einzige Chance auf das Silvesterwunder im Rogers Place  gab es nah 1n5 Sekunden des zweiten Drittels, als Senna Peeters die Chance auf den Führungstreffer gegen Tschechien ausließ. Am Ende gab es die vierte Niederlage im vierten Spiel mit 0:7 (0:0, 0:4, 0:3) die zweithöchste. Da half auch der starke Tormann Sebastian Wraneschitz (Bild oben) nicht mehr.  Gesamt hieß es 1:29 und null Punkte. Neben Österreich wird auch das Team der Schweiz aus Kanada heimgeflogen. Das blieb durch das 3:5 ggen Deutschland Gruppenletzter. Vater des deutschen Siegs war John Peterka mit drei Toren und zwei Assists.  Der hatte als Leihgabe aus München zuvor in 12 Spielen für Red Bull Salzburg sieben Tore erzielt.

1:29 heißt das Torverhältnis Österreichs nach vier Spielen in Edmonton, 49:239 das an Schüssen. Aber man darf keinem Spieler einen Vorwurf machen. Sie gaben alles, was sie hatten, Mehr ging nicht. Der Salzburger Tim Harnisch hätte im ersten Drittel auch für die Führung sorgen können, aber in Wahrheit hielt schon in den besten österreichischen Phasen in dem Match nur Wraneschitz mit seinen Reaktionen seine Mannschaft im Spiel. Mit der Führung der Tschechen nach 26:21 Minuten erlahmten Österreichs Kräfte. Das 0:2 war irregulär, weil der Puck unter der Fanghand von Wraneschitz herausgestochert wurde, aber daraus darf man kein Drama machen. Die Defizite von Österreichs besten Talenten blieben unübersehbar. Sie zahlten Lehrgeld. Vielleicht hilft es, dass die meisten  bei der WM 2022 wieder dabei sein können.

Wraneschitz, der in drei Partien 163 Schüsse abwehrte, Verteidiger Luis Lindner und Rossi wurden nach dem Debakel zu Österreichs wertvollsten Spielern bei den vier Niederlagen gewählt. Das passte. Der Ausblick von Teamchef Roger Bader: „Wir brauchen physisch stärkere Spieler. Die bekommen wir nur, wenn mehr als bisher in stärkeren Ligen zum Einsatz kommen!“ In Österreich muss man sich aber bei den Klubs die Trainingsinhalte für den Nachwuchs überlegen. Im Verband ist sicher Sportdirektor Bader der einzige, der die richtigen Denkanstösse dazu geben kann. Er sagt: „Von Deutschland, der Schweiz und der Slowakei sind wir nicht so weit weg1“

Foto: ÖEHV.

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