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Auf den LASK wartet der nächste Millionenregen

Bis zu 399.000 Zuschauer sahen via Puls 4  Salzburgs Untergang bei Eintracht Frankfurt. Kommenden Donnerstag rechnet der TV-Sender mit einer höheren Quote: Da zeigt er live das Heimspiel des LASK gegen Alkmaar. Die Chance zum Aufstieg unter die letzten 16 der Europa League lebt in Linz viel besser als in Salzburg. Zumal der Meister derzeit einen „Hänger“ hat, der Vizemeister hingegen einen „Lauf“, auch weil er zusammen viel besser verteidigt als die Salzburger. Und so winkt dem LASK nach dem 1:1 in Holland der nächste Millionenregen. 12,4 Millionen Euro brachte bisher laut Vizepräsident Jürgen Werner die Europacupsaison allein an Prämien, begonnen von der Qualifikation für die Champions League. Danach folgtn Prämien für vier Siege in der Gruppenphase, für Platz eins, das Startgeld für das Sechzehntelfinale. Gelingt es Alkmaar zu eliminieren, bedeutet dies allein 1;1 Millionen Euro von der UEFA. Dazu kämen noch TV-Gelder, Zuschauereinnahmen etc. Damit erreicht der LASK eine finanzielle Stärke, mit der die Wiener Klubs nicht mehr auf einer Höhe sind. Rapid konnte oder wollte bei allem Interesse an Husein Balic mit dem Angebot der Linzer an St. Pölten und den Spieler nicht mithalten. Der LASK wird den Millionenregen auch gut brauchen können. Stichwort Stadionbau.

Trainer Valerien Ismael behauptete, schon bessere Auswärtsspiele von seiner Mannschaft gesehen zu haben als Donnerstag, machte dafür aber auch die schwierigen Verhältnisse mit dem starken Wind und Regen verantwortlich: „Wir brennen auf das Rückspiel“, versicherte der Franzose und gab noch in Holland die Devise aus: „Wir wollen die Gugl wieder zum Beben bringen!“ Was ab August schon gegen den FC Basel, den FC Brügge, speziell gegen PSV Eindhoven und Sporting Lissabon gelungen war. Die November-Gala gegen Eindhoven, die auf ein 0:0 in Holland gefolgt war, wertete Ismael schon als gutes Omen.

Bei Salzburg regierte hingegen Katzenjammer. Der sonst immer positive Sportchef Christoph Freund sprach seiner Mannschaft in dieser Verfassung knallhart das Format für die Europa League ab, weil keiner an sein Limit ging. Trainer Jesse Marsch gab zu, auch mit sich selbst nicht zufrieden gewesen zu sein. Vielleicht hätte er schon Freitag nach der Niederlage gegen den LASK erkennen müssen, dass für Patrick Farkas bei aller Hochachtung und Bewunderung für sein Comeback nach dem Schlaganfall im Oktober solch intensive Partien noch zu früh kommen. Andererseits fehlt durch die Verletzung des Dänen Rasmus Kristensen die Alternative. Bliebe nur ein Expriment mit Albert Vallci oder der Versuch mit dem 18 jährigen Brasilianer Wallison aus dem Youth League-Team, der normal bei Liefering spielt.  Enock Mwepu läuft sich zwar die Seele aus dem Leib, aber ihm fehlt das taktische Gespür, um Löcher vor der Abwehr zu stopfen. Am treffendsten war die kurze, prägnante Antwort von Max Wöber auf die Frage, was für das Retourspiel am Donnerstag alles besser werden müsse: „Alles“.

Aber ob das reichen kann, um Adi Hütters Eintracht Frankfurt nochmals ins Wanken zu bringen? Mit Martin Hinteregger kehrt eine Verstärkung für die Defensive zurück. Alle wunderten sich über den Japaner Daichi Kamada: Bisher kein Tor in der Bundesliga erzielt, aber fünf in der  Europa League. Als Glanzlicht der Dreierpack gegen Salzburg. In den zwei Bundesligaspielen zuvor stand er nach einer ganz schwachen Leistung beim 1:1 in Düsseldorf nicht einmal im Kader. Und jetzt der große Held. Die „Vorlagen“ von Salzburg machten es möglich, Nach den Eindrücken von Frankfurt müsste sich der LASK eigentlich sagen, „jetzt oder nie“ besteht die Chance, Salzburg als Meister zu entthronen. Und auch die Winer Austria darf sich Sonntag etwas  ausrechnen, falls sich Salzburg nochmals so präsentiert.

 

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